VBZV-Newsletter 41/2021

 

I. COVID 19-Pandemie

Beschlüsse des Bayerischen Ministerrats vom 03. November 2021 
– Nachjustierung der Corona-Ampel

Der Bayerische Ministerrat hat am 03. November 2021 über die weitere Vorgehensweise in der Corona-Krise beraten. 

Die wichtigsten Beschlüsse: 

  • Die Laufzeit der 14. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung (BayIfSMV) ändert sich nicht. Sie wird vorerst nicht verlängert und läuft weiterhin zum 24. November 2021 aus. Über den weiteren Fortbestand wird vor Auslaufen der BayIfSMV erneut beraten.
  • Die sog. Krankenhausampel (§§ 16, 17 BayIfSMV) wurde angepasst:
  • Gelbe Stufe (§ 16 BayIfSMV):
  • Eingreifen bei einer Einweisung von landesweit mehr als 1.200 Covid-Patienten in ein bayerisches Krankenhaus in den vorangegangenen sieben Tagen oder bei einer landesweiten Belegung von mehr als 450 Intensivbetten mit Covid-Patienten
    Maskenstandard ist die FFP2-Maske (statt medizinischer Gesichtsmaske).
  • Inkrafttreten der bekannten Sonderregeln in Schulen (Stoffmaske in der Grundschule, im Übrigen medizinische Maske statt FFP2).
  • 3G plus statt 3G unter Beibehaltung der Regelungen für 3G (keine Erleichterungen etwa für Maske, Abstand oder Personenobergrenzen.) 
  • 2G in Clubs, Diskotheken, Bordellbetrieben und vergleichbaren Freizeiteinrichtungen.
  • Testkonzepte in Pflegeeinrichtungen: Unabhängig vom Impfstatus sind mindestens zweimal wöchentlich Tests (Antigen-Schnelltests oder PCR-Tests) für Personal und Besucher vorzunehmen.
  • Rote Stufe (§ 17 BayIfSMV):
  • Eingreifen bei einer landesweiten Belegung von mehr als 600 Intensivbetten mit Covid-Patienten 
  • 2G- statt 3G-Regelungen: ausgenommen sind Gastronomie, Beherbergungsunternehmen und körpernahe Dienstleistungen, dort gilt die 3G plus-Regelung.
  • 3G-Regelung (einfacher Schnelltest zweimal pro Woche genügt) in Betrieben mit mehr als 10 Beschäftigten. Das gilt für alle Beschäftigten, die während ihrer Arbeit Kontakt zu anderen Personen haben (egal ob Kunden, andere Beschäftigte oder sonstige Personen). Das gilt nicht für den Handel und den ÖPNV.

Eingeführt wurde eine Regionale Hotspot-Regelung. Sie erlaubt ein Eingreifen bei einer Auslastung der Intensivbetten zu mindestens 80 Prozent und Überschreitung einer 7-Tage-Inzidenz von 300, wie es aktuell bereits in vielen Regionen Bayerns der Fall ist. In diesen Fällen treten somit jene Maßnahmen in Kraft, die bei roter Krankenhausampel gelten würden (s.o.). 

  • Für enge Kontaktpersonen entfällt die Möglichkeit der Freitestung aus der Quarantäne. Die Quarantänedauer für diese Personengruppe beträgt 10 Tage.

Die Regelungen aus den Beschlüssen werden zum 06. November 2021, also am kommenden Samstag, in Kraft treten.

https://www.vbw-bayern.de/Redaktion/Frei-zugaengliche-Medien/Abteilungen-GS/Recht/2021/Downloads/Beschlüsse-des-bayerischen-Ministerrats-vom-03.-November-2021.pdf

(Quelle: vbw-bayern.de, 03.11.2021)

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II. Logistik

Weser-Kurier Mediengruppe erhält Zuschlag für urbane Mobilität

Nach einer europaweiten Ausschreibung hat die Bremer Tageszeitungen AG den Zuschlag für ein öffentliches Fahrradverleihsystem in Oldenburg erhalten. Wie die Mediengruppe mitteilt, werde sie das Verleihsystem im Auftrag der Stadt aufbauen und betreiben. Als Partnerin und Lizenzgeberin fungiere die nextbike GmbH, die mit ihrem Bike-Sharing in über 300 Städten aktiv ist.

Der Startschuss sei mit Beginn der Fahrradsaison für Anfang April 2022 geplant. Ab dann sollen 250 Fahrräder in einem Abstellbereich und an virtuellen Stationen im Stadtgebiet verfügbar sein. Die Bremer Tageszeitungen AG und die nextbike GmbH betreiben bereits seit 2018 gemeinsam ein Bike-Sharing in Bremen. Die Vertragslaufzeit zwischen der Stadt Oldenburg und der Bremer Tageszeitungen AG beträgt fünf Jahre.

