VBZV-Newsletter 40/2023

 

I. Medienpolitik

2024 wird „Jahr der Nachricht“ – Medien wollen die Bedeutung von Qualitätsjournalismus in Deutschland betonen

Journalismus und vertrauenswürdige Nachrichten sind für eine Demokratie unerlässlich. Das möchten die Partner der Medienkompetenzinitiative #UseTheNews, zu denen auch unser Bundesverband BDZV gehört, in einer breiten Allianz von privaten und öffentlichen Medien ins Bewusstsein rücken.

Mit der Initiative soll auf die Gefahren durch Fake News und eine wachsende Entfremdung zwischen Medien und Bevölkerung aufmerksam gemacht werden. Vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird für den vertrauensvollen Umgang mit Nachrichten geworben. „Gerade in diesen Tagen sehen wir wieder angesichts der vorsätzlich oder auch nur unbedacht weiterverbreiteten Fake-News über den Angriff der Hamas-Terroristen auf Israel, wie wichtig Kompetenz im Umgang mit Nachrichten ist“, erklärt dazu Sigrun Albert, BDZV-Hauptgeschäftsführerin.

„Wachsende Teile der Bevölkerung fühlen sich nicht mehr von den Qualitätsmedien angesprochen“, sagte Anett Möller, Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, bei der Vorstellung der Aktion in der Hamburger Landesvertretung in Berlin. Deswegen sei es erfreulich, dass öffentlich-rechtliche und privatwirtschaftliche Medien an einem Strang ziehen, um das zu ändern.

Das „Jahr der Nachricht“ wird mit unterschiedlichen Aktionen verknüpft. So soll eine Kommunikationskampagne unter dem Slogan „Nachrichten, die stimmen statt Stimmung machen“ die breite Bevölkerung ansprechen. Ein sogenannter Social News Desk wird täglich ein Nachrichtenthema so aufbereiten, dass Jugendliche und junge Erwachsene den Zusammenhang zur eigenen Lebenswirklichkeit herstellen können. In regionalen Newscamps sollen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bekommen, digitalen Journalismus zum Anfassen zu erleben. Dazu plant #UseTheNews Kooperationsprojekte zwischen Partnerschulen und Lokalredaktionen.

Begleitet wird das „Jahr der Nachricht“ außerdem mit einer Ausstellung im Museum für Kommunikation in Berlin, die seit dem 11. Oktober der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Das „Jahr der Nachricht“ wird ebenso wie die Initiative #UseTheNews von einer breiten Allianz von privaten und öffentlichen Partnern unterstützt. Neben der ARD, dem ZDF und RTL/ntv sind auch mehrere Verlagshäuser wie „Der Spiegel“ oder die Funke-Gruppe sowie der BDZV, der Medienverband der freien Presse (MVFP) und die Organisation der Mediaagenturen (OMG) dabei, aber auch verschiedene Landesmedienanstalten, die Bundeszentrale für Politische Bildung, das Leibniz-Institut für Medienforschung sowie die Madsack-Stiftung oder die ZEIT-Stiftung.

(Quelle: die-zeitungen.de, 04.11.2023)

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II. Pressewesen

Helpline: Start des Mental-Health-Angebots für Journalistinnen und Journalisten

Das Netzwerk Recherche hat am vergangenen Donnerstag erstmals die Leitungen der „Helpline“ freigeschaltet und damit den Start für die kostenlose, anonyme Telefonberatung für Journalistinnen und Journalisten mit psychosozialen Problemen eingeläutet.

Medienschaffende können sich an die „Helpline“ wenden, wenn sie traumatisiert, gestresst oder verängstigt sind - sei es wegen eines schrecklichen Ereignisses, über das sie berichtet haben (Unfall, Krieg, Naturkatastrophe) oder wegen ihrer Arbeitssituation.

Mit dem Projekt möchten das Netzwerk Recherche und seine Unterstützer – zu denen auch unser Bundesverband BDZV zählt – das Thema mentale Gesundheit in Medienhäusern in den Fokus rücken und eine Angebotslücke schließen. Denn anders als in vielen anderen Berufsgruppen gibt es im Journalismus bislang keine frei zugänglichen Angebote zur Verarbeitung von psychischen Belastungen.

