VBZV-Newsletter 22/2023

  • ZAW-Jahresbilanz 2022: Werbemarkt mit leichtem Plus, Print im Minus
  • Schwäbischer Verlag übernimmt Lighthouse Home Entertainment
  • Stabiles Vertrauen in die Tageszeitung – Zeitungen sind neben ARD und ZDF die ver-trauenswürdigsten Medien
  • VDMB mit neuem Außenauftritt

I. Vermarktung

ZAW-Jahresbilanz 2022: Werbemarkt mit leichtem Plus, Print im Minus

Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) hat seine Jahresbilanz zum Werbemarkt 2022 vorgelegt und gibt darin auch einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Das Fazit 2022 ist durchwachsen: Die Bilanz fällt mit einem Wachstum von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht positiv aus, dennoch hat sich damit die erhoffte Erholung nach den Corona-Jahren aufgrund des Ukraine-Kriegs und dessen wirtschaftlichen Folgen in 2022 nicht eingestellt. Fast alle Kennzahlen der Werbebranche erreichen laut ZAW-Bericht demnach noch nicht das Vor-Corona-Jahr.

Bei den Nettoerlösen der Medien sieht es nicht besser aus: Demnach sanken diese um 0,6 Prozent, ebenso blieb der sogenannte „Weihnachtseffekt“ aus, so dass viele Werbeträger – auch Online – im letzten Quartal 2022 ins Minus rutschten. Die Investitionen in Werbung wiederum stiegen laut ZAW zwar leicht (0,3 Prozent), vor allem aber wegen inflationsbedingt höherer Produktionskosten.

Insgesamt stieg das Gesamtvolumen der kommerziellen Kommunikation um 1,6 Prozent auf 48,1 Milliarden Euro (2021: 47,3 Milliarden Euro, 2019: 48,3 Milliarden Euro). Die Netto-Werbeeinnahmen der Online-Werbung betrugen 13,86 Milliarden Euro, die der übrigen Werbeträger 11,82 Milliarden. Zwar legte damit die Online-Werbung im Vergleich zum Vorjahr zu, doch mit 1,8 Prozent laut ZAW „deutlich weniger dynamisch“ als zuvor. Die Print-Werbung verlor hingegen insgesamt 1,3 Prozent; bei gedruckten Tageszeitungen lag das Minus bei 5,6 Prozent, Publikumszeitschriften verloren 10,9 Prozent. Auch das Fernsehen/Bewegtbild verlor insgesamt 3 Prozent, wobei das lineare Fernsehen ein Minus von 7,4 Prozent verzeichnete, während In-Stream-Videos ein großes Plus von 13,7 Prozent verbuchen konnten. Ebenfalls deutlich im Plus liegt die Außenwerbung, die 7,9 Prozent hinzugewann; davon digital sogar 21,1 Prozent.

 

Der Ausblick auf das laufende Jahr 2023 stimmt die ZAW ebenfalls besorgt: Die weiter „hohe Inflation mit entsprechend zurückhaltendem Konsumklima auf der einen und drohende negative politische Rahmenbedingungen auf der anderen Seite belasten die Branche“, heißt es in dem Bericht. 2023 werde „ein Risikojahr“.

(Quelle: ZAW, PM 25.05.2023; bdzv.de 30.05.2023)

II. Aus den Verlagen

Schwäbischer Verlag übernimmt Lighthouse Home Entertainment

Der Schwäbische Verlag hat die Lighthouse Home Entertainment Vertriebs GmbH & Co. KG zu 100 Prozent übernommen und erweitert damit das Portfolio der SV Gruppe.

Mit mehr als 1.200 Filmrechten deckt Lighthouse als etabliertes, unabhängiges Unternehmen im deutschsprachigen Home Entertainment Markt den kompletten Lebenszyklus eines Film-Produktes ab und ist in den relevanten digitalen und stationären Handelskanälen vertreten. Das eigene Video-on-Demand-Portal „alleskino“ vervollständigt den 360° Full Service des Vermarktungs-Experten.

Lighthouse wird als eigenständige Tochtergesellschaft der SV Gruppe operieren und ihr erfahrenes Managementteam beibehalten. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren die Transformation von einem Distributor von DVDs und Blu-ray Discs für den stationären Handel hin zu einem Digitalunternehmen vollzogen. Heute werden mehr als die Hälfte der Umsätze über den Digitalvertrieb erzielt, was die Digitalstrategie der SV Gruppe optimal unterstützt.

 

„Durch die Zusammenarbeit können wir umfangreiche Ressourcen und Fachkenntnisse bündeln, innovative Vermarktungsstrategien entwickeln und unter anderem auch unseren Tageszeitungsabonnenten attraktive Angebote bereitstellen. Darüber hinaus möchten wir auch anderen Verlagen die Möglichkeit bieten, von dieser Zusammenarbeit zu profitieren und sind daher offen für Kooperationen. Lighthouse passt hervorragend in unser Portfolio und wir sind überzeugt, unsere Position als modernes Medienhaus durch die erfolgreiche Übernahme weiter stärken zu können“, erklärte Lutz Schumacher, CEO der SV Gruppe, die strategischen Ziele.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

(Quelle: schwaebisch-media.de, 23.05.2023)

III. Lesermarkt

Stabiles Vertrauen in die Tageszeitung – Zeitungen sind neben ARD und ZDF die vertrauenswürdigsten Medien

Für 60 Prozent der deutschen Bevölkerung sind die Lokal- und Regionalzeitungen vertrauenswürdig, 55 Prozent sagen das von den überregionalen Tageszeitungen.

