VBZV-Newsletter 29/2019

 

 

I. Lesermarkt

Shell Jugendstudie: Klassische Medien am vertrauenswürdigsten

Die Ergebnisse der 18. Shell Jugendstudie sind erschienen. Die Studie untersucht, wie die Generation der 15- bis 25-jährigen heute in Deutschland aufwächst: Welche Rolle spielen Familie und Freunde, Schule und Beruf, Digitalisierung und Freizeit. Und ebenfalls: Wie stehen junge Menschen zu Politik, Gesellschaft und Religion? Eine Erkenntnis der Studie: Das Internet ist für junge Erwachsene die wichtigste politische Informationsquelle. Demnach informiere sich die Mehrheit der Jugendlichen zu politischen Themen inzwischen online. Am häufigsten würden hierbei Nachrichten-Websites oder News-Portale genutzt (20 Prozent), viele verwiesen zudem auf Social-Media-Angebote, also auf entsprechende Informationsquellen in den sozialen Netzwerken, auf Messenger Apps (14 Prozent) oder auf YouTube (9 Prozent).

Das größte Vertrauen werde nach wie vor den klassischen Medien entgegengebracht. Die große Mehrheit halte die Informationen in den ARD- oder ZDF-Fernsehnachrichten wie auch in den überregionalen Tageszeitungen für vertrauenswürdig. YouTube bezeichnet hingegen etwa jeder zweite Jugendliche als weniger bis nicht vertrauenswürdig. Bei Facebook sind es laut Studie sogar etwas mehr als zwei von drei Jugendlichen, die den dort angebotenen Informationen misstrauen. Auch Twitter vertraue nur eine Minderheit. Das Vertrauen in einzelne Kanäle beeinflusst deren Nutzung. Es zeige sich, dass die politisch interessierten Jugendlichen besonders häufig den klassischen Informations- und Nachrichtenkanälen (Print und öffentlicher Rundfunk) vertrauen und ihre Informationen weder ausschließlich und auch nicht vorrangig in den Social-Media-Kanälen suchen.

(Quelle: bdzv.de, 15.10.2019; die-zeitungen.de, 15.10.2019)

 

 

II. Aus den Verlagen

Augsburger Allgemeine, Mittelbayerische Zeitung und Nürnberger Nachrichten starten Fellowship-Programm mit der Deutschen Journalistenschule (DJS) 

Als Partner der ersten Stunde starten die Augsburger Allgemeine, die Mittelbayerische Zeitung und die Nürnberger Nachrichten gemeinsam mit der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München  ein Fellowship-Programm, das die besten Nachwuchsjournalisten mit qualitätsbewussten Regionalzeitungen zusammenbringt. Die Fellowships schaffen einen Anreiz für Schülerinnen und Schüler der ersten Journalistenschule Deutschlands, an der digitalen Transformation von zukunftsorientierten regionalen Häusern mitzuwirken. 

“Wir haben uns entschlossen, gemeinsam noch mehr in die Nachwuchsarbeit zu investieren”, erklärte DJS-Leiterin Henriette Löwisch. “Uns verbindet die Überzeugung, dass regionale und lokale Berichterstattung systemrelevant für die Demokratie sind.” Das Programm steht auch anderen digital aufgestellten Häusern offen.

Schülerinnen und Schüler der 58. Lehrredaktion, die in diesem Herbst mit der Ausbildung an der DJS beginnen, können sich für die Fellowships bewerben. Sie arbeiten dann drei Monate lang in der jeweiligen Partnerredaktion, entwickeln plattformübergreifende Projekte und vertiefen, was sie an der DJS gelernt haben, von der Zielgruppenanalyse bis zur Datenrecherche, von der Reportage bis zum Webvideo. Während der Praktikumszeit erhalten die Fellows Volontärsbezüge nach Tarif oder darüber.

Mit dem Fellowship-Programm reagieren die beteiligten Verlage auf das Nachwuchsproblem im Journalismus. Die Durchschnittsqualität der Volontariats-Bewerber sinkt gerade in einer Zeit, in der Leserinnen und Leser nur mit Qualität überzeugt werden können, für digitale Inhalte zu bezahlen. “Wir möchten da intensiv gegensteuern, sowohl was unsere eigene Ausbildung angeht, als auch in Zusammenarbeit mit der DJS”, sagte der Chefredakteur und Geschäftsführer der Mittelbayerischen Zeitung aus Regensburg, Manfred Sauerer.

“Dem Spitzennachwuchs bieten wir die Chance, digitale Projekte schneller und unbürokratischer umzusetzen als es in größeren Häuser oft möglich ist.” Auch der Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten, Michael Husarek, setzt zusätzlich zum eigenen Volontariat auf Fellows, die an der DJS gelernt haben, hochwertige Inhalte für Online zu produzieren, neue Formate zu entwickeln und journalistische Standards auf allen Plattformen durchzusetzen. “Wir wissen sehr gut, dass der digitale Wandel unausweichlich ist”, sagte Husarek. “Jetzt wollen wir dem schlechten Ruf der Regionalpresse beim Nachwuchs entgegentreten. Denn wir sind ambitioniert, glauben an die Zukunft und leisten sehr, sehr gute Arbeit.”

