VBZV-Newsletter 29/2023

 

I. Medienpolitik

Förderprogramm des Bundes zur Stärkung des Journalismus neu aufgelegt

Bewerbungen erwünscht: Das Förderprogramm des Bundes zum „Schutz und zur strukturellen Stärkung des Journalismus“ geht in eine zweite Runde. Das Projekt ist bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), angesiedelt und mit einem Etat von einer Million Euro ausgestattet.

Gefördert werden sollen laut Mitteilung Projekte, „die den eigenständigen und unabhängigen Journalismus als solchen unterstützen“. Um „die Staatsfreiheit der Presse sowie einen fairen publizistischen Wettbewerb zu wahren“, sei eine Förderung journalistischer Inhalte explizit ausgeschlossen, heißt es weiter. Gesucht werden „bundesweit bedeutsame Modellprojekte, die möglichst viele gesellschaftliche Gruppen adressieren und die den Journalismus in seinen Strukturen stärken“. Als Beispiel werden in der Mitteilung etwa Exilprogramme für ausländische Journalistinnen und Journalisten oder die Arbeit von Faktenchecker-Organisationen genannt.

Staatsministerin Claudia Roth zum Hintergrund der Maßnahme: „Es ist wichtig, dass der Journalismus über starke Strukturen verfügt, um seiner Aufgabe als pluralistische, unabhängige Informationsquelle gerecht zu werden. Mit unserem Förderprogramm zum Schutz und zur strukturellen Stärkung journalistischer Arbeit können wir dazu erneut einen Beitrag leisten. Ein selbstbewusster Journalismus ist einer der wichtigsten Grundpfeiler unseres freiheitlich-demokratischen Zusammenlebens und muss daher nachhaltig unterstützt werden.“

Anträge zur Förderung können bis zum 30. September 2023 an die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien eingereicht werden. Details zu den Einreichungskriterien und das Antragsformular sind hier zu finden.

Im vergangenen Jahr wurden aus 31 Anträgen zehn Projekte zur Förderung von einer siebenköpfigen Fachjury ausgewählt. Darunter zum Beispiel Projekte der Deutschen Journalistenschule und des Vereins Neue Deutsche Medienmacher*innen, von denen auch Vertreter in der Jury mitgearbeitet haben.

(Quelle: bdzv.de, 01.08.2023)

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II. Lesermarkt

Jeder Zweite liest täglich eine gedruckte Tageszeitung – Regionale Abo-Zeitung als stärkste Säule im Zeitungsmarkt

Mit ihren Printausgaben erreichen die Zeitungen 52,8 Prozent der Bevölkerung. Fast die Hälfte nutzt sie mindestens wöchentlich digital. Jeden Tag lesen 34,6 Millionen Menschen in Deutschland eine gedruckte Zeitung. Damit erreichen die Tageszeitungen 49,4 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. Die Printreichweite aller Titel, also Tages- und Wochenzeitungen zusammen, beträgt 52,8 Prozent bzw. 37 Millionen Leserinnen und Leser.

Die größte Leserschaft verzeichnen die regionalen Abonnementzeitungen. Sie animieren täglich 40,9 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung zur Lektüre der gedruckten Zeitung und sind damit die mit Abstand stärkste Säule im Zeitungsmarkt. In den neuen Bundesländern und in der Altersgruppe der 40- bis 59-Jährigen verzeichnen die Lokalzeitungen sogar Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr. Kaufzeitungen erreichen mit jeder Ausgabe 11,1 Prozent der Bevölkerung, die gedruckten Sonntagstitel liegen nur knapp dahinter mit 10,4 Prozent Reichweite. Zur einer überregionalen Abonnementzeitung oder Wochenzeitung greifen regelmäßig 5,4 bzw. 2 Prozent der Bevölkerung.

Das zeigen die von der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) veröffentlichten Daten zur Reichweite der gedruckten Zeitungen und Berechnungen der ZMG Zeitungsmarktforschung Gesellschaft. Für die ma Tageszeitungen 2023 wurden 137.275 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren befragt.

Ergänzt werden die Printreichweiten durch die zunehmende digitale Zeitungslektüre. Mit ihrem Digitalangebot erreichen die Zeitungen regelmäßig 45,2 Millionen Menschen und damit fast die Hälfte – 47,6 Prozent - der Bevölkerung ab 16 Jahren (AGOF digital facts Januar-März 2023, durchschnittliche Woche). Täglich nutzt bereits jeder Fünfte die Zeitungen digital.

Überschneidungen zwischen Print- und Digitalnutzung sind selbstverständlich möglich. Tatsächlich gibt es inzwischen viele Kombinutzer, die je nach Nutzungssituation zum gedruckten Zeitungsexemplar greifen oder sich digital informieren.

