VBZV-Newsletter 21/2023

  • „Für glaubwürdigen und herausragenden Journalismus“ - BDZV-Delegierte wählen neuen Vorstand
  • Staatsregierung beschließt „4-Punkte-Programm zur Verbesserung des Schutzes von Journalistinnen und Journalisten in Bayern“
  • Roland Mitterbauer wird als Head of Digital stellvertretender Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen
  • Weiterhin stark aufgestellt: DJS-Vorstandswahl 2023
  • Nominiert als bester Verbands-Award: Bayerischer Printpreis 2023
  • #beBETA 2023: Impulse fürs digitale Geschäft – Künstliche Intelligenz, Paid Content und Vermarktung im Fokus

I. Aus den Verbänden

„Für glaubwürdigen und herausragenden Journalismus“
BDZV-Delegierte wählen neuen Vorstand

Die Delegiertenversammlung unseres Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) hat am Montag auf einer außerordentlichen Sitzung in Berlin einstimmig erstmals einen geschäftsführenden Vorstand gewählt. Die Delegiertenversammlung ist das oberste Beschlussgremium des BDZV.

Ab sofort übernehmen Matthias Ditzen-Blanke (geschäftsführender Gesellschafter Ditzen GmbH & Co., u.a. Nordsee-Zeitung) und Stefan Hilscher (langjähriger Geschäftsführer Süddeutscher Verlag und Mit-Gesellschafter J. Hoffmann GmbH, Verlag Die Harke) als Vorsitzende des Vorstands. Weitere Vorstandsvorsitzende ist BDZV-Hauptgeschäftsführerin Sigrun Albert. Seit Änderung der BDZV-Satzung im November 2022 gehört der/die Hauptgeschäftsführer/in kraft Amtes zum Kreis der Vorstandsvorsitzenden.

Hilscher und Ditzen-Blanke kündigten in einer gemeinsamen kurzen Dankesrede an, den vor einem Jahr begonnenen Modernisierungsprozess des BDZV fortzuführen und dabei die Wünsche und Interessen aller Mitglieder nach Kräften zu berücksichtigen: „Ein einiger und solidarisch füreinander eintretender Verband, der für glaubwürdigen und herausragenden Journalismus steht und kämpft, egal ob im Lokalen, im Regionalen, Nationalen oder Internationalen, wird überzeugend sein“, betonten beide. So könne sich der Vorstand gegenüber der Öffentlichkeit und insbesondere der Politik in Deutschland und Europa erfolgreich für die Medien einsetzen.

Von den Delegierten gewählt wurden zudem drei Ressortvorstände: Lambert Lensing-Wolff (Lensing Media, Dortmund) für das Ressort Journalismus, Malte Wagner (Südwestdeutsche Medienholding SWMH, München) für das Ressort Recht sowie Nico Wilfer (Frankfurter Allgemeine Zeitung) für das Ressort Trends und Innovation. Ein weiteres Mitglied des Ressortvorstands - für den Bereich Märkte - wird in den nächsten Monaten hinzustoßen. Eine Wahlperiode dauert zwei Jahre.

Darüber hinaus ernannte die Delegiertenversammlung den langjährigen BDZV-Vizepräsidenten und Vorsitzenden des Landesverbands VSZV, Valdo Lehari, Verleger Reutlinger General-Anzeiger, zum Ehrenvorsitzenden. Die Delegierten würdigen damit den unermüdlichen Einsatz Leharis für die Interessen der Branche und insbesondere sein europapolitisches Engagement. Unter anderem war er als Präsident des Europäischen Verlegerverbands ENPA aktiv und bekleidete viele weitere Ehrenämter. Mit der Ernennung steht Valdo Lehari nun in einer Reihe mit den Ehrenmitgliedern des neuen Vorstands Eberhard Ebner (Ulm) und Helmut Heinen (Köln).

Die Wahl markiert einen ersten Meilenstein der im Frühjahr 2022 gestarteten Reform des Verbands. Damit verbunden sind einige begriffliche Anpassungen: Anstelle des Präsidiums leitet nun ein Vorstand die Geschicke des BDZV, anstelle des Präsidenten sind drei Vorsitzende eingesetzt. Der geschäftsführende Vorstand besteht aus den Ressortvorständen sowie den drei Vorsitzenden und ersetzt das bisherige geschäftsführende Präsidium. Die veränderte Struktur trägt den Veränderungen der Branche und des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfelds insgesamt Rechnung. Der BDZV wird damit der wachsenden Dynamik und Komplexität mit Blick auf die marktbeherrschende Stellung der Internetplattformen und den neuen Fragestellungen durch KI (Künstliche Intelligenz)-Anwendungen weiterhin ebenso erfolgreich begegnen wie etwa den Herausforderungen der Medienkonvergenz in der Auseinandersetzung mit dem Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk.

