VBZV-Newsletter 44/2023

 

I. Pressewesen

„Flugblatt-Affäre“: Presserat weist die Beschwerden über die Berichterstattung der „Süddeutschen Zeitung“ als unbegründet zurück

Der Deutsche Presserat hat Beschwerden zur Verdachtsberichterstattung der „Süddeutschen Zeitung“ über die Flugblatt-Affäre um Hubert Aiwanger als unbegründet zurückgewiesen.

An dem veröffentlichten Verdacht, Aiwanger habe in seiner Jugend ein antisemitisches Flugblatt verfasst, bestand ein erhebliches öffentliches Interesse. Die Vorwürfe standen in eklatantem Widerspruch zu Aiwangers Ämtern als Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident Bayerns. Zwar lag der geschilderte Vorgang bereits 35 Jahre zurück, und Aiwanger war damals noch nicht volljährig. Jedoch waren die Vorwürfe so gravierend, dass darüber berichtet werden durfte, ohne seinen Persönlichkeitsschutz nach Ziffer 8 des Pressekodex zu verletzen.

Die Mitglieder des Presserats diskutierten, ob die nur schrittweise Offenlegung des Sachverhalts durch die Redaktion in aufeinanderfolgenden Artikeln die Sorgfaltspflicht nach Ziffer 2 des Pressekodex verletzt haben könnte. Dieses Vorgehen war unter presseethischen Gesichtspunkten jedoch nicht zu beanstanden, weil der Redaktion von Anfang an hinreichende Anhaltspunkte für den geäußerten Verdacht vorlagen.

Auch eine Vorverurteilung nach Ziffer 13 des Pressekodex lag nicht vor, da die Vorwürfe korrekt als solche und nicht als Tatsachen bezeichnet wurden, dem Betroffenen ausreichend Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben wurde und entlastende Stimmen zu Wort kamen.

Insgesamt 18 Beschwerden über die Verdachtsberichterstattung der „Süddeutschen Zeitung“ waren beim Presserat eingegangen. Die Beschwerdeführer hielten der Redaktion u.a. „Kampagnenjournalismus“ kurz vor der Landtagswahl in Bayern vor.

Der Presserat machte jedoch deutlich, dass Redaktionen über den Zeitpunkt der Berichterstattung selbst entscheiden.  

Die im Ausschuss des Presserats behandelten Beschwerden betrafen die Artikel „Aiwanger soll als Schüler antisemitisches Flugblatt verfasst haben“, „Das Auschwitz-Pamphlet“ sowie „Lügen, Schweigen, Abtauchen“ und „Söders Dilemma“ in der „Süddeutschen Zeitung“ bzw. auf„sueddeutsche.de“. Sie waren zwischen dem 25. und 28. August 2023 erschienen.

Zum Pressekodex: https://www.presserat.de/pressekodex.html

Der Deutsche Presserat ist die freiwillige Selbstkontrolle der Presse. Er verfolgt keine kommerziellen Interessen.

(Quelle: Presserat, PM 05.12.2023)

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II. Mitarbeiter

Presse-Versorgung hebt Gesamtverzinsung für 2024 um 0,5 Prozentpunkte an

Die Vertreterversammlung der Versicherten der Presse-Versorgung hat beschlossen, die Gesamtverzinsung im kommenden Jahr um 0,5 Prozentpunkte anzuheben. In 2024 erhalten Kunden für das Vorsorgekonzept Perspektive eine Gesamtverzinsung von 4,3%. Diese ergibt sich aus einer laufenden Verzinsung von 3,0% und einer Schlusszahlung von 1,3%. Bei den klassischen Garantie-Konzepten bietet die Presse-Versorgung in 2024 eine ebenfalls um 0,5 Prozentpunkte erhöhte Gesamtverzinsung von 4,0%.

Das Sicherungsvermögen der Presse-Versorgung hat einen Buchwert von rund 7 Mrd. Euro und ist global gestreut in mehr als 50 Anlageklassen investiert.