(Quelle: bdzv.de, 26.07.2023)

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E-Paper-Auflage der Zeitungen steigt um mehr als 7 Prozent

Die verkaufte E-Paper-Auflage der Zeitungen ist im zweiten Quartal 2023 um mehr als 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Insgesamt verkauften die Zeitungen pro Erscheinungstag 2.676.390 digitale Exemplare und steigern damit ihre Verkäufe um 7,26 Prozent.

Der überwiegende Teil der E-Paper-Verkäufe wird im Abo generiert: 1,63 Millionen Exemplare - und damit weit mehr als die Hälfte aller Verkäufe - werden im regelmäßigen Abonnement bezogen. Das ist sein Plus von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und zeigt, dass die digitale Abo-Variante bei Zeitungsleserinnen und -lesern immer beliebter wird. Aufgeschlüsselt nach Gattungen liegen die Abo-Anteile an den verkauften E-Paper-Exemplaren zwischen 61 Prozent bei den Sonntagszeitungen und 78 Prozent bei den Wochenzeitungen. Die lokalen/regionalen Zeitungen liefern 62 Prozent ihrer E-Paper-Verkäufe an Abonnenten aus.

Der Einzelverkauf der E-Paper nahm hingegen um acht Prozent auf 4.915 Exemplare ab, der sonstige Verkauf lag mit 1.030.914 Exemplaren 1,3 Prozent über dem Vorjahresquartal. Ebenfalls deutlich über Vorjahresniveau waren die verkauften Bordexemplare, die mit 6.946 Exemplaren um knapp 65 Prozent gestiegen sind. Ein Hinweis darauf, dass wieder mehr gereist wird als noch vor einem Jahr.

Den weitaus größten Anteil an der E-Paper-Auflage verbuchen die Tageszeitungen mit täglich 1,97 Millionen Verkäufen. Davon entfallen 1,49 Millionen Exemplare auf die lokalen und regionalen Abonnementzeitungen. 310.275 digitale Zeitungsexemplare verkaufen die überregionalen Zeitungen täglich und 171.568 die Kaufzeitungen. Von den wöchentlich erscheinenden Titeln verkaufen die Sonntagszeitungen pro Erscheinungstag 263.965 Exemplare, auf die Wochenzeitungen entfallen 443.082 Verkäufe.

Das zeigt die Auflagenstatistik der ZMG auf Basis der aktuellen IVW-Erhebung für das zweite Quartal 2023.

(Quelle: die-zeitungen.de, 25.07.2023)

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ZMG startet E-Paper-Initiative: Drei neue Taskforces zum E-Paper 

Die von der IVW gemeldeten Auflagenanstiege belegen regelmäßig, dass E-Paper ein wesentlicher Teil fast aller Verlagsportfolios geworden sind. Das E-Paper überführt als Brückentechnologie das klassische Print-Produkt in die digitale Ära und ist damit ein entscheidendes Zahnrad im laufenden Transformationsprozess der Verlage.

Die ZMG setzt sich aktiv mit diesem Thema auseinander, hat intensiv dazu geforscht und den Wandlungsprozess bereits mit verschiedensten Publikationen begleitet. Mit verstärkter Kraft ist das E-Paper noch weiter in den Mittelpunkt der ZMG-Forschung und des Mediaservice gerückt. Im Zuge dessen werden nach und nach neue Forschungsergebnisse ausgerollt, um die Zeitungen mit handfesten Daten für Leser- und Werbemarkt in ihren individuellen Transformationsprozessen zu unterstützen.

In drei unterschiedlichen Taskforces arbeitet die ZMG mit Fachleuten aus Zeitungsverlagen, Vermarktern und Gremienvertretern eng zusammen. Dieser übergreifende Austausch hat zum Ziel, die ZMG-Forschungs- und -planungsarbeiten weiter an die Bedürfnisse des Marktes anzupassen:

  • Die Taskforce Reichweiten und Nutzung erarbeitet, wie eigenständige E-Paper-Reichweiten im Vergleich zu Print-Reichweiten in der agma erhoben und ausgewiesen werden können. Damit soll vor allem die Leistungsstärke der E-Paper für den Werbemarkt dokumentiert werden.
  • Die Taskforce Gestaltung von E-Paper nimmt u.a. die User Experience in den Blick. Es geht um Lesermarkt-Themen, wie Usability bei der Anmeldung, bis hin zur Nutzung von Apps, der Preisgestaltung und inhaltliche Anpassungen. Dabei sollen die zentralen Erfolgsfaktoren aus Sicht der Nutzer identifiziert werden.
  • Die Besetzung der Taskforce Werbewirkung von E-Paper entwickelt eine neue Werbewirkungsargumentation fürs E-Paper. Konkret geht es darum einen Weg zu finden, wie systematisch und regelmäßig ein Wirkungsnachweis von Anzeigen im E-Paper für Vermarkter und Verlage erhoben und ausgewiesen werden kann.

