VBZV-Newsletter 17/2023

  • Wachsende Bedeutung des E-Papers – Auflagenplus von knapp 8 Prozent Extended E-Paper bietet neue Möglichkeiten
  • Neuauflage der GDA-Publikation zu aushangpflichtigen Gesetzen
  • Stabwechsel beim bvdm zum Jahresende: Deimel geht – Hommelhoff kommt
  • #beBETA 2023: Künstliche Intelligenz, Paid Content und Vermarktung im Fokus

I. Vertrieb

Wachsende Bedeutung des E-Papers – Auflagenplus von knapp 8 Prozent

Extended E-Paper bietet neue Möglichkeiten

Die Auflage der digitalen Zeitungen ist im 1. Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent gestiegen, die Zahl der E-Paper-Abonnements sogar um 11,3 Prozent. Was viele Experten als zunächst eher kurzlebige Übergangslösung eingeschätzt haben, hat sich inzwischen einen festen und wachsenden Platz im Verlagsportfolio und in der Lesernachfrage gesichert: das E-Paper.

Damit liegt die Zahl der verkaufte E-Paper pro Erscheinungstag bei 2,63 Millionen Exemplaren. Den weitaus größten Anteil davon können die 241 bei der IVW gemeldeten E-Paper der lokalen und regionalen Abonnement-Zeitungen verbuchen: Sie verkaufen täglich 1,45 Mio. digitale Ausgaben, ein Plus von gut acht Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Alle Tageszeitungen zusammen kommen auf täglich knapp zwei Millionen Verkäufe, wie die aktuelle ZMG-Auflagenstatistik auf Basis der IVW-Quartalsauflagenliste zeigt.

Für Zeitungsverlage wie für die Leser sind die digitalen Ausgaben ein attraktives und an Bedeutung gewinnendes Produkt. Verlagen bietet die digitale Zeitungsversion die Möglichkeit, eine Leserschaft zu erreichen, die Qualitätsinhalte lieber digital und mobil als auf Papier liest und die ein kuratiertes, abgeschlossenes Produkt zu schätzen weiß. Gleichzeitig können Zeitungshäuser mit der stetig wachsenden Verbreitung von E-Papern ihre Druck- und Vertriebskosten senken, was in einer Zeit, in der diese Kosten immens steigen und der Vertrieb der Printzeitung immer mehr zur Achillesferse der Verlage wird, zunehmend drängