VBZV-Newsletter 35/2023

 

I. Aus den Verlagen

Thomas Huber übernimmt Geschäftsführung des Allgäuer Zeitungsverlags

Thomas Huber (50) übernimmt spätestens zum 1. April 2024 die Geschäftsführung der Mediengruppe Allgäuer Zeitung, zu gleichen Teilen ein Unternehmen der Presse-Druck- und Verlags-GmbH in Augsburg (Mediengruppe Pressedruck) und des Fürsten Erich von Waldburg-Zeil. Die Position war nach dem plötzlichen Tod von Rolf Grummel vakant geworden; derzeit führen Andreas Barmettler (Kaufmännische Leitung), Reiner Elsinger (Verlagsleitung) und Michael Oberst (Leitung Personal) interimistisch die Geschäfte des Allgäuer Zeitungsverlags.

Thomas Huber begann seine Verlagslaufbahn in der Mittelbayerischen Zeitung in Regensburg und wechselte im Jahr 2000 in die Online-Vermarktung der Süddeutschen Zeitung. Nach weiteren Stationen beim Münchener Merkur und den Oberpfalz Medien wechselte er 2021 zur Mediengruppe Bayern (Passau), bei der er die Geschäftsführung der Mittelbayerischen Zeitung übernahm. Seit März 2023 ist er ebenfalls als Geschäftsführer für den Donaukurier in Ingolstadt zuständig.

Andreas Scherer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mediengruppe Pressedruck: „Ich freue mich sehr, dass mit Thomas Huber ein sehr erfahrener Verlagsmanager mit breiter operativer Erfahrung die Geschäftsführung der Mediengruppe Allgäuer Zeitung übernimmt. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und wünschen Thomas Huber viel Erfolg für diese verantwortungsvolle Aufgabe. Schon heute möchte ich Andreas Barmettler, Reiner Elsinger und Michael Oberst für das in der Übergangszeit Geleistete danken.

„Ich bin überzeugt, dass wir mit Herrn Huber die Stelle des Geschäftsführers kompetent besetzt haben. Seine Erfahrung und wirtschaftliche Kompetenz sind in dieser Zeit für den AZV wichtig, um den Verlag in eine gute Zukunft zu führen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm“, so Fürst von Waldburg-Zeil.

(Quelle: Mediengruppe PD, PM 21.09.2023)

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II. Medienpolitik

Südwest-Verlage fordern zukunftsorientierte Medienpolitik – Politik betont Bedeutung von Journalismus – Verleger fordern Einhaltung der rechtlichen Vorgaben durch die öffentlich-rechtlichen Sender

Die Zeitungsverlage im Südwesten erheben heftige Vorwürfe gegen die Politik. Sie fühlen sich angesichts der aktuellen Herausforderungen ihrer Branche im Stich gelassen. "Es findet keine richtige Medienpolitik statt", sagte der Vorsitzende des Verbands Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV), Valdo Lehari, der Deutschen Presse-Agentur am Vorabend der VSZV-Jahrestagung in Ettlingen. Lehari ist zugleich Ehrenvorsitzender des Bundesverbands Digital Publisher und Zeitungsverleger (BDZV) und Vizepräsident des europäischen Verlegerverbands ENPA.

"Es ist eigentlich schon fünf nach zwölf, dass die Politik auf Landes-, Bundes- und Europaebene die Medien-Politik ernst nimmt", beklagte Lehari. Vor Jahren schon habe die Branche etwa vor den Auswirkungen durch die großen digitalen Plattformen gewarnt. "Man hat das alles nicht ernst genommen. Und jetzt dominieren die Plattformen die Landschaft und die Politik schaut zu."

Den Zeitungsverlagen setzten auch die wirtschaftlichen Bedingungen massiv zu. "Die Branche hat sich noch immer nicht erholt von den Corona-Jahren", sagte Lehari. "Dazu kam die dramatische Kostenentwicklung bei Papier und Zustellung."

In einer Rede am Abend des Verlegertreffens hob Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir (Grüne), die Bedeutung von unabhängigem Journalismus hervor: Eine ausgewogene Berichterstattung sei in Zeiten bewusster Desinformation und zunehmender Polarisierung "geradezu systemrelevant". Das gelte auch besonders für Medien in den Regionen: "Wer wirklich wissen möchte, was los ist, braucht Lokalzeitungen, braucht Regionalzeitungen, braucht Lokalradios", sagte Özdemir. So bekomme man ein Gefühl für die Stimmung im Land und wisse, "wo tatsächlich der Schuh drückt".

Zuvor hatte VSZV-Präsident Lehari auch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk aufgerufen, im Streit um die Presseähnlichkeit die rechtlichen Vorgaben einzuhalten. Im Kern geht es dabei um die Frage, ob Öffentlich-Rechtliche online zu textlastig sind und so zu sehr Zeitungsinhalten ähneln – was per Staatsvertrag untersagt ist. Leharis Forderung: «Dass die ARD die Kraft entwickelt, eine unter den Sendern einheitliche Definition der Presseähnlichkeit zu erzielen. Dann müssten nicht juristische Verfahren als Ersatzgesetzgeber wirken.»

Die Südwest-Verleger und der öffentlich-rechtliche Südwestrundfunk (SWR) streiten seit langem über eine Nachrichten-App des Senders. Eine Schlichtung scheiterte kürzlich ergebnislos. Zugleich bot SWR-Intendant Kai Gniffke, der derzeit auch ARD-Vorsitzender ist, Verlagen eine Kooperation bei dem Nachrichten-Angebot «Newszone» für junge Leute an.

(Quelle: vszv.de, 18.09.2023; bdzv.de, 15.09.2023)

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