Damit bleibt das Vertrauen in die Zeitungen und ihre Berichterstattung auf einem nahezu gleichbleibenden Niveau, wie die jetzt veröffentlichten Ergebnisse der Langzeitstudie Medienvertrauen des Instituts für Publizistik der Universität Mainz und des Instituts für Sozialwissenschaften der Universität Düsseldorf dokumentieren.

Bei der letzten Erhebung im Jahr 2020 lagen die Werte bei 63 Prozent für die Regionalzeitungen und bei 56 Prozent für die Überregionalen. Die aktuelle achte Befragungswelle 2022 der Studie zeigt damit auch im mehrjährigen Vergleich eine insgesamt stabile Vertrauensbasis für die Zeitungen. Sie liegen mit ihrem Glaubwürdigkeitswert nahezu gleichauf mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, den 62 Prozent für vertrauenswürdig halten, der seit der letzten Erhebung aber acht Prozent an Glaubwürdigkeit eingebüßt hat und damit die geringste Zustimmung verzeichnet, die in der „Medienvertrauen“-Studie bisher gemessen wurde.

Deutlich geringer ist das Vertrauen der Menschen in die Medienangebote anderer Anbieter: Dem privaten Fernsehen vertrauen nur 21 Prozent, Nachrichten auf Sozialen Netzwerken, auf alternativen Nachrichtenseiten oder in Messengerdiensten (je 5 Prozent) gelten kaum als vertrauenswürdig.

Insgesamt ist das allgemeine Medienvertrauen der Deutschen 2022 – unabhängig von einzelnen Gattungen – leicht zurückgegangen auf 44 Prozent, liegt aber noch über dem Niveau der Vor-Corona-Jahre (2020: 46%, 2019: 38%). Etwa die Hälfte der Bevölkerung (49%) stimmt „voll und ganz“ oder „eher“ der Aussage zu: „Wenn es um wirklich wichtige Dinge geht - etwa Umweltprobleme, Gesundheitsgefahren, politische Skandale und Krisen - kann man den Medien vertrauen."

17 Prozent bewerten die etablierten Medien dagegen kritisch und meinen, man könne ihnen „eher nicht“ oder „überhaupt nicht“ vertrauen. Der Wert liegt auf ähnlichem Niveau wie 2020 (16 Prozent), ein dramatischer Vertrauensverlust in die Medien lässt sich damit nicht belegen. Allerdings bejahen 14 Prozent und damit drei Prozent mehr als 2020 die Aussage, die Bevölkerung in Deutschland werde von den Medien „systematisch belogen“. Mit 62 Prozent weist die deutliche Mehrheit der Bevölkerung den „Lügenpresse“-Vorwurf aber zurück.

Seit 2015 befragen Forscherteams der Universitäten Mainz und Düsseldorf für die repräsentative Langzeitstudie Medienvertrauen jährlich rund 1.200 Personen ab 18 Jahren.

(Quelle: die-zeitungen.de, 12.05.2023)

 

IV. Aus den Verbänden

VDMB mit neuem Außenauftritt

Die Verbände Druck und Medien, darunter der Verband Druck und Medien Bayern, präsentieren sich in neuem Design. Unter einer gemeinsamen Dachmarke treten sie bundesweit kraftvoll und wiedererkennbar als starke Stimme für die Branche auf, heißt es in einer Mitteilung dazu.

Die Druck- und Medienwirtschaft verändert sich, Betriebe gehen neue Wege, suchen zukunftsfähige Lösungen, nehmen neue Herausforderungen an. Das braucht Mut, Kraft und Flexibilität. Genau diesen Anforderungen stellen sich auch die Verbände Druck und Medien. Sichtbarstes Zeichen dafür ist die neue gemeinsame Dachmarke der Verbandsorganisation, die die verstärkte Kooperation und Kräftebündelung der Verbände nach außen sichtbar werden lässt. In Zeiten, in denen Effizienz, Ressourcen- und Wissensmanagement zu entscheidenden Erfolgsfaktoren gehören, setzen die Verbände auf noch intensivere Zusammenarbeit – und dazu gehört auch, sich nach außen deutlicher wahrnehmbar als eine starke Verbändeorganisation zu zeigen. Statt wie bisher – historisch bedingt – mit unterschiedlichen Logos, Wort-Bildmarken und Webseiten aufzutreten, zeigen sich der Bundesverband, sechs Landesverbände, die Beratungsgesellschaft (ehemals printxmedia) sowie die Akademien nun als „die Marke“, die ihre Mitglieder regional sowie bundesweit gemeinsam unterstützt und sich im Schulterschluss politisch für die Interessen der Mitglieder und die Anliegen der Druck- und Medienwirtschaft einsetzt.

„Jeder Landesverband ist und bleibt selbstverständlich eine große Gemeinschaft engagierter Unternehmer. Mit dem neuen gemeinsamen Außenauftritt zeigen wir jedoch nun ganz deutlich, dass der Bundesverband und die Landesverbände dieselben Werte vertreten, an einem Strang ziehen, sich auch gegenseitig unterstützen und mit einer Stimme sprechen“, freut sich Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des bvdm, über die Strahlkraft des neuen Designs. 

Die Wort-Bildmarken in der Farbe Bright Orange stehen für Kraft, Nähe, Modernität und Gemeinschaft. Sie zeichnen sich durch Strahlkraft aus und haben einen hohen Wiedererkennungswert.

(Quelle: VDMB, PM 25.05.2023)

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