Aktuelle Zahlen aus der „Journalismus in Deutschland“-Studie des Leibniz-Instituts für Medienforschung (Hans Bredow Institut) verdeutlichen, warum ein Angebot wie die „Helpline“ dringend gebraucht wird. Die Studienautoren stellten nämlich fest, dass „nahezu jeder Zweite angibt, in den vergangenen sechs Monaten oft oder sehr oft unter Stress bei der Arbeit gelitten zu haben (49,8 %).“ Zudem habe „die Mehrheit der Befragten in den letzten fünf Jahren erniedrigende oder hasserfüllte Äußerungen (58,9 %) und öffentliche Diskreditierungen ihrer Arbeit (62,1 %) erlebt.“ Auch die „Feindbild Journalist“-Studie des European Centre for Presse and Media Freedom, die vom BDZV unterstützt wird, zeigt, dass das Problem im Lokaljournalismus drängender wird.

Die Helpline ist während der offenen Sprechzeiten (montags von 18 bis 20 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr) unter 030/7543 7633erreichbar. Darüber hinaus können Gesprächstermine online gebucht werden (dienstags 18 bis 20 Uhr und freitags 8 bis 10 Uhr).

Mehr Infos unter: www.journalisten-helpline.de

(Quelle: bdzv.de, 03.11.2023)

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III. Aus den Verlagen

Süddeutsche Zeitung veröffentlicht erstes SZ Dossier

Die Süddeutsche Zeitung startet in der kommenden Woche einen neuen Informationsdienst. Die werktäglichen Morgen-Newsletter strukturieren als SZ Dossier „Digitalwende“ ab dem 14. November die tägliche Informationsflut, ordnen aktuelle Entwicklungen ein und erfassen ihre politische Dimension.

Der Verlag der Süddeutschen Zeitung kündigte an, im kommenden Jahr weitere digitale Fachdossiers zu Zukunftsfragen auf den Markt zu bringen. Nachrichtliche Updates und Events sind geplant. Die Fachdossiers können im Abonnement erworben werden.

Die Dossiers sind ein Angebot der Süddeutsche Zeitung Dossier GmbH, einer Tochtergesellschaft der Süddeutschen Zeitung.

Inhaltlich ist Florian Eder für den neuen Informationsdienst verantwortlich. Mit seinem Team aus Reporterinnen und Reportern arbeitet er in Berlin. Florian Eder wird auch als Autor in Erscheinung treten: Sein kostenfreies politisches Briefing namens „Platz der Republik“ wird er ab dem 17. November immer freitags veröffentlichen. Ab Anfang 2024 soll es eine werktägliche Ausgabe auch dieses Newsletters geben.

„Mit den SZ Dossiers wenden wir uns an Menschen in Politik und Wirtschaft, die Entscheidungen in immer komplexer werdenden Themenbereichen zu treffen haben oder von ihnen beruflich betroffen sind“, sagt Florian Eder. „Unsere Newsletter werden das Fachpublikum mit wertvollen Insider-Informationen versorgen.“ Tim Dannhausen, neben Christian Wegner Geschäftsführer der Süddeutsche Zeitung Dossier GmbH, ergänzt: „Mit dem neuen digitalen Angebot wollen wir uns nach und nach als führender politischer Informationsdienst etablieren.“

Christian Wegner, der auch Geschäftsführer der Süddeutschen Zeitung ist, sagt: „Mit den Dossiers erschließen wir ein neues Geschäftsmodell. Die SZ Dossiers sind als neue Form des politischen Fachjournalismus eine perfekte Ergänzung des Produktportfolios der Süddeutschen Zeitung und ihres ausgezeichneten Politikjournalismus.“

(Quelle: SWMH, PM 07.11.2023)

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Dr. Björn Jansen wird Geschäftsführer beim Südkurier Medienhaus

Dr. Björn Jansen wurde zum 6. November 2023 in die Geschäftsführung des Südkurier Medienhaus, ein Unternehmen der Augsburger Mediengruppe Pressedruck, berufen. Der bisherige Geschäftsführer Peter Selzer wird das Unternehmen spätestens Ende des ersten Quartals 2024 aus persönlichen Gründen verlassen. Bis dahin wird er sukzessive die Geschäfte an Dr. Jansen übergeben und begonnene Schlüsselprojekte weiter eng begleiten und abschließen. Co-Geschäftsführer Michel Bieler-Loop hatte bereits zuvor bekanntgegeben, dass er nach einem einschneidenden persönlichen Erlebnis Anfang des Jahres 2023 inzwischen aus dem Unternehmen ausgeschieden sei, um beruflich neue Wege zu gehen.