Alle Anlageentscheidungen folgen einem ganzheitlichen ESGAnsatz, der eine ökologische Selbstverpflichtung (Environmental) mit sozialer Verantwortung (Social) und guter Unternehmensführung (Governance) verknüpft.

(Quelle: Versorgungswerk der Presse, PM 04.12.2023)

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III. Aus den Verlagen

Michael Eder verstärkt die Holding-Geschäftsführung der Mediengruppe Pressedruck

Michael Eder (42) verstärkt ab Mitte Dezember die Geschäftsführung der Mediengruppe Pressedruck um Andreas Scherer (Vorsitzender der Geschäftsführung), Alexandra Holland (Geschäftsführende Gesellschafterin) und Marcus Strohmayr (Chief Financial Officer). Damit bekommt der tiefgreifende Transformationsprozess der Mediengruppe zu einem digitalen Medienhaus eine strategische Verankerung auf Holding-Ebene.

Zu Eders Kernaufgaben als Chief Digital Officer (CDO) gehört nicht nur die strategische Gesamtverantwortung für die gruppenweite digitale Transformation der gesamten Mediengruppe, sondern auch der damit verbundene kulturelle Wandel.

Die Entwicklung und Umsetzung der Digitalstrategie erfolgt dabei in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit der gruppenübergreifenden pd digital in Augsburg als zentralem Nukleus für die erfolgreiche Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle sowie den Verantwortlichen der Standorte Augsburg (Augsburger Allgemeine), Würzburg (Main-Post) und Konstanz (Südkurier) und den jeweiligen Fachbereichen. Gemeinsam mit dem CFO verantwortet Eder aus der Holding-Geschäftsführung heraus zudem die gruppenweite Technologiestrategie sowie die mit dem Kulturwandel verbundene strategische Personal- und Organisationsentwicklung.

Michael Eder wechselt von der Krone Multimedia GmbH & Co. KG, Wien, wo er zwischen 2016 und 2022 als Geschäftsführer unter anderem für die strategische Weiterentwicklung aller digitalen Produkte der Kronen Zeitung verantwortlich war. Zuvor war er zwischen 2004 und 2016 in verschiedenen Positionen im Krone Verlag tätig, zuletzt als Head of Mobile Development zwischen 2012 und 2014 und als Head of Product Development zwischen 2014 und 2016. Ab 2023 war er für die Tageszeitung „Heute“ als strategischer Berater der Eigentümer für Digitalagenden tätig, unter anderem begleitete er den Relaunch des Online-Auftritts und den Aufbau des Commerical Publishing Teams.

Nun wird Eder die Weiterentwicklung einer der erfolgreichsten Mediengruppen in Deutschland zu einem digitalem Medienunternehmen vorantreiben.

(Quelle: Mediengruppe PD, PM 06.12.2023)

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Süddeutsche Zeitung stärkt Audio- und Video-Bereich

Seit 1. November sind Vinzent-Vitus Leitgeb, bisher Teamleitung Audio der SZ, und Patrick Bauer, zuletzt Projektleitung Podcast und Formatentwicklung beim SZ-Magazin, Stellvertretende Ressortleiter Audio und Video und bilden das neue Führungsteam um Ressortleiterin Laura Terberl.

Vinzent-Vitus Leitgeb, 31, seit 2018 im SZ-Podcast-Team, verantwortet künftig die Free-Podcasts der Süddeutschen Zeitung, zu denen unter anderem das tägliche Nachrichten-Format „Auf den Punkt“ gehört, das jeden Monat mehr als zwei Millionen Hörerinnen und Hörer erreicht. Frühere Produktionen unter seiner Leitung waren unter anderem „Wirecard: 1,9 Milliarden Lügen“ oder „Going to Ibiza“. Leitgeb ist außerdem zuständig für die Video-Angebote der SZ.

Patrick Bauer, 40, war seit 2014 Reporter beim SZ-Magazin und wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt hat er für das SZ-Magazin vielbeachtete Podcasts wie „Die Mafiaprinzessin“, „Wer ist Joni?“ oder „Who the f*** ist Alice?“ konzipiert. Bauer leitet fortan das neu geschaffene Team Podcast-Serien der Süddeutschen Zeitung, in dem aus aufwändigen Recherchen von SZ und SZ-Magazin neue Storytelling-Formate entstehen.