Aus ihrem Amt verabschiedet wurden mit dem herzlichen Dank der Delegierten die drei Vizepräsidenten Christian DuMont Schütte (DuMont Mediengruppe, Köln), Valdo Lehari und Johannes Werle, (Rheinische Post Mediengruppe GmbH, Düsseldorf). Sie hatten zuletzt als geschäftsführendes Präsidium den Verband geführt und den Übergang gestaltet.

(Quelle: BDZV, PM 22.05.2023)

 

II. Medienpolitik

Staatsregierung beschließt „4-Punkte-Programm zur Verbesserung des Schutzes von Journalistinnen und Journalisten in Bayern“

Die Bayerische Staatsregierung hat in Ihrer Kabinettsitzung am 23. Mai 2023 ein 4-Punkte-Programm beschlossen, das mit gezielten Maßnahmen die Sicherheitslage für Medienschaffende noch weiter ausbauen und verbessern soll.

Das 4-Punkte-Programm ist das Ergebnis des gemeinsamen Projekts „Sicherheit für Journalistinnen und Journalisten“ von Medien.Bayern GmbH, Bayerischem Journalisten-Verband e. V. (BJV) und Bayerischem Innenministerium, gefördert durch die Bayerische Staatskanzlei.

Das Programm sieht unter anderem eine jährliche ausführliche Analyse der Straftaten gegen Medienschaffende vor. Unterstützt durch die Bayerische Medienförderung sollen Workshops zwischen Polizei und Medien intensiviert und Fort- und Ausbildungsmaßnahmen ausgebaut werden. Außerdem ist vorgesehen, die Zusammenarbeit und den Dialog zwischen Polizei und Medienschaffenden unter anderem durch Austauschplattformen auf Ebene der Polizeipräsidien zu intensivieren.

Die Polizei ist weiter gefordert, durch einzelfallbezogene Schutzmaßnahmen mögliche Gefahren für Medienvertreter abzuwehren. Sie erstellt auch anlassbezogene Gefährdungsbewertungen und gibt Verhaltenshinweise, um Gefahrensituationen auf Seiten der Medienschaffenden noch besser einschätzen zu können.

Bei einer bislang niedrigen Anzahl angezeigter Gewaltstraftaten gegen Medienschaffende will die Staatsregierung mit ihrem 4-Punkte-Programm frühzeitig und konsequent handeln, um einem weiteren Anstieg Zahl der Straftaten gezielt entgegenzuwirken und die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Journalistinnen und Journalisten zu stärken.

Die Pressefreiheit, so das bayerische Kabinett, ist ein zentraler Bestandteil unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung. Übergriffe auf Medienschaffende sind ein Angriff auf die Demokratie. Der Schutz von Journalistinnen und Journalisten ist deshalb ein zentrales Anliegen der Staatsregierung.

(Quelle: bayern.de, PM 23.05.2023)

III. Journalismus

Weiterhin stark aufgestellt: DJS-Vorstandswahl 2023

Der Trägerverein der Deutschen Journalistenschule behält seinen Vorstand für zwei weitere Jahre. Das entschieden die Mitglieder einstimmig am 12. Mai bei ihrer Jahresversammlung in München. Den Vorsitz führt der ehemalige ARD-Programmdirektor Volker Herres. Zusammen mit ihm vertreten BJV-Geschäftsführer Dennis Amour, Professor Dr. Hubert Burda und Dr. Oliver Friedmann die Anliegen des Trägervereins bis 2025.

Volker Herres bedankte sich für das Vertrauen der Vereinsmitglieder und gab einen Ausblick auf wichtige Vorhaben im kommenden Jahr: “Die Deutsche Journalistenschule hat als Institution der Republik die gesamte Medienlandschaft geprägt. 2024 möchten wir das mit einem Festakt zum 75-jährigen Bestehen der Schule feiern. Unsere Initiative ‘Vertrauen durch Vielfalt’ wird zudem eine vielseitige neue Generation erstklassiger Journalisten in die Redaktionen bringen. Es gilt, diesen journalistischen Nachwuchs weiterhin hervorragend auszubilden. Das gelingt nicht zuletzt durch den lebendigen Diskurs mit unseren Trägern.”