Die Augsburger Allgemeine setzt darauf, dass sich die Fellows und die Volontäre der hauseigenen Günter-Holland-Journalistenschule gegenseitig inspirieren. “Als eine der vier größten Tageszeitungen Deutschlands achten wir einerseits auf eine überregionale Ausstrahlungswirkung, sind aber gleichzeitig fest verankert in der Region”, erklärte Chefredakteur Gregor Peter Schmitz. Getestet hat die Augsburger Allgemeine die Zusammenarbeit mit der DJS dieses Jahr bereits in einem gemeinsamen Design Sprint, bei dem der Instagram-Kanal “schwabeneltern” entwickelt wurde.

(Quelle: djs-online.de, 16.10.2019)

 

 

 

III. Aus den Verbänden

VSZV: Holger Paesler übernimmt die Geschäftsführung von Stephan Bourauel 

Holger Paesler (49) übernimmt zum 01. Januar 2020 die Geschäftsführung des Verbands Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV). 

Der promovierte Jurist war bereits acht Jahre lang Geschäftsführer des Verbands Bayerischer Zeitungsverleger und der Medienbeteiligungsgesellschaften der bayerischen Tageszeitungen, bevor er 2009 in die Geschäftsführung der Verlagsgruppe Ebner eintrat. Gemeinsam mit dem damaligen persönlich haftenden geschäftsführenden Gesellschafter, Eberhard Ebner war er dort insbesondere für die Pressebeteiligungen verantwortlich und vertrat in dieser Funktion die Interessen der Verlagsgruppe Ebner Ulm u.a. als Beirat und Aufsichtsrat bei der Neuen Pressegesellschaft, Ulm (NPG) und der Südwestdeutschen Medienholding, Stuttgart (SWMH), bis er im Rahmen einer Neuordnung der Führungsstruktur die Verlagsgruppe Ebner Ende 2018 verließ.

Bevor Paesler zum VBZV kam, war er unter anderem Referent für Medienpolitik beim Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).

Nun tritt Holger Paesler beim VSZV die Nachfolge von Stephan Bourauel an, der sich nach über 20 Jahren im Amt „im besten Einvernehmen neuen Aufgaben widmen wird“, wie es in einer Mitteilung des Verbands heißt. 

(Quelle: VSZV, 17.10.2019; swp.de, 30.11.2018; Verlagsgruppe Ebner Ulm, PM 29.11.2018, BDZV, 04.12.2018)

 

 

Neues Format: Teaser-Ausgabe des BDZV-Magazins „relevant“ 

Exklusive Artikel, Kommentare und Interviews zu den aktuellen Themen der Zeitungsbranche sowie eine Fülle an Zahlen, Daten und Fakten erwarten die Leser des neuen BDZV-Magazins „relevant“, das als Nachfolge des Jahrbuchs ab Februar 2020 zwei Mal jährlich erscheinen wird. 

Einen Vorgeschmack darauf bietet die Teaser-Ausgabe des Magazins „zeitungszahlen“, die der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) im September veröffentlicht hat. Einen Überblick über die wichtigsten Daten und Kennzahlen zu den entscheidenden Entwicklungen in Print und Digital bieten die Zeitungszahlen, die auch künftig im September jedes Jahres als Beileger zum Magazin erhältlich sein werden.

Alle, die bislang das Jahrbuch bezogen haben, bekommen künftig das Magazin zugestellt. Die aktuelle Ausgabe steht Interessierten auch auf der BDZV-Website unter www.bdzv.de als PDF-Download zur Verfügung.

Einen ausführlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Lage der Branche von Dr. Dieter Keller und Christian Eggert, der bislang im Jahrbuch erschienen ist, kann dort ebenfalls abgerufen werden.

(Quelle: bdzv.de)

 

 

III. Sonstiges

München bei Kultur- und Kreativwirtschaft in Europa ganz vorne

Der Kreativstandort München liegt im europäischen Vergleich an zweiter Stelle hinter Paris, im Vergleich deutscher Städte sogar auf dem ersten Platz. Das ist das Ergebnis eines aktuellen, von der EU-Kommission vorgestellten Vergleichsmonitors. Nicht nur die gute kulturelle Infrastruktur und die Qualität der Governance- und Fördereinrichtungen, auch Aspekte wie Offenheit und Toleranz werden in der Untersuchung für München hervorgehoben.

Alle Ergebnisse des Monitors stehen unter nachstehendem Link zum Download bereit: https://ec.europa.eu/jrc/en/publication/eur-scientific-and-technical-research-reports/cultural-and-creative-cities-monitor-2019-edition

Zur Kultur- und Kreativwirtschaft werden elf Teilmärkte gezählt. Bund und Länder haben sich dabei an der Definition der Enquête-Kommission „Kultur in Deutschland“ orientiert. Die Teilmärkte Musikmarkt, Buchmarkt, Markt für Bildende Kunst, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Markt für Darstellende Kunst, Designwirtschaft, Architekturmarkt und Pressemarkt werden unter dem Begriff „Kulturwirtschaft“ zusammengefasst. Zusätzlich sind die beiden Teilmärkte Werbemarkt sowie Software-/Games-Industrie als sogenannte Kreativbranchen mit einbezogen.

(Quelle: Landeshauptstadt München, Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft, PM 16.10.2019)

 

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