Ziel der neuen Struktur ist es, sowohl exklusive Inhalte für SZ-Plus-Abonnenten zu produzieren sowie Kooperationen mit Streaming-Diensten erfolgreich fortzusetzen und neue Zielgruppen zu erschließen.

Am 7. Dezember startet ein neuer SZ-Plus-Podcast des Süddeutsche Zeitung Magazins: Redakteur Marvin Ku erzählt in „Dämon – Der Exorzist aus dem Internet“ in sechs Folgen von einer aufwühlenden True-Crime-Recherche auf den Spuren eines selbsternannten Teufelsaustreibers. „Nature23“ verspricht auf Youtube oder TikTok vornehmlich jungen Frauen mit psychischen Erkrankungen, sie von ihren „Dämonen“ zu befreien. SZ-Magazin-Redakteur Marvin Ku hat ein Jahr lang zu dem Fall recherchiert. Er konnte mit betroffenen Frauen und zahlreichen Experten sprechen und auch den Exorzisten selbst mit den Vorwürfen konfrontieren.

Produzentin und Regisseurin ist Caroline Lenk aus dem Audio-Team der Süddeutschen Zeitung, Konzept und Dramaturgie stammen von Patrick Bauer und Till Krause. Krause, 42, langjähriger Redakteur und zuletzt Projektleiter Podcasts des SZ-Magazins und seit September Professor für Medien und Kommunikation an der Hochschule Landshut, ist ab sofort als externer Autor und Dramaturg für Storytelling-Podcast beratend für die Süddeutsche Zeitung tätig.

Zum Team Podcast-Serien gehören außerdem die Redakteurinnen Antonia Franz, 28, seit 2020 im Audio-Ressort der SZ, und ab Januar Helen Krueger-Janson, 30, bis dahin beim Deutschlandfunk. Der SZ-Plus-Podcast „Dämon – Der Exorzist aus dem Internet“ erscheint ab 7. Dezember wöchentlich exklusiv beim SZ-Magazin und der Süddeutschen Zeitung unter sz-magazin.de/daemon oder in der weißen SZ-Nachrichten-App.

Eine weitere erfolgreiche SZ-Produktion wird dann am 13. Dezember fortgesetzt. Der Podcast „Wirecard: 1,9 Milliarden Lügen“ über den Fall Wirecard und seine Hintergründe wird sich in einer dritten Staffel mit dem ersten Jahr des Strafprozesses gegen Ex-CEO Markus Braun und andere beschäftigen. Nachdem die ersten beiden Staffeln des Podcasts in Kooperation mit Spotify produziert wurden, erscheinen die neuen Folgen als SZ-Format zusammen mit den bisherigen Episoden auf allen Podcast-Plattformen. Die Projektleitung hatte Vinzent-Vitus Leitgeb. Die Redaktion bestand aus Tami Holderried, Franziska von Malsen und Stephan Radomsky (SZ-Wirtschaft), die Produktion und das Sounddesign setzten Julia Ongyerth und Carlo Sarsky um.

(Quelle: SWMH, PM 06.12.2023)

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Sophia Weimer wird neue dpa-Nachrichtenchefin

Sophia Weimer wird zum 1. März 2024 neue Nachrichtenchefin der Deutschen Presse-Agentur. Die 37 Jahre alte Journalistin komplettiert das fünfköpfige Nachrichtenchef-Team der dpa, das in Vertretung der Chefredaktion die Dienste der Agentur im In- und Ausland in Wort, Bild, Audio, Video und Grafik steuert.

Sie folgt auf Daniel Rademacher, der zuletzt die Planungen für den neuen Berliner Newsroom der Agentur gelenkt hatte und jetzt den Rollout des neuen dpa-Redaktionssystems "Rubix" steuert. Während dieser Zeit war Rademacher in seiner Nachrichtenchef-Rolle von Uta Winkhaus vertreten worden, die im März in die Politikredaktion zurückkehrt. 

