VBZV-Newsletter 35/2020

 

 

I. Digital 

Technologieoffensive: Freistaat plant Quantentechnologiepark und fördert Forschung

Die bayerische Staatsregierung plant zusätzlich zur bisherigen Hightech Agenda in den kommenden zwei Jahren den Aufbau eines Zentrums für Quantencomputing & Quantentechnologien sowie die Errichtung eines Quantentechnologieparks, um damit Quantenwissenschaften und -technologien zu fördern. Das gab der Ministerrat in der Kabinettssitzung am 14.09.2020 bekannt. 

Politik und Forschung setzen darauf, dass Quantencomputer und -simulatoren einmal Probleme lösen werden können, die sich heute selbst auf den leistungsfähigsten Supercomputern nicht berechnen lassen. Damit eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten auch bei Anwendungen im Bereich des Maschinellen Lernens und der Künstlichen Intelligenz, die u.a. in der Informations- und Kommunikationstechnologie genutzt werden können.

In einer Partnerschaft aus Forschung und Industrie sollen mit dem jetzigen Programm alle Aspekte von den Grundlagen bis hin zur Anwendung abgedeckt werden. Eine Allianz außeruniversitärer Forschungseinrichtungen – Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer und die Bayerische Akademie der Wissenschaften – setzt sich zusammen mit den Universitäten TU München und Ludwig-Maximilians-Universität für die Gründung eines Münchner Zentrums in diesem Bereich ein.

Die Förderung der Quantenwissenschaften und -technologien ist Bestandteil der jetzt vom Kabinett beschlossenen Erweiterung der 2019 aufgenommenen Hightech Agenda (HTA). Maßnahmen, die erst für spätere Jahre vorgesehen gewesen wären, werden vorgezogen und neue zusätzliche Projekte gestartet. Die Staatsregierung sieht diese Technologieoffensive quasi als bayerisches Konjunkturprogramm: Mit zusätzlichen 900 Mio. Euro in den Jahren 2021 und 2022 soll mit „HTA plus“ ein weiterer Anschub für den Neustart nach Corona gegeben werden. 

HTA plus sieht auch einen beschleunigten Aufbau von Forschungsinfrastruktur bei KI durch das Fraunhofer-Institut für kognitive Systeme in Garching, die Gründung eines Instituts des European Lab for Learning and Intelligent Systems  (ELLIS) in München sowie den forcierten Aufbau einer KI Fabrik an der Munich School of Robotics and Machine Intelligence vor.

(bayern.de, PM 14.09.2020; mpg.de, 17.09.2020)

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Digitale Infrastruktur: Wirtschaft mahnt Netzausbau für Bayern an 

Während die Bayerische Staatsregierung mit der HTA plus bereits die Förderung der  6G-Technologie im Blick hat, weist die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) mit zwei jüngst veröffentlichten Studien darauf hin, dass für eine flächendeckende Versorgung mit der vorangehenden Entwicklungsstufe 5G dringender Handlungsbedarf besteht. Bis 2025 müsse das 5G-Netz lückenlos verfügbar sein, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, fordert der Dachverband, dem auch der VBZV angehört.

Zudem steigt die Relevanz mobiler Technik: 96 Prozent der Unternehmen in Bayern geben an, auf mobile Technik und schnelle Datenverbindungen angewiesen zu sein. 2018 waren es noch 86 Prozent. Immerhin ist mehr als die Hälfte der bayerischen Unternehmen ist mit der Geschwindigkeit der mobilen Datenverbindungen sowie der Netzabdeckung und -verfügbarkeit zufrieden. Aber die Anforderungen an die Infrastruktur haben durch Corona und durch neue technologische Möglichkeiten sowie durch die zunehmende Digitalisierung zugenommen. Allein die Nutzung von Videokonferenzen ist von 26 auf 64 Prozent angewachsen. 

Auch der Bedarf an Glasfaserverbindungen wird aber aufgrund neuer technischer Möglichkeiten und Innovationen vorhersehbar rasant steigen, wobei das sogenannte schnelle Internet im deutschlandweiten Vergleich in Bayern überdurchschnittlich vielen Haushalten zur Verfügung steht. 

