VBZV-Newsletter 27/2023

 

I. Medienpolitik

Globaler Protest von Medienorganisationen: Google und Meta drohen wegen Mediengesetz in Kanada mit Abschaltung von Nachrichten auf ihren Plattformen

Mehrere Organisationen und Verbände von Nachrichtemedien haben sich mit einer Reaktion auf die Drohung von Google und Meta, Nachrichten auf ihren Plattformen in Kanada zu unterdrücken, an die Öffentlichkeit gewandt.

Hintergrund des Appells, an dem sich 18 Medienorganisationen, unter ihnen unser Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), beteiligt haben, ist der Entwurf eines kanadischen Gesetzes. Der sogenannte „Online News Act“ sieht vor, dass digitale Medienplattformen für die Verlinkung von Nachrichteninhalten bezahlen müssen. Gegen dieses Vorhaben stemmen sich Google und Meta und drohen mit einer Blockade sämtlicher Nachrichteninhalte auf ihren Plattformen in Kanada.

In dem nun veröffentlichen Appell der Medienverbände, die das Gesetz unterstützen, heißt es unter anderem, dass Google und Meta gegen Bestrebungen der Verlage ankämpfen würden, mit ihren Inhalten Geld zu verdienen.

Regierungen weltweit hätten die Bedeutung von Qualitätsjournalismus für zukünftige Generationen und seinen Beitrag für die Gesellschaft richtigerweise erkannt und würden Bestrebungen der Publisher unterstützen, Geld für die Inhalte zu erhalten, die sie mit viel Aufwand und Ressourcen produzieren.

„Wir fordern beide Unternehmen auf, sozial verantwortlich zu handeln und anzuerkennen, dass das Gesetz den demokratischen Prozess durchlaufen hat“, heißt es in dem Appell. „Die Plattformen können nicht länger gedeihen, indem sie ihre Marktbeherrschung auf Kosten aller anderen missbrauchen“, führen die Unterzeichner weiter aus.

(Quelle: bdzv.de, 11.07.2023)

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II. Vermarktung

OMS NEO – Neue Vermarktungskombi für regionale und überregionale Nachrichtenangebote

Der Online-Vermarkter Netpoint Media (NPM) hat die Rechte an der Marke OMS erworben. Sie lagen bis zuletzt bei der 1996 von 33 regionalen Tageszeitungsverlagen gegründeten OMS-Online Marketing Service GmbH & Co. KG, die sie nun an Netpoint Media verkauft hat.

Der in Berlin und Nierstein ansässige Onlinevermarkter, der Anfang des Jahres von der Schweizer NZZ-Digitaltochter Audienzz übernommen wurde, will dem einstigen Online-Vermarktungsbündnis regionaler deutscher Zeitungsverlage unter der Marke OMS NEO ein Comeback bescheren. Ziel sei es, OMS NEO als Vermarktungs-Kombi für regionale und überregionale Zeitungsverlage und News-Anbieter zu positionieren, teilt Netpoint Media mit. 

Von dem Label OMS verspricht man sich viel. "Unter dieser seit vielen Jahren im Markt etablierten Qualitätsmarke werden wir unser bestehendes Portfolio weiter ausbauen", kündigt Andreas Küenle, Gründer und Geschäftsführer von Netpoint Media, an.

Auch der bisherige OMS-Geschäftsführer Wolfgang Schmitz-Vianden ist zu Netpoint Media gewechselt, um dort die begonnene Expansion weiter voranzutreiben.

Kernzielgruppe von OMS NEO sind kleine und mittlere Verlage. Aktuell sind die Verlagsgruppe Aschendorff ("Westfälische Nachrichten", "Münstersche Zeitung"), die Haas Mediengruppe ("Mannheimer Morgen"), das "Bocholter-Borkener Volksblatt", die Leipziger Internetzeitung, die deutschsprachige "Mallorca Zeitung" und die "Neue Zürcher Zeitung" als überregionales Flaggschiff dabei.