Sophia Weimer arbeitet derzeit im dpa-Ressort Panorama. Dort zeichnete sie sich vielfach als versierte Koordinatorin von Breaking-News-Lagen aus. Mehrere Jahre lang war sie auch Organisationschefin des Deutschlanddesks in der Berliner Zentralredaktion. Außerdem ist sie Programm-Managerin für den Berliner Newsroom der Agentur und steuert die großen Events auf den neuartigen Kollaborationsflächen dort. Diese Rolle wird sie vorerst neben ihrer Aufgabe als Nachrichtenchefin behalten. 

Weimer kam 2011 als Volontärin zu dpa. Die Stationen der gebürtigen Paderbornerin bei dpa waren nach einem Studium der Journalistik und Medizin vor allem das Landesbüro Berlin und die Panorama-Redaktion. 

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) wurde 1949 gegründet und gehört zu den weltweit führenden unabhängigen Nachrichtenagenturen. dpa beliefert Medien, Unternehmen und Organisationen mit redaktionellen Angeboten. Dazu zählen Texte, Fotos, Videos, Grafiken, Hörfunkbeiträge und andere Formate. Als international tätige Agentur berichtet dpa in sieben Sprachen. Rund 1000 Journalistinnen und Journalisten arbeiten von etwa 140 Standorten im In- und Ausland aus. Gesellschafter der dpa sind rund 170 deutsche Medienunternehmen.

(Quelle: presseportal.de, 05.12.2023)

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IV. Nachhaltigkeit

EMAS-Zertifikat für die Marketingtochter der MGO

Die Marketingtochter der Mediengruppe Oberfranken, mgo360 hat das EMAS-Zertifikat erhalten. Das Zertifikat bescheinigt, dass mgo360 nicht nur die Vorgaben der internationalen Umweltmanagementnorm DIN ISO 14001 erfüllt, sondern nachweislich die weit darüber hinausgehenden EMAS-Anforderungen.

EMAS steht für "Eco Management and Audit Scheme" und ist ein freiwilliges System aus Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung, das von der Europäischen Union entwickelt wurde. Zu den mit-zertifizierten Tochterunternehmen von mgo360 gehören u.a. das DZO Druckzentrum Oberfranken, Baumann Druck sowie creo Druck & Medienservice. 

Um das EMAS-Zertifikat zu erhalten, müssen Organisationen bestimmte Anforderungen erfüllen. Die Basis bildet dabei das Umweltmanagementsystem DIN ISO 14001 – es gilt, die Umweltauswirkungen zu bewerten, Umweltziele festzulegen und Strategien zur Verbesserung der Umweltleistung zu entwickeln. Darüber hinaus gibt es für EMAS weitere Voraussetzungen wie etwa das transparente und nachvollziehbare Offenlegen der Umweltziele und -verbesserungen in Form einer Umwelterklärung sowie die Einbindung der Mitarbeitenden, um das Bewusstsein für das Themenfeld zu verbessern. Ebenso große Bedeutung hat der Nachweis der Rechtskonformität: Ein Umweltgutachter validiert die Einhaltung der Vorgaben und die Umwelterklärung von mgo360, die künftig jährlich erscheinen wird. 

Bereits 2015 hatte mgo360 ein Energiemanagementsystem nach DIN 50001 etabliert, die drei Druckunternehmen sind nach dieser Norm zertifiziert. Das Unternehmen legt Wert auf weitere Zertifizierungen und Anwendung von Umweltzeichen. Diese garantieren dem Verbraucher bei einer Kennzeichnung des Druckprodukts, dass strenge umweltrelevante Vorgaben bei der Produktion oder der Verwendung von Rohstoffen eingehalten werden.

mgo360 ist ein Marketing-Komplettdienstleister für große und mittlere Unternehmen aller Branchen. Der Schwerpunkt liegt auf ganzheitlichen Konzepten aus den Bereichen Kommunikation & Kampagnen, Digitale Plattformen, Medien- und Contentproduktion sowie Druck. mgo360 beschäftigt derzeit rund 400 Mitarbeitende an vier Standorten.

(Quelle: mgo, PM 07.12.2023)

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