VBZV-Newsletter 35/2022

 

 

I. Medienpolitik

SWR-APP„Newszone“ ist rechtswidrig – Streit geht weiter

Der Streit um das App-Angebot "Newszone" zwischen 16 Verlagshäusern aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz auf der einen und dem Südwestrundfunk (SWR) auf der anderen Seite geht weiter. 

Am vergangenen Freitag, dem 21.10.2022, untersagte zwar das Landgericht Stuttgart die vom SWR betriebene App „Newszone“ als eigenständiges presseähnliches und damit rechtswidriges Angebot und erließ eine einstweilige Verfügung gegen das Angebot. Die klagenden Zeitungsverlage erheben nun aber neue Vorwürfe gegen den SWR. Sie kritisieren, dass die ARD-Anstalt nach der vorläufigen Niederlage vor Gericht zwar die App vorerst gestoppt hat, aber die Inhalte von "Newszone" weiter auf anderen Wegen verfügbar sind.

"Wir sind der Ansicht, dass allein die Ausspielung der Inhalte von Newszone auf die Microsite dasding.de/newszone und bei TikTok die Nachrichteninhalte von Newszone als eigenständiges Angebot fortführt", sagte der Verleger der "Badischen Zeitung", Wolfgang Poppen, als Vertreter eines der 16 klagenden Verlagshäuser aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz am Mittwoch. Dadurch liege "eine technische Umgehung des Verbotstenors vor".

Der SWR hatte am Dienstag angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Der Sender legte zudem die App vorerst auf Eis, macht die Inhalte aber über die anderen Wege bewusst weiter verfügbar. 

SWR-Intendant Kai Gniffke hatte am Dienstag gesagt, der Sender könne die Entscheidung des Gerichts nicht nachvollziehen. Der Sender wolle erreichen, dass die "Newszone"-App angeboten werden darf. Gniffke übernimmt im nächsten Jahr auch den ARD-Vorsitz.

Wolfgang Poppen, Verleger der "Badischen Zeitung", sagte der Deutschen Presse-Agentur für die klagenden Verlage: "Wir prüfen gerade rechtlich, ob mit diesem Vorgehen ein Verstoß gegen die Verbotsverfügung des Landgerichts gegeben ist und werden entsprechend reagieren." Poppen ist auch stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV).

Der SWR hat die Nachrichten-App für ein junges Publikum zwischen 16 und 25 Jahren im April gestartet. Die 16 Verlage aus dem Südwesten zogen dagegen vor Gericht, weil "Newszone" aus ihrer Sicht "presseähnlich" und damit unzulässig ist. Unterstützt werden sie vom Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV) und dem VZV Rheinland-Pfalz Saarland.

(Quelle:  wuv.de, 26.10.2022; kress.de, 27.10.2022)

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II. Lesermakt

 

E-Paper Auflage wächst um knapp 18 Prozent

Im 3. Quartal 2022 wurden pro Erscheinungstag über 2,5 Millionen digitale Zeitungen verkauft. Damit wächst die E-Paper-Auflage der Zeitungen um 17,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. 

Von den 2.526.694 pro Erscheinungstag verkauften E-Paper-Exemplaren werden mehr als 1,49 Millionen im regelmäßigen Abonnement bezogen. Die abonnierte Auflage ist so um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Mehr als die Hälfte der verkauften E-Paper erreichen ihre Leserinnen und Leser also im regelmäßigen Abo.

Den weitaus größten Anteil an der E-Paper-Auflage verbuchen die Tageszeitungen mit täglich 1,85 Millionen Verkäufen. Davon entfallen 1,37 Millionen Exemplare auf die lokalen und regionalen Abonnementzeitungen. 304.248 digitale Zeitungsexemplare verkaufen die überregionalen Zeitungen täglich und 177.803 die Kaufzeitungen. Von den wöchentlich erscheinenden Titeln verkaufen die Sonntagszeitungen pro Erscheinungstag 279.092 Exemplare, auf die Wochenzeitungen entfallen 393.334 Verkäufe.