Dr. Jansen hat diverse Managementaufgaben in Medienunternehmen wahrgenommen. Unter anderem war er von 1999 bis 2003 Mitgeschäftsführer sowie von 2001 bis 2019 geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung der Mediengruppe Dr. Haas (u.a. Mannheimer Morgen). Dr. Jansen ist Inhaber der BJ Consulting und wird seine Funktion beim Südkurier Medienhaus interimistisch als selbstständiger Berater wahrnehmen.

Andreas Scherer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mediengruppe Pressedruck: „Ich bedauere das Ausscheiden von Herrn Bieler-Loop und Herrn Selzer zutiefst und danke ihnen sehr für das Geleistete. Beide haben in den vergangenen Jahren mit großem Engagement die Weiterentwicklung des Südkurier zu einem digitalen Medienunternehmen vorangetrieben. Ich freue mich, dass wir mit Dr. Björn Jansen einen sehr erfahrenen und versierten Medienmanager für die anstehenden herausfordernden Aufgaben in einem wirtschaftlich schwierigen Marktumfeld gewinnen konnten. Ich bin überzeugt, dass es ihm gemeinsam mit dem sehr erfahrenen Management des Südkurier gelingen wird, die Marktposition des führenden Medienhauses in den Regionen nordwestlicher Bodensee, Hochrhein und Schwarzwald in einem wettbewerbsintensiven Umfeld zu festigen und auszubauen.“

(Quelle: Mediengruppe PD, PM 06.11.2023)

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IV. Aus den Verbänden

Corint Media stärkt Führungsebene: Stephanie Struppler wird Leiterin Lizenzen National und International 

Stephanie Struppler verantwortet seit 1. November 2023 als Leiterin den Bereich Lizenzen National und International von Corint Media.  

Struppler war zuletzt als Vice President Legal & Regulatory GSA BENELUX für Warner Bros. Discovery Deutschland tätig. Frühere Stationen in ihrer 25-jährigen Laufbahn waren leitende Funktionen in den Bereichen Recht, Regulierung und Lizenzen bei Warner Bros. Discovery Inc., Constantin Medien AG (heute Sport1 Medien AG), PLAZAMEDIA GmbH und DSF. 

 „Meine Leidenschaft gilt dem Urheberrecht sowie allen regulatorischen und lizenzrechtlichen Herausforderungen. Ich freue mich, Corint Media und die durch sie vertretenen Unternehmen mit meinen langjährigen Erfahrungen im Distributions- und Lizenzierungsgeschäft ab sofort tatkräftig unterstützen zu können. TV- und Radiosender müssen ebenso wie Presseverlage angemessen an den Einnahmen der durch die Nutzung ihrer Inhalte generierten Erlöse beteiligt werden. Dies müssen Telekommunikationsanbieter, Kabelnetzbetreiber wie international agierende Plattformen berücksichtigen!“ zitierte Corint Media die neue Leiterin Lizenzen.

(Quelle: Corint Media, PM 02.11.2023)

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news aktuell: Petra Busch und Vithunan Lingeswaran führen dpa-Tochter

News aktuell, eine auf Unternehmenskommunikation spezialisierte Tochter der Deutschen Presse-Agentur (dpa), erhält zum 1. Dezember eine neue Geschäftsführung. 

An der Spitze stehen dann Petra Busch und Vithunan Lingeswaran. Die bisherige langjährige Geschäftsführerin Edith Stier-Thompson verabschiedet sich Ende November in den Ruhestand.

Busch ist aktuell noch Geschäftsführerin der dpa Picture-Alliance und war bereits von 2004 bis 2016 bei news aktuell tätig. Ihre Nachfolge bei der picture alliance tritt das Management-Team um Geschäftsführer Andreas Genz an, der durch Nicole Trester als Head of Operations mit Prokura und Burkhard Schwetje als Head of Tech Team unterstützt wird.

Lingeswaran ist seit 2021 bei der dpa-Gruppe und war zuvor beim Contalis Wirtschaftsinstitut (Hamburg) beschäftigt. Aktuell ist er bei news aktuell als Chief Innovation Officer und Chief Product Officer für die strategische Weiterentwicklung der PR-Services zuständig.

(Quelle: bdzv.de, 03.11.2023)

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Wahlen beim DJV: Mika Beuster ist neuer Bundesvorsitzender

Der Lokaljournalist Mika Beuster (44) ist neuer Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands. Er wurde auf dem DJV-Verbandstags mit rund 93 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Frank Überall gewählt, der nicht mehr zur Wahl angetreten war. Beuster, Chef-Themenreporter bei VRM Wetzlar, gehörte dem letzten Bundesvorstand als stellvertretender Bundesvorsitzender an.