Getragen wird die DJS von 60 Medien, Verbänden, Organisationen, Unternehmen und Stiftungen. Dazu zählen Zeitungs- und Zeitschriftenverlage ebenso wie öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, Privatsender und Produktionsfirmen, Parteien, Verlegerverbände und Journalisten-Gewerkschaften. Gemeinsam bilden sie den DJS e.V., einen eingetragenen, gemeinnützigen Verein. Der Vorstand des Trägervereins ist das Aufsichtsgremium der Schule. Er sorgt für einen regelmäßigen Informationsaustausch zwischen Schulleitung und Trägern und beaufsichtigt die Haushaltsführung.

Auch unser Verband, der VBZV, unterstützt die DJS seit vielen Jahren als Mitglied und engagiert sich auch im (erweiterten) Vorstand des Trägervereins.

Initiiert wurde die DJS vom Münchner Journalisten Werner Friedmann, der 1949 die erste Lehrredaktion gründete. Seither haben rund 2600 junge Menschen die Ausbildung zur Redakteurin beziehungsweise zum Redakteur absolviert.

(Quelle: DJS, PM 17.05.2023)

IV. Aus den Verlagen

Roland Mitterbauer wird als Head of Digital stellvertretender Chefredakteur der
Augsburger Allgemeinen

Zum 1. September 2023 wird Roland Mitterbauer neuer stellvertretender Chefredakteur Digitales bei der Augsburger Allgemeinen.  Der künftige Head of Digital kommt von der Mediengruppe Bayern (u.a. Passauer Neue Presse, Donaukurier, Mittelbayerische Zeitung), wo er zuletzt als stellvertretender Chefredakteur verantwortlich für den Digitalbereich aller drei Verlage mit über 40 Lokalausgaben war.

Alexandra Holland, als geschäftsführende Gesellschafterin der Mediengruppe Pressedruck verantwortlich für die Redaktion der Augsburger Allgemeinen: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Roland Mitterbauer einen digitalen Medienmacher durch und durch mit langjähriger Erfahrung bei regionalen Zeitungen gewinnen konnten. Er wird als Change Manager und Impulsgeber die strategische Weiterentwicklung all unser Digitalangebote vorantreiben.“

 

Andrea Kümpfbeck, Chefredakteurin der Augsburger Allgemeinen äußerte sich ebenfalls überzeugt, dass es Roland Mitterbauer gelingen wird, zusammen mit der geschäftsführenden Redakteurin Lena Jakat sowie den Teams aus Redaktion, Verlag und dem Digital Hub die Digitalstrategie des Medienhauses auf allen Kanälen erfolgreich umzusetzen.

(Quelle: Mediengruppe PD, PM 15.05.2023)

V. Auszeichnungen

Nominiert als bester Verbands-Award: Bayerischer Printpreis 2023

Der Bayerische Printpreis ist für den MEDIENPREIS FÜR VERBÄNDE & ORGANISATIONEN, den mediaV-Award nominiert, der alle zwei Jahre vom „Verbändereport“ für herausragende Kommunikationsleistungen an Verbände, Agenturen und Medienschaffende vergeben wird.

Ebenfalls in der Kategorie Bester Verbands-Award nominiert sind der Inklusionspreis Niedersachsen, eingereicht von: Sozialverband Deutschland – Landesverband Niedersachsen e.V. & LandesSportBund Niedersachsen sowie Auszubildende gefragt! Azubi-Wettbewerb von HessenChemie, dem Arbeitgeberverband Chemie und verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.

Um den Bayerischer Printpreis, der von unserem Verband, dem Verband Druck und Medien Bayern e.V. (VDMB) und dem Medienverband der freien Presse in Bayern (MVFP) in Kooperation mit der Bayerischen Staatsregierung derzeit ausgeschrieben ist, können sich Verlage, Agenturen und Druckereien aus ganz Deutschland mit ihren innovativen und herausragenden Projekten und Produkten noch bis zum 30. Juni 2023 bewerben.

Mit dem Preis würdigen die bayerischen Printverbände Spitzenleistungen aus dem Printbereich. Bei der Auszeichnung handelt es sich um einen der vier großen Medienstaatspreise, die der Freistaat vergibt.

Der Preis wird in den Kategorien „Zeitung“, „Zeitschrift“ und „Druck“ vergeben.

In der Preiskategorie „Zeitung“ geht es um neue Ansätze bei der Publikation von Zeitungsinhalten und bei der Vermarktung von Medien: neue Produktideen, innovative Prozesse, herausragendes Marketing – sowohl in print als auch crossmedial und ebenso lokal wie regional oder national – werden ausgezeichnet. 