Aktuell belegt der Freistaat nach Angaben aus dem Finanzministerium beim Ausbau der Glasfasernetze sogar den Spitzenplatz unter den Bundesländern. So hatten Ende vergangenen Jahres 96,2 Prozent der bayerischen Haushalte Zugang zu einem Anschluss mit mindestens 30 Mbit/s. Mittlerweile liegt auch in ländlichen Regionen der Versorgungsgrad bei 90 Prozent, das ist 12,3 Prozentpunkte höher als im Bundesschnitt. In 928 der 2.056 bayerischen Kommunen standen mindestens 80 Prozent der Haushalte sogar 100 Megabit pro Sekunde zur Verfügung. Das sind 600 Kommunen mehr als 2018. 

Auch hier wird bis 2025 eine lückenlose Versorgung mit Glasfaser angestrebt Im Freistaat waren Ende 2019 15,3 Prozent der Haushalte an Glasfaser angeschlossen. Im Ländervergleich ist das Platz Drei.

Die Studie „Breitbandbedarf der bayerischen Unternehmen 2019 – leitungsgebunden und mobil“ steht unter: www.vbw-bayern.de/breitbandbedarf zum Download bereit und die Studie „Versorgungsgrad der digitalen Infrastruktur in Bayern“ steht unter www.vbw-bayern.de/versorgungsgrad zum Download bereit.

(Quelle: vbw, PM 28.09.2020)

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II. Vermarktung 

IQ Digital vermarktet Tagesspiegel

IQ Digital übernimmt ab dem 01.01.2021 die exklusive Vermarktung des digitalen Auftritts des Tagesspiegels und erweitert damit sein Portfolio, zu dem u. a. Faz.net, Handelsblatt Online, Süddeutscher Zeitung und Zeit online gehören. 

Der Tagesspiegel hat seine Website mit im Schnitt rund 11 Millionen Unique User pro Monat (Agof Digital Facts, Juni-August 2020) und rund 113 Millionen Visits (IVW 8/2020) bislang über seinen Digitalvermarkter Urban Media selbst vermarktet. 

(Quelle: iqdigital, PM 28.09.2020, horizont.net, 28.09.2020))

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Podcasts: Steingarts Morning Briefing künftig nur noch gegen Bezahlung

Gabor Steingart kündigte an, dass auch sein „Morning Briefing-Podcast ab 2021 nur noch zahlenden Mitgliedern zugänglich sein wird. Nur der tägliche „Morning Briefing“-Newsletter soll kostenlos bleiben.

Zum Ende des Jahres sollen bestehende und neue Podcasts und Inhalte nur noch exklusiv für Abonnenten im Rahmen einer Mitgliedschaft beim Journalismus-Startup The Pioneer verfügbar sein.

Rund 400.000 Mal wird der werktägliche Podcast Morning Briefing pro Woche heruntergeladen, unter anderem über eine eigene Morning-Briefing-App. Das sind geschätzt 80.000 regelmäßige Hörer, die sich allmorgendlich über Politik, Wirtschaft und die New Yorker Börse informieren lassen.

Eine Werbefinanzierung lehnte Steingart bisher kategorisch ab. „Ich werde, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, ein seriöses Gespräch mit meiner Leserschaft darüber zu führen haben, dass Journalismus mit Haltung auch eine Haltung auf der anderen Seite erfordert und auch Geld kostet“, so Steingart bereits im Frühjahr 2019 im Deutschlandfunk. 

(https://www.thepioneer.de/originals/steingarts-morning-briefing/briefings/in-eigener-sache-das-pioneer-projekt, 26.09.2020; deutschlandfunk.de, 08.05.2019) 

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III. COVID 19-Pandemie

Beschlüsse der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsident*innen vom 29. September 2020 

Am vergangenen Dienstag haben die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsident*innen der Länder auf weitere gemeinsame Leitlinien zur Bekämpfung der Corona-Pandemie festgelegt:

Konkret verständigten sich Bund und Länder darauf, dass bei einem Wert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einem Landkreis über sieben Tage die Zahl der Teilnehmer einer privaten Feier im öffentlichen Raum auf 50 und zu Hause auf 25 begrenzt werden sollte. Steigt der Wert der Neuinfektionen auf über 50, sollte die Zahl der Feiernden auf maximal 25 im öffentlichen Raum und zehn zu Hause gesenkt werden. Zudem soll ein Bußgeld von 50 Euro und mehr erhoben werden, wenn beim Restaurantbesuch falsche persönliche Angaben gemacht werden.