(Quelle: horizont.net, 06.07.2023; new-business, 07.07.2023)

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III. Auszeichnungen

Nova Innovation Award der Digitalpublisher und Zeitungsverleger 2023: „Main-Post“ und „Mediengruppe Oberfranken“ unter den Nominierten

Die Jury des Nova Innovation Awards der Digitalpublisher und Zeitungsverleger hat acht aus rund 40 Einreichungen als preiswürdig nominiert. Unter den acht Nominierten befinden sich zwei unserer Mitgliedsverlage:

In der Kategorie Nova Produktinnovation „User Needs bei der Main-Post in Würzburg“ (Main-Post): Um die Bedürfnisse von Leserinnen und Lesern besser zu erkennen, ergänzte die Main-Post ihre Standard-KPIs zur Einordnung von Inhalten durch die Metadatenfelder Thema, Format und Charakter. Dadurch konnte die Planung von größeren Themenkomplexen, saisonalen Höhepunkten und langfristigen Themen auf Basis des Nutzerinteresses erleichtert werden. Im Pilotzeitraum entwickelte die Redaktion Rhön das Verhältnis von nachrichtengetriebenen zu themengetriebenen Inhalten von 75:25 zu fast 50:50 und verbesserte damit die Voraussetzungen für eine langfristige Nutzerbindung, so die Jury-Bewertung.

In der Kategorie Nova Neue Geschäftsfelder „inFranken.de/Gesund-verlieben.de“ (Mediengruppe Oberfranken/inFranken.de GmbH): Das Online-Dating-Portal „Gesund-Verlieben“ ist eine hybride Plattform, die darauf ausgerichtet ist, ernährungsbegeisterte Singles aus Oberfranken zusammenzubringen. Erreicht wird dadurch eine sehr spezifische Zielgruppe im Special-Interest-Bereich. Für Unternehmen im B2B-Bereich ist die Plattform damit besonders attraktiv, heißt es in der Begründung.

Über die Preisträger entscheidet die unabhängige Jury am Tag der Preisverleihung; sie findet am 26. September 2023 bei BDZV. Der Kongress in Berlin statt.

Der Nova Innovation Award der Digitalpublisher und Zeitungsverleger ist 2017 erstmals vom Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) in Kooperation mit der Unternehmensberatung Schickler (Hamburg) ausgeschrieben worden.

Der Preis wird in den Kategorien Produktinnovation, Vermarktungsinnovation und Neue Geschäftsfelder vergeben; er ist nicht dotiert. Mit dem Award werden die jeweils besten Produkt-Neueinführungen gedruckt und digital, außergewöhnliche Geschäftsmodelle, kreative Strategien sowie Vermarktungsideen ausgezeichnet. Gewürdigt werden innovative Leistungen für Leserinnen und Leser sowie Nutzerinnen und Nutzer ebenso wie neue Angebote für Werbetreibende und die Erschließung neuer Märkte außerhalb des Kerngeschäfts der Zeitungen.

Mitglieder der Jury sind: Meinolf Ellers (CDO, dpa), Dr. Wolfram Kiwit (Chefredakteur und Chief Structure & Strategy Officer, Ruhr Nachrichten), Hendrik Langen (Geschäftsführer der Schickler Unternehmensberatung); Freya Oehle (Gründerin und CEO Dreitausendsassa), Larissa Pohl (CEO Europe, Wunderman); Jörg Rheinboldt (Geschäftsführer APX, Axel Springer Porsche); Martin Wunnike (Beirat Nordwest Zeitung und freier Medienberater).

(Quelle: bdzv.de, 11.07.2023)

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Martin Balle mit dem  Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet

Prof. Dr. Marin Balle, Verleger der Mediengruppe Attenkofer, erhielt am 5. Juli 2023 den Bayerischen Verdienstorden aus der Hand des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder.

Der Verdienstorden ist die höchste Auszeichnung, die der Freistaat zu vergeben hat; er wird seit 1957 jedes Jahr als Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk vom Ministerpräsidenten verliehen. Geehrt wird der herausragende Einsatz und das außerordentliche Engagement der Bürger und Bürgerinnen im Freistaat für das Gemeinwesen.

In der Laudatio auf Prof. Dr. Balle hob Ministerpräsident Söder das Geschick hervor, mit dem Balle durch aktuelle Medienumbrüche führe und dass er mit streitbaren Meinungsbeiträgen Partei für Demokratie und Werteorientierung ergreife.

Der Kreis der lebenden Trägerinnen und Träger des Ordens ist auf 2000 begrenzt. Jüngst erst kam die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu.

(Quelle: Abendzeitung, 06.07.2023; bayern.de/staatsregierung/orden-und-ehrenzeichen/

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