(Quelle: bdzv.de, 28.10.2021)

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III. Auszeichnungen

Bayerischer Printpreis 20/21: Mediengruppe Pressedruck und Augsburger Allgemeine für „Rocketeer“ ausgezeichnet

Die Mediengruppe Pressedruck und die Augsburger Allgemeine sind am 28.10.2021 für das Projekt "Rocketeer" mit dem Bayerischen Printpreis 2020/21 in der Kategorie "Zeitung" ausgezeichnet worden. Im Rahmen einer festlichen Preisverleihung wurden auf Schloss Nymphenburg in München herausragende Projekte der Medienbranche in den Kategorien Zeitung, Zeitschrift und Druck ausgezeichnet.

Mit dem Rocketeer Festival, der Konferenz für digitale Innovationen und Zukunftstrends, lieferten die Initiatoren rund um Christiane Zaunitzer, Melanie Rudolph, Jan Sekulla, Martin Hoffmann und Daniel Kempf, den über 800 Ideengebern, Machern, Firmengründern und Unternehmern in der Region Bayerisch-Schwaben ein überraschendes und innovatives Event-Highlight, das verknüpft mit Tageszeitungsbeilagen, Online-Auftritt, eigenem Print-Magazin und Social-Media-Communities als stimmiges und zukunftsgerichtetes Gesamtkonzept von der Jury gewürdigt wurde.

„Mit Rocketeer haben wir als Augsburger Allgemeine die Rolle als Moderator der digitalen Transformation in unserer Region übernommen und möchten gemeinsam mit unseren Partnern nicht nur Augsburg, sondern die gesamte Region Bayerisch-Schwaben weiter als Innovationsstandort stärken“, betont Daniel Kempf, Geschäftsführer von pd Digital, der Digital-Unit der Mediengruppe Pressedruck, und Mitgründer von Rocketeer. „Umso mehr freuen wir uns über die großartige Auszeichnung mit dem Bayerischen Printpreis. Nach dem Nova Award und dem Augsburger Medienpreis sind wir für unser Innovationskonzept zum dritten Mal geehrt worden. Das ist für unser Team ein riesiger Ansporn, die Marke Rocketeer weiter mutig auszubauen“, so Kempf.

Der Bayerische Printpreis ist neben Bayerischem Film-, Fernseh- und Buchpreis einer der vier Staatspreise für die Medienbranche. Er wird alle zwei Jahre verliehen – diesmal für 2020/21. Der Preis sei ein Bekenntnis zu Print und zur Weiterentwicklung von Print, sagte Ministerpräsident Dr. Markus Söder in seiner Festrede zur feierlichen Preisverleihung. Weitere Preisträger waren das Finanz- und Karrieremagazin Courage in der Kategorie "Zeitschrift" sowie der Druckspezialist Gerber Print in der Kategorie „Druck“. Den Ehrenpreis erhielt der Vorstand von Hubert Burda Media, Philipp Welte.

Der Printpreis wird in Kooperation mit der bayerischen Staatsregierung vom Verband Bayerischer Zeitungsverleger (VBZV), dem Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern (VZB) und dem Verband Druck und Medien Bayern bundesweit ausgeschrieben. Aus den diesmal rund 100 Einreichungen für die drei Kategorien waren neun Projekte und Unternehmen für den diesjährigen Preis nominiert worden.

(Quelle: Mediengruppe-PD, PM 02.11.2021)

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IV. Sonstiges

Hybride Medientage 2021: Rückblick

Vor Ort und Online haben die 35. Medientage München mit ihrem Motto "New Perspectives" die Aufbruchstimmung widergespiegelt, die in der Medienbranche nach den Phasen langer Lockdowns während der Pandemie vorherrscht. Die Folgen von Corona, mehr Nachhaltigkeit und der digitale Strukturwandel von Medien und Öffentlichkeit prägten die meisten der Vorträge und Diskussionen, Talk- und Gesprächsrunden.

Gleich zum Auftakt, beim diesjährigen Mediengipfel, hat Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder auf eine negative Entwicklung der vergangenen eineinhalb Jahre reagiert: die Zunahme von Hassbotschaften im Netz.

Söder forderte von Facebook und Co. eine Veränderung ihrer Algorithmen, um solchen Hassbotschaften entgegenzuwirken. Das Löschen von Kommentaren durch die Plattformen reiche nicht aus. Vielmehr müsse durch neue Einstellungen verhindert werden, dass User aufgrund von Algorithmen "einem schieren Bombardement mit Unsinn" ausgesetzt seien.

Die ebenfalls anwesende Wissenschaftlerin und Moderatorin Mai Thi Nguyen-Kim, die soeben ihre neue ZDF-Show "Maithink X" startete, geht mit Hassbotschaften auf ihre Art um: "Ich lese keine Kommentare." Einen gefilterten Überblick liefere ihr Team.

Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Medien.Bayern GmbH, zeigt sich „überrascht“, wie klar die Verantwortung von Facebook, YouTube und Co. thematisiert wurde – „bis hin zu der Forderung, den Algorithmus neu zu strukturieren, um gesellschaftsspaltenden Blasen und Hass gegenzusteuern“. Hier sieht er auch die Medienanstalten in der Pflicht. 