Die Ende August 2020 bereits für Oktober 2020 ins Auge gefassten Änderungen der Einreise-Quarantäne-Vorschriften sollen erst erfolgen, wenn eine Umsetzung und Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter sichergestellt ist. Dann soll bei der Einreise grundsätzlich Quarantäne-Pflicht gelten; sie kann erst beendet werden, wenn ein negativer Test vorgelegt wird, der frühestens ab dem fünften Tag nach der Einreise durchgeführt wurde.

Die Beschlüsse müssen nun durch Verordnungen beziehungsweise Verfügungen der einzelnen Länder umgesetzt werden und können in einzelnen Punkten und Details abweichen. 

(Quelle: vbw-bayern.de, 29.09.2020)

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Bayern: 7. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung

Der Bayerische Ministerrat hat heute, am 01.10.2020, weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Covid 19-Pandemie beschlossen. Die Staatsregierung setzt damit die Vereinbarung von Bund und Ländern vom vergangenen Dienstag um (s. oben).

Gäste, die in Bayern etwa in Restaurants falsche Kontaktdaten angeben, müssen künftig mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 250 Euro rechnen. Das gilt überall dort, wo Registrierungspflicht herrscht, also auch für Hotels oder Veranstaltungen. Wirte und Veranstalter sind verpflichtet, ein Konzept für die Erfassung der Daten zu erstellen und ihre Plausibilität zu prüfen.

Die Regierungschefs der Länder hatten sich bei der Ministerpräsidentenkonferenz zudem darauf geeinigt, dass bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 35 höchstens 50 Personen in öffentlichen oder angemieteten Räumen wie beispielsweise Gaststätten zusammen feiern dürfen. Für Partys in Privaträumen wird eine maximale Teilnehmerzahl von 25 Menschen "dringlich empfohlen". Das bayerische Kabinett hat nun beschlossen, diese Regelungen zu übernehmen.

Andere Vorgaben aus der Ministerpräsidentenkonferenz gelten in Bayern bereits. So hat das Kabinett schon vergangene Woche die Regeln für Corona-Hotspots verschärft. Demnach dürfen nur noch 25 Menschen in öffentlichen oder angemieteten Räumen feiern, wenn es regional mehr als 50 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen gibt. 

Die in Bayern gültigen Regelungen werden im Rahmen einer 7. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung veröffentlicht und sind zunächst bis zum 18. Oktober 2020 gültig. Das gilt auch für die Quarantänebestimmungen im Freistaat.

(bayern.de, 01.02.2020; sueddeutsche.de, 01.02.2020)

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IV. Aus den Verlagen 

Friede Springer benennt Mathias Döpfner als ihren Nachfolger

Dr. Mathias Döpfner, seit 2002 Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, kauft von der Friede Springer Stiftung rund 4,1 Prozent des Grundkapitals und soll durch eine geplante Schenkung von Friede Springer weitere rund 15 Prozent des Grundkapitals erwerben. Er wird dann mit den knapp 3 Prozent, die er heute schon am Unternehmen hält, insgesamt mit rund 22 Prozent am Grundkapital der Axel Springer SE beteiligt sein.

Gleichzeitig gab Friede Springer bekannt, dass die Stimmrechte ihres verbleibenden Aktienpakets zukünftig von Dr. Mathias Döpfner ausgeübt werden sollen.

(Quelle: axelspringer.de, PM 24.09.2020)

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V. Aus den Verbänden

Veränderungen beim Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern

Waltraut von Mengden hat ihr Amt als Vorsitzende des Verbands der Zeitschriftenverlage in Bayern (VZB) aus privaten Gründen niedergelegt. Bis zu einer Neuwahl wird der Verband von den beiden stellvertretenden Vorsitzenden Sebastian Doedens, BurdaNews GmbH und Horst Ohligschläger, Bayard Mediengruppe Deutschland, gemeinsam mit Geschäftsführerin Anina Veigel geleitet. Die nächsten regulären Vorstandswahlen stehen im Frühjahr 2021 an. 

Waltraut von Mengden ist Mitglied der Geschäftsführung der Hengstenberg Medienbeteiligungen und geschäftsführende Gesellschafterin der wvm.unternehmensberatung. Seit 2012 war sie Vorsitzende des VZB.

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