Die ZMG-Partnerverlage werden über die Arbeit dieser Taskforces durch Webinare informiert. Außerdem gewähren wir in den kommenden Newsletter-Ausgaben weitere Einblicke in die verschiedensten Werkstätten und stellen vereinzelt Laborberichte aus den Taskforces vor.

(Quelle: zmg.de, 07.08.2023)

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III. Aus den Verbänden

Presserat: Zuständigkeit für kostenlose Wochenzeitungen erweitert

Anzeigenblätter können sich auf den Pressekodex verpflichten: Der Deutsche Presserat öffnet die Freiwillige Selbstregulierung auch für Anzeigenblätter und kostenlose Wochenzeitungen. Das hat der Presserat gemeinsam mit dem Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen (BVDA) vereinbart.

Damit nehmen die kostenlosen Wochenzeitungen vollumfänglich am Beschwerdeverfahren teil, wenn die Verlage vorher eine entsprechende Selbstverpflichtungserklärung abgegeben haben. Bisher prüfte der Presserat Beschwerden gegen Anzeigenblätter nur wegen Verletzungen gegen den redaktionellen Datenschutz.

Der BVDA erklärte, sich dafür einsetzen zu wollen, dass sich seine Mitgliedverlage in Zukunft zum Pressekodex verpflichten.

(Quelle: bdzv.de, 04.08.2023)

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Neue VBZV-Satzung in Kraft getreten

Die von der Mitgliederversammlung unseres Verbands am 8. Mai 2023 einstimmig beschlossenen Satzungsänderungen sind in das Vereinsregister eingetragen worden und damit in Kraft getreten. Damit sind u.a. nun virtuelle Versammlungen und Abstimmungen möglich.

Die Satzung kann auf der VBZV-Homepage unter https://www.vbzv.de/der-vbzv/satzung/ abgerufen werden.

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IV. Digital

ZMG-Übersicht „Künstliche Intelligenz - die zweite Chance“

Mit einem zweiten Übersichtsartikel zur Künstlichen Intelligenz hat die ZMG eine Einschätzung zur aktuellen Lage veröffentlicht und zeigt mögliche Chancen und Gefahren für Verlage auf.

Der Artikel kann hier abgerufen werden: https://zmg.de/services/daten-services-fuer-verlage/digital-welt/kuenstliche-intelligenz-die-zweite-chance

Der erste Übersichtsartikel dazu, der im Februar dieses Jahres veröffentlicht wurde, kann hier nachgelesen werden: https://zmg.de/services/daten-services-fuer-verlage/digital-welt/umzingelt-von-algorithmen-1

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V. Veranstaltungen

„Bürokratieabbau – Potentiale für die Wirtschaft nutzen“: Wirtschaft und Politik diskutieren vor der Landtagswahl in Bayern

Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw), der auch unser Verband angehört, greift das Thema Bürokratieabbau auf und lädt ein zum

Kongress Bürokratieabbau – Potenziale für die Wirtschaft nutzen am

Donnerstag, 07. September 2023, 16:00 bis 17:30 Uhr

Hohe bürokratische Belastungen sind ein permanentes Wachstumshemmnis für die Wirtschaft. Unnötige Bürokratie bindet finanzielle und fachliche Ressourcen in den Unternehmen und hemmt Innovationen. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen werden aufgrund ihrer begrenzten Ressourcen schnell von immer neuen Regulierungen überfordert.

Im Vorfeld zu den Bayerischen Landtagswahlen am 08. Oktober 2023 diskutieren Vertreter*innen von CSU, Freie Wähler, Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP mit vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt über erreichte Verbesserungen, Herausforderungen und Lösungsvorschläge für einen effektiven Bürokratieabbau in Bayern. Die Moderation übernimmt Jan Hildebrand, Stv. Leiter des Hauptstadtbüros, Handelsblatt, Berlin

Nähere Informationen und Anmeldung unter https://www.vbw-bayern.de/vbw/Themen-und-Services/Bürokratie/Kongress-Bürokratieabbau-Potenziale-für-die-Wirtschaft-nutzen.jsp

Die Veranstaltung findet in Präsenz statt und wird zugleich online gestreamt. Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie rechtzeitig vor der Veranstaltung einen Zugangslink per E-Mail.

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