Die Einreichung zum Bayerischen Printpreis ist kostenfrei.

https://www.bayerischer-printpreis.de/wp-content/uploads/BPP2023_Ausschreibungsbooklet_210x148_ANSICHT.pdf

VI. Veranstaltungen

#beBETA 2023: Impulse fürs digitale Geschäft – Künstliche Intelligenz, Paid Content und Vermarktung im Fokus

Am 12. und 13. Juni 2023 lädt der BDZV wieder zum Digitalkongress #beBETA nach Berlin. Bei dem Event, das sich zu einem der führenden Treffen von Digitalexperten aus der Zeitungsbranche entwickelt hat, dreht sich zwei Tage lang alles um die vielfältigen Möglichkeiten, die das Digitale den Publishern bietet. Im Fokus der Impulse und Vorträge stehen die Themen Künstliche Intelligenz, Paid Content, Audiostrategien und digitale Vermarktung.

Mit seiner Keynote "ChatGPT, Künstliche Intelligenz und deren Auswirkungen auf den Journalismus" macht Christoph Keese, Co-CEO hy (Berlin) gleich zu Beginn des ersten Kongresstages deutlich, worum sich vieles bei dem Event drehen wird: Nämlich die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf das Geschäftsmodell von Verlagen und der Gesellschaft.

Exklusive Einblicke in ein innovatives, sich im Wandel befindenden Medienhauses liefert Dr. Gregor Peter Schmitz Vorsitzender der Chefredaktion, stern (Hamburg) in seinem Vortrag "Stern(stunden) – Wohin entwickelt sich die Marke?".

„Metaverse und NFTs – Revolution oder Hype?“ – diese Frage stellt am ersten Kongresstag etwa Jürgen Alker, Advisor Web3 Stategy (Hamburg). Politisch wird es im Anschluss beim Gespräch mit Steffen Hebestreit, Sprecher der Bundesregierung und Chef des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung.

Wie die Verlage ihr Geschäft pushen können und wie sie Abonnentinnen und Abonnenten behalten, erläutert Stefan Buhr, Chief Sales Officer der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ in seinem Vortrag „Churn, Charme und Champagner: Strategien zur Kündigervermeidung und -rückgewinnung“. Was bei Paid Content geht und was nicht, diskutieren im Anschluss Katja Fleischmann, Product Manager Drive dpa infocom (Berlin) und Dr. Christoph Mayer, Partner Schickler Unternehmensberatung (Hamburg).

Der zweite Kongresstag steht ganz im Fokus des Themas, das aktuell alle Medienhäuser umtreibt: Künstliche Intelligenz. So stellt Prof. Dr. Thomas Höppner, Partner bei Hausfeld (Berlin), bei seinem Vortrag zu Herausforderungen und Lösungsansätzen bei ChatGPT die Frage: „Geschäftsmodelle in Gefahr!?!“. Alessandro Alviani, Product Lead NLP, Ippen Digital (Berlin), sagt „AI ist not magic“ und zeigt, wie Ippen KI im Journalismus einsetzt. Weitere Möglichkeiten zum Einsatz von KI präsentiert Ulrike Langer, Medienjournalistin aus Seattle (USA), anhand von Beispielen aus US-Medien.

Moderiert wird #beBETA2023 von Freya Oehle (Gründerin und CEO Dreitausendsassa) und Lars Haider (Chefredakteur Hamburger Abendblatt).

Um sich fit für die Herausforderungen der Zukunft aufzustellen, benötigen die Medienhäuser exzellente Arbeitskräfte. Klaus-Dieter Koch, Geschäftsführer BrandTrust, spricht deswegen bei der #beBETA2023 dazu, „Warum den Medienhäusern die Talente fehlen und wie sie das ändern können“. Eine Antwort auf diese Frage geben möchte auch Anne-Mareike Henning, Recruiting / Employer Branding Managerin bei rumble in ihrem Vortrag „Mit einem Kompass gegen den Fachkräftemangel – Wie die richtige Ausrichtung den Erfolg sichert“.

Einen Ausblick auf zukünftige Geschäftsmodelle im Journalismus gibt zum Abschluss des Digitalkongresses Laura Terberl, Leitung Audio & Video bei der „Süddeutschen Zeitung“ (München). Sie zeigt, wie die SZ erfolgreich Podcasts produziert und finanziert. Welche Chancen es im Digitalen für den Journalismus gibt, präsentiert zudem Oliver Eckert, Geschäftsführer des Burda Verlags und bei Burda Forward (München).

Anmeldung und weitere Informationen unter https://www.bdzv.de/veranstaltungen/bebeta

Erstmalig können Young Professionals unter 30 Jahren ein Vorzugsticket von 500 € in Anspruch nehmen. Damit sollen auch die Nachwuchskräfte der Verlage die Möglichkeit haben, an #beBETA teilzunehmen. 

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