VBZV-Newsletter 19/2023

I. VBZV-Jahrestagung 2023 in Weiden

Bayerische Zeitungsverleger fordern: Mit der Presseförderung endlich ernst machen!
„Weiße Flecken im Zeitungsvertrieb werden zu weißen Flecken in unserer Demokratie“

Einen eindringlichen Appell, die flächendeckende Zustellung gedruckter Zeitungen endlich zu unterstützen und zu sichern, richtete Andreas Scherer, Erster Vorsitzender, bei der Jahrestagung unseres Verbands am 8. Mai in Weiden an die Politik. Mit ihrer Untätigkeit gefährde die Bundesregierung nicht nur die bundesweit einmalige Pressevielfalt in Bayern, sondern letztlich auch eine Säule der Demokratie. „Zeitungen“, so Scherer, „sind für eine demokratisch verfasste Gesellschaft systemrelevant. Deshalb müssen sie auch allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen, vor allem im ländlichen Raum. Weiße Flecken im Zeitungsvertrieb werden zu weißen Flecken in unserer Demokratie.“

"In Zeiten von Informationsflut und Desinformationskampagnen leisten Heimatzeitungen einen wichtigen Beitrag dazu, dass Bürgerinnen und Bürger über aktuelle Themen seriös informiert werden. Objektiver und unabhängiger Journalismus ist für die Meinungsbildung in unserer lebendigen Demokratie von herausragender Bedeutung. Wir sind stolz auf unsere vielen bayerischen Regional- und Lokalzeitungen - mit ihrer Berichterstattung zeigen sie die Verbundenheit mit unserer Heimat. Besonders in den Lokalteilen wird über die vielen kleinen kulturellen Veranstaltungen, das örtliche Vereinsleben und auch den Regionalsport berichtet. Ich habe daher großes Verständnis für Ihr Anliegen einer Bundespresseförderung, das der Freistaat Bayern gerne weiterhin mit Kräften unterstützen wird", betonte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, MdL, bei seiner Gastrede.

Der VBZV-Vorsitzende nahm die sog. Ampel-Koalition in die Pflicht, die in ihrem Koalitionsvertrag ausdrücklich vereinbart hat, die flächendeckende Versorgung mit periodischen
Presseerzeugnissen zu gewährleisten und entsprechende Fördermöglichkeiten zu prüfen. Bundeskanzler Scholz habe dieses Versprechen im letzten Sommer bei einer Verlegertagung erneuert. Inzwischen belege ein vom Bundeswirtschaftsministerium selbst eingeholtes Gutachten eindeutig die Notwendigkeit und die Zulässigkeit einer Bundespresseförderung.

 

„Auch unsere Vorschläge dazu liegen längst auf dem Tisch“, so Scherer. „Worauf wartet die Politik noch?“ Das Thema nehme in der Ampel, wo sich die Ministerien gegenseitig die
Zuständigkeit zuschieben, die Züge einer Farce an. 

Scherer stellte klar, dass die Zustellförderung keine Dauerlösung sein müsse. Es gehe um die Absicherung des analogen Pressevertriebs bis zur Vollendung der digitalen Transformation. „Hier“, so Scherer, „sind wir als Branche auf einem guten Weg. Aber bis jeder Abonnent sein digitales Presseprodukt nutzen kann und will, dauert es noch einige Jahre“. Vor allem für ältere Menschen und auf dem Land sei die gedruckte Tageszeitung bis auf Weiteres unersetzlich. 

Die Kosten für die Zeitungszustellung sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. Neben staatlichen Eingriffen wie dem Mindestlohn machen hohe Energie- und Papierpreise den Verlagen zu schaffen. Eine kostendeckende Zustellung ist daher in immer mehr Regionen kaum noch möglich. 