Die Delegierten des Magdeburger Verbandstags wählten anschließend die beiden Stellvertreterinnen, die Schatzmeisterin und drei Beisitzende. Die freie Journalistin Anne Webert wurde als stellvertretende Bundesvorsitzende mit großer Mehrheit wiedergewählt. Die freie Journalistin Mariana Friedrich, die dem Bundesvorstand bisher als Beisitzerin angehörte, ist jetzt zweite stellvertretende Bundesvorsitzende. Als Schatzmeisterin bestätigt wurde die Magazinjournalistin und Öffentlichkeitsarbeiterin Katrin Kroemer.

Weiterhin im DJV-Bundesvorstand vertreten ist als Beisitzender Philipp Blanke, Zeitungsredakteur aus Berlin. Neu in den Bundesvorstand gewählt wurden der Rundfunkjournalist Jonathan Janoschka aus dem Saarland und die freie Journalistin Ute Korinth, die als Vorsitzende des DJV-Fachausschusses Online maßgeblich am DJV-Kongress „Besser Online“ beteiligt ist.

(Quelle: DJV, PM 06.2023)

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V. Vermarktung

Neues ZMG-Daten-Dashboard für Verlage

ZMG veröffentlicht Dashboard mit Leistungskennzahlen für Zeitungen. Im Zentrum stehen dabei von der ZMG für Verlage interaktiv aufbereitete Leistungskennzahlen, exklusiv für die eigenen Zeitungen – egal ob gedruckt, digital und crossmedial. Für die Entwicklung des ZMG Info-Boards wurde das Datenvisualisierungstool Power BI genutzt.

Zur Einführung in die Funktionalitäten des Dashboards bietet die ZMG ihren Partnerverlagen am 23. November von 14:00 bis 15:00 Uhr ein (kostenfreies) Webinar an. Zur Anmeldung genügt lediglich eine formlose E-mail an sek_at_zmg.de.

(Quelle: zmg.de, 06.11.2023)

Konvergierte agma-Reichweiten für Tageszeitungen

Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) hat zum zweiten Mal kombinierte Print-Digital-Reichweiten für Tageszeitungen veröffentlicht. Mit der TZ-Konvergenzdatei können Verlage integrierte Markenreichweiten für ihre Print- und Digitalangebote ausweisen. Für 165 Zeitungstitel und ihre regionalen Belegungseinheiten stehen diese Informationen seit Mitte Oktober zur Verfügung. Neu an der TZ-Konvergenzdatei 2023 ist, dass nun auch Ausweisungen nach regionalen Abonnement-Zeitungen, überregionalen Abo-Zeitungen und Kaufzeitungen möglich sind.

Der TZ-Konvergenzdatei liegen die Daten der ma 2023 Tageszeitungen sowie der daily digital facts (agof) für Q3/2022 bis einschließlich Q1/2023 zugrunde. Die kombinierten Print-Digital-Reichweiten werden durch ein aufwändiges Fusionsverfahren ermittelt. Neben den Einzelreichweiten und kombinierten Print-/Digital-Reichweiten werden auch regionale Untereinheiten von Tageszeitungstiteln dargestellt.

Die Tageszeitungen erreichen demnach täglich 64,1 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung in Deutschland über 14 Jahre – egal, ob über eine gedruckte oder eine digitale Ausgabe. In der Altersgruppe 60+ werden die Tageszeitungen von 75,4 Prozent gelesen. Bei den jüngeren Menschen im Alter von 14-39 Jahren nutzt jeder Zweite die Zeitungen als tägliche Quelle für Informationen (49,9%). Besonders die regionalen Abozeitungen erfreuen sich hoher Beliebtheit: 51,4 Prozent der Deutschen blättern täglich und 77,6 Prozent wöchentlich in den Print- und Online-Ausgaben der Titel.

„Die TZ-Konvergenzdatei belegt die Leistungsfähigkeit und Stärke von Tageszeitungen über ihre scheinbaren Gattungsgrenzen hinaus und unterstreicht damit eindrücklich die Zukunftsfähigkeit des Mediums“, so Alexander Potgeter, Vorstand Tageszeitungen der agma.

(Quelle: die-zeitungen.de, 08.11.2023)

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