Bei der Frage von Mediengipfel-Moderator Ingo Zamperoni, welche Veränderung beibehalten würden, stand das Thema Work im Mittelpunkt. Für Sky-Chef Devesh Raj bewährte sich die Möglichkeit, den Arbeitsplatz flexibel wählen zu können, auch wenn "nichts“ die persönliche Interaktion ersetze. Für RTL ist das hybride Arbeiten genau zur richtigen Zeit gekommen, so Stephan Schäfer, CO-CEO RTL Deutschland und CEO Gruner + Jahr. Bei dem Konzern in seinem Transformationsprozess hin zum Multichannelunternehmen nebst Anbindung von G+J habe es das Remote-Arbeiten ermöglicht, die Aktivitäten trotz mehrerer verschiedener Standorte voranzubringen.

In seiner Keynote berichtete Vodafone-CEO Hannes Ametsreiter, dass der Infrastrukturkonzern noch einen Schritt weitergeht: Seit 1. Oktober gilt das "Full Flex Office" und damit für die Mitarbeiter:innen, 20 Tage pro Jahr von "irgendwo in Europa" aus zu arbeiten. Ametsreiter belegte eine weitere große Veränderung durch die Pandemie mit harten Zahlen: "Der Datentraffic stieg zu Beginn um 225 Prozent." Eine Herausforderung fürs Netzwerk, erinnert sich der Vodafone-CEO. Zu dieser Zeit habe die Content-Nutzung um 20 Prozent zugenommen. 

Der Wandel hin von TV-Unternehmen zu Bewegtbildhäusern mit Streaming-Offerte, weg vom klassischen Radiosender hin zur Audio-Marke oder auch vom Printhaus hin zum Digital Publisher prägte weite Teile der diesjährigen Medientage München. Die Gipfel-Runde von deutschen TV-Verantwortlichen etwa sah im Nebeneinander von Live-Ausstrahlung und Streaming-Angeboten kein Problem, zumal alle Teilnehmenden längst sowohl mit linearen als auch non-linearen Ausstrahlungswegen vertraut seien. Im Rahmen des Audio-Gipfels wurde deutlich, dass sich Streaming-Platzhirsch Spotify in einer neuen Rolle sieht – als „Browser für Audio“, der den Radioanbietern mit all ihren neuen Angeboten wie Podcasts die Hand reicht

Ergänzend zum Medientage-Gipfel, zum Audio-Gipfel, zum TV-Gipfel sowie zum Europatag und zum Journalism Summit fand in diesem Jahr erstmals auch ein Nachhaltigkeitsgipfel statt. Dort appellierte der Club of Rome an Journalist:innen, sich vom Fokus auf schlechte Nachrichten zu verabschieden, entgegen höherer Reichweiten bislang gängige Narrative zu hinterfragen und das Verbindende in den Blick zu nehmen. Man müsse die Bürger:innen motivieren und geleiten, nicht abschrecken, um wirklich etwas im Klimaschutz zu erreichen.

Wie ein roter Faden zog sich durch die meisten Veranstaltungen die Erkenntnis, dass Meinungsmacht und wirtschaftliche Marktzutrittsbarrieren verhindert werden müssen, um in einer pluralen Gesellschaft einerseits Medien- und Meinungsfreiheit, Vielfalt und publizistische Qualität zu sichern und andererseits faire und transparente Artikulationschancen für alle zu ermöglichen. Dabei kam den Aspekten Nachhaltigkeit und Diversity eine wachsende Bedeutung zu.

Mit der Frage, wie es um die Pressefreiheit und den journalistischen Beruf bestellt ist, endeten die #MTM21 mit dem diesjährigen Journalism Summit. Auch hier wirkte Corona wie ein Brennglas: „Das Virus infiziert die Pressefreiheit“, betonte Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen. Länder mit freier Presse hätten die Corona-Pandemie besser in den Griff bekommen. Er bedauerte, dass seit eineinhalb Jahren ziemlich viele Journalisten weltweit verhaftet worden seien, weil sie kritisch über die Corona-Politik ihrer Regierungen berichtet haben. Überhaupt: Die letzten Jahre würden zeigen, dass freier Journalismus in Europa nicht mehr gesichert sei.

Erstmals haben die Medientage München in diesem Jahr unter dem Titel New Perspectives eine Konferenz angeboten, die zugleich vor Ort und online besucht werden konnte. So wurden innerhalb einer Woche insgesamt mehr als 9.000 Besucher erreicht. Das Programm bestand aus mehr als 100 Einzelveranstaltungen mit etwa 400 Referentinnen und Diskussionsteilnehmern aus Medienwirtschaft und -politik, aus Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft. 

Die 35.  Medientage München wurden von der Medien.Bayern GmbH veranstaltet und von der Bayerischen Staatskanzlei und der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) gefördert.

(Quelle: MTM, PM 02.11.2021)

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