VBZV-Vorsitzende und Vorstände bestätigt – Martin Wunnike scheidet aus – Ulrich Eberl übernimmt Rechnungsprüferamt von Walter Schweinsberg

Im Rahmen unserer Verbandstagung wurden bei den turnusmäßigen Wahlen die Verbandsvorsitzenden Andreas Scherer aus Augsburg und Dr. Laurent Fischer aus Bayreuth für weitere zwei Jahre in ihrem Amt bestätigt. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Martin Balle (Straubinger Tagblatt / Landshuter Zeitung / Abendzeitung München), Oliver Döser (Oberbayerisches Volksblatt, Rosenheim), Ulrich Eymann (Main-Echo, Aschaffenburg), Johannes Hauner (Süddeutsche Zeitung, München), Guido Mehl (Fränkische Landeszeitung, Ansbach), Daniel Schöningh (Münchner Merkur / tz, München), Walter Schweinsberg (Mediengruppe Oberfranken, Bamberg) und Viola Vogelsang-Reichl (Der Neue Tag, Weiden) wurden ebenfalls wiedergewählt. Martin Wunnike (ehedem Mittelbayerische Zeitung, Regensburg) schied aus dem Vorstand aus, wird dem Verband aber als persönliches Mitglied verbunden bleiben.

Guido Mehl wurde auch als Rechnungsprüfer wiedergewählt. Für Walter Schweinsberg, der für eine weitere Amtszeit als Rechnungsprüfer nicht mehr zur Verfügung stand, wurde als zweiter Rechnungsprüfer Ulrich Eberl (Immenstadt) gewählt.

Wir danken Frau Vogelsang-Reichl, unserer Gastgeberin, an dieser Stelle noch einmal sehr herzlich für Ihre Gastfreundschaft!

(Quelle: VBZV, PM 08.05.2023)

II. Aus den Verlagen

Madsack-Titel erscheint im Landkreis Prignitz nur noch digital

Digital only: Die Madsack Unternehmensgruppe macht den Landkreis Prignitz in Brandenburg zum Modellprojekt für rein digitalen Lokaljournalismus. Ab Oktober 2023 erscheint die Lokalausgabe „Prignitz-Kurier“ der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ (MAZ) nicht mehr in gedruckter Form.

Mit dem Modellprojekt für Lokaljournalismus im Landkreis Prignitz hat die MADSACK Mediengruppe gemeinsam mit Leserinnen und Lesern sowie Multiplikatoren vor Ort in einem mehrmonatigen Austausch digitale Produkte und Lösungen entwickelt, mit denen qualitativ hochwertiger und relevanter Lokaljournalismus auch in dünn besiedelten ländlichen Regionen eine langfristige Zukunft haben soll, heißt es in einer Mitteilung des Verlags.

MADSACK investiert dabei auf Basis der Digitalpublishing-Plattform RND OnePlatform nicht nur in neue digitaljournalistische Produkte, sondern zusätzlich in eine neu aufgestellte Prignitz-Redaktion, die sich mehr denn je auf die Themen vor Ort fokussiert: Der Prignitz-Kurier wird die erste rein digitale Lokalausgabe der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) und soll sich zum beispielgebenden Zukunftsmodell auch für andere Regionen Deutschlands entwickeln.

Die digitaljournalistischen Produkte werden zusätzlich mit nützlichen Features und Services wie Vorlese-, Playlist-, Merken- und Zoom-Funktion sowie digitalen Rätseln erweitert.

Bestandsabonnenten, die aktuell die gedruckte Ausgabe der MAZ lesen, wird der Umstieg auf die digitalen Produkte so einfach wie möglich gemacht, zum Beispiel durch Schulungen, Hausbesuche, Erklär-Flyern und -Videos sowie Service-Hotlines und Care-Calls. Die Umstellung wird zudem durch attraktive Hardware-Angebote begleitet. 

Für die MADSACK Mediengruppe reicht die Bedeutung des Projekts Prignitz weit über die Region und die Märkische Allgemeine Zeitung hinaus, teilte die Mediengruppe mit. Auch
andere Titel werden von den neuen Produkten und Erfahrungen bei der Umsetzung des Projektes profitieren. Um dies zu unterstreichen, ist MADSACK zuletzt mit über 100 Führungskräften des Konzerns in einen mehrtägigen Austausch mit Leserinnen und Lesern, Unternehmen, Landrat, Bürgermeistern sowie weiteren Multiplikatoren vor Ort in der Prignitz gegangen. Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt in der Prignitz sollen sukzessive auf andere Regionen übertragen werden. 

Zum Portfolio der MADSACK Mediengruppe zählen 19 Zeitungstitel, das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), RND OnePlatform, reichweitenstarke Digitalangebote sowie Anzeigenblätter. Heute verzeichnen die Titel der MADSACK Mediengruppe mehr als 200.000 Digital-Abos. Darüber hinaus beziehen mehr als 140.000 Abonnentinnen und Abonnenten die Kombination aus E-Paper und Print.

(Quelle: madsack.de, 09.05.2023; bdzv.de, 09.05.2023)

 

III. Aus den Verbänden

ZAW: Carsten Dorn vertritt Zeitungen im Werbeverband

Carsten Dorn, Geschäftsführer der Score Media Group GmbH, ist neues Präsidiumsmitglied des Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ZAW und zieht als Vertreter des BDZV Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger in das 22-köpfige Spitzengremium des Zentralverbands der Werbewirtschaft ein.  

Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ZAW ist der Spitzenverband und der ‚runde Tisch‘ der Werbewirtschaft in Deutschland. Er repräsentiert mit 41 Mitgliedsorganisationen sämtliche Branchen und Disziplinen der Werbung.  Er setzt sich für den Erhalt und Ausbau der Freiheit der Wirtschaftswerbung genauso ein wie für faire und verantwortungsbewusste Werbung ein und repräsentiert die Werbebranche in wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Sicht. 

(Quelle: zaw LinkedIn, 08.05.2023)

 

BVDA: Fachforum Nachhaltigkeit 2023

Voneinander lernen: Wie gelingt die Balance zwischen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeitsaspekten? Antworten auf diese für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen entscheidende Frage gibt der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) beim „Fachforum Nachhaltigkeit“ am 20. Juni 2023 in Berlin.

Auf dem Programm stehen Best-Practice-Beispiele, Diskussionen und Fachvorträge zu unterschiedlichen Aspekten von Nachhaltigkeit.

Für Anmeldungen bis Freitag, 12. Mai, gilt der BVDA-Frühbucherrabatt von 99 Euro, für spätere Anmeldungen zahlen BDZV-Mitglieder einen Mitgliedspreis von 149 Euro.

Nähere Informationen und Anmeldung unter https://www.bvda.de/events/fachforen/forum-nachhaltigkeit.html.

(Quelle: bdzv.de, 08.05.2023)

IV. Auszeichnungen

Bayerischer Printpreis 2023 – Bewerbungsfrist läuft

Mit Ihren innovativen und herausragenden Projekten und Produkten können sich jetzt bis zum 31. Mai Verlage, Agenturen und Druckereien aus ganz Deutschland um den Bayerischen Printpreis bewerben, der in diesem Jahr zum 15. Mal vergeben wird.

Mit ihm würdigen die bayerischen Printverbände, also unser Verband (VBZV), der Verband Druck und Medien Bayern (VDMB) sowie der Medienverband freie Presse, Landesvertretung Bayern (MVFP) als Veranstalter in Kooperation mit dem Freistaat Bayern Spitzenleistungen aus dem Printbereich. Bei der Auszeichnung handelt es sich um einen der vier großen Medienstaatspreise, die der Freistaat vergibt.

Der Preis wird in den Kategorien „Zeitung“, „Zeitschrift“ und „Druck“ vergeben.

In der Preiskategorie „Zeitung“ geht es um neue Ansätze bei der Publikation von Zeitungsinhalten und bei der Vermarktung von Medien: neue Produktideen, innovative Prozesse, herausragendes Marketing – sowohl in print als auch crossmedial und ebenso lokal wie regional oder national – werden ausgezeichnet. 

Die Einreichung zum Bayerischen Printpreis ist kostenfrei.

https://www.bayerischer-printpreis.de/wp-content/uploads/BPP2023_Ausschreibungsbooklet_210x148_ANSICHT.pdf

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