Das zeigt die Auflagenstatistik der ZMG auf Basis der aktuellen IVW-Erhebung für das dritte Quartal 2022: 

https://www.die-zeitungen.de/fileadmin/files/documents/02_die-zeitungen.de_ab_Mai_2016/1_Aktuelles/Auflagenstatistik_2022_Q3_Verlage_Auszug_E-Paper.pdf

Studienergebnisse zu Nutzung und Akzeptanz von E-Paper der Zeitungen unter: www.epaperqualitaeten.de

(Quelle: die-zeitungen.de, 25.10.2022)

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III. Vermarktung

 

IVW: Neue Gesamtzahl für Print, E-Paper und Paid Content

Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) will mit einer zusätzlichen gemeinsamen Ausweisung von Printtiteln, Paid-Content-Angeboten und E-Paper-Formaten die Markttransparenz stärken.

Die neue Metrik werde als „IVW-Gesamtzahl (Publishing Digital / Print)“ für die gängigen Auflagenkategorien ausgewiesen und nach den Anteilen der einzelnen Medienformate aufgeschlüsselt, heißt es dazu von der IVW.

Die neue Gesamtzahl stehe für die gebündelte Werbeträger-Leistung der einzelnen Formate einer Printmarke, bestehend aus der Print-Auflage (inklusive E-Paper), extended E-Paper und Paid Content. In der neuen IVW-Ausweisung seien sämtliche Printtitel mit Auflagenzertifikat enthalten – „auch wenn die Verlage noch keine extended E-Paper oder Paid-Content-Angebote ihrer Printmarke zum IVW-Audit angemeldet 
haben“. Bei extended E-Paper handelt es sich um reine Digitalformate, die den gedruckten Printtitel nicht eins zu eins abbilden, aber unter dessen Marke publiziert werden.

„Viele unserer Mitgliedsverlage setzen bei der Digitalisierung ihrer Printmarken auf mehrere unterschiedliche, kostenpflichtige Formate. Die IVW auditiert mittlerweile alle diese Spielarten printnaher Digital-Werbeträger“, erklärt Geschäftsführer Dr. Kai Kuhlmann die Hintergründe. „In der Konsequenz stellen wir nun die Print-Auflagen und deren digitale Formate in der zusätzlichen Ausweisung zusammen dar.“

(Quelle: bdzv.de, 24.10.2022)

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Agma veröffentlicht erste kombinierte Print-Digital-Reichweite für Zeitungen

Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (Agma) hat erstmals konvergente Reichweiten für Tageszeitungen veröffentlicht. Damit können Verlage integrierte Markenreichweiten für ihre Print- und Digitalangebote auf Währungsebene ausweisen. Die erste jetzt von der Agma publizierte Version weist konvergente Leser- und Userzahlen von 130 Zeitungstiteln und ihren regionalen Belegungseinheiten aus.

Die erweiterte Media-Analyse Tageszeitungen weist Online- und Konvergenzreichweiten auch für die regionale Ebene aus. Verlage könnten damit erstmals dokumentieren, wie viele Leser bzw. User sie mit ihren regionalen Online-Ausgaben erreichen, meldet die Agma. Bislang konnten Zahlen lediglich auf Bundesland-Ebene ausgewertet werden.

Die Tageszeitungs-Konvergenzdatei basiert auf den Daten der ma 2022 Tageszeitungen und den daily digital facts (ddf) der Agof. Die kombinierten Print-Digital-Reichweiten wurden durch ein aufwändiges Fusionsverfahren ermittelt und führt bisher getrennten Mediawährungen zu einer neuen Einheit in der erweiterten Media-Analyse Tageszeitungen zusammen. 

Die integrierten Print-Digital-Reichweiten sind das erste Ergebnis der engeren Zusammenarbeit der beiden Media-Joint-Industry-Committees Agma und Agof. Die Online-Reichweitenforschung der bisherigen Agof soll ab 2023 unter dem Dach der Agma fortgeführt werden.

Weitere Informationen zur Konvergenzdatei 2022 und ihrer Methode unter www.agma-mmc.de

(Quelle: agma-mmc, 14.10.2022)

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IV. Nachhaltigkeit

 

Klimaneutraler Versand im Konzernbereich Post bei Madsack

Die Madsack Mediengruppe (Hannover) versendet Briefe durch ihre Postdienstleister Citipost, NordBrief und LVZ Post mit Hilfe von CO2-Kompensationen in Zukunft klimaneutral.

Bereits seit Jahren werde versucht, „Umweltbelastungen in jeder Phase der Prozesskette so gering wie möglich zu halten“, heißt es in einer Verlagsmitteilung. Verbleibende CO2-Emissionen, die nach den „Reduktionsmaßnahmen“ übrigbleiben, würden nun mit Unterstützung des Kompensationsdienstleisters ClimatePartner ausgeglichen.

Auf diese Weiße unterstütze die Mediengruppe „ausgewählte internationale Klimaschutzprojekte, die zusätzlich regionales Engagement aufweisen“.

(Quelle: madsack.de, PM 24.10.2022; bdzv.de, 24.10.2022)

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V. Mitarbeiter

Seminar „Schlüsselfunktion Personaldisponent/in – Führung und Organisation in der Zustelllogistik“

Bereits zum 17. Mal findet das Seminar "Schlüsselfunktion Personaldisponent/in – Führung und Organisation in der Zustelllogistik" statt. 

Die Tätigkeiten von Personaldisponenten und Gebietsleiter sind so umfangreich geworden, dass es eine klare Fokussierung auf die Kernaufgaben braucht. 

Dazu gehören u. a. Führung und Bindung der Zustellmitarbeiter, Optimale Disposition unter Berücksichtigung von Qualität und Wirtschaftlichkeit, Zustellersuche durch die Vernetzung im Gebiet, Auswahl passender Verkehrsmittel, Zeitenoptimierung / Gebietsneuschnitte und die Integration der neuen Produkte. Auf diese Anforderungen muss die Aus- und Weiterbildung reagieren. 

 

Modul I

  • Führungskraft in der Verlagslogistik: Aufgaben und Verantwortung klären 
  • Grundlagen Führung: Wie werde ich als Führungskraft wirksam?
  • Erfolgreiche Wege der Zustellersuche: Werben, überzeugen, einarbeiten, halten 
  • Gesprächstraining: Bewerber im Gespräch überzeugen
  • Wichtige Ansatzpunkte für die Gestaltung der Zustellgebiete und Beschäftigungsverhältnisse (520 €, Gleitzone, Vollzeit)
  • Was muss bei Vollzeitzustellern beachtet werden? 

 

Modul II

  • Standards/Prozesse kennen, anwenden und optimieren
  • Kennzahlen für die Qualitätssicherung und Steuerung nutzen 
  • Vertretungsstrukturen kosteneffizient aufbauen und nutzen
  • Umsetzung der Hybridzustellung/Optimale Verkehrsmittel
  • Zeitenverbesserung / Gebietsneuschnitte
  • Umgang mit Reklamationen und Beschwerden


Modul III

  • Zustellerbindung durch konsequente Personalarbeit
  • Arbeitsorganisation: Eigene Arbeitsweise reflektieren und gezielt verbessern
  • Veränderungsbedarf in der Organisation erkennen und aktiv umsetzen
  • Konflikte frühzeitig erkennen und Lösungen finden 
  • Tipps und Tricks in der Kommunikation
  • Praktische Übungen: Fallbeispiele aus der Arbeit als Personaldisponent/Gebietsleiter

 

Workshop-Leiter/Referenten

Markus Bohl, Beratung für Briefdienste und Verlagslogistik, www.markus-bohl.com

Anton Mayer, Training und Beratung im Personalmanagement, www.antonmayer.com     

Das Seminar richtet sich an Neueinsteiger als auch an erfahrene Mitarbeiter, die durch den Erfahrungsaustausch mit anderen, ihr Wissen und Können vertiefen können. 

Termine für die drei Module:

Baustein I:   15./16.02.2023
Baustein II: 14./15.06.2023
Baustein III: 06./07.09.2023

Ort: Fulda (Das Hotel ist sehr gut mit dem ICE erreichbar)

Die Kosten für die Mitgliedsverlage von VBZV, VSZV und VNZV liegen bei 1.580 € zzgl. MwSt. pro Person für alle 3 Bausteine, sowie 213 € zzgl. MwSt. Tagungs- und Übernachtungspauschale (1 Nacht mit Frühstück und Parken) pro Baustein durch das Hotel. Im Preis sind auch sämtliche Unterlagen und Handouts enthalten.

Nähere Informationen und Anmeldung unter: https://www.markus-bohl.com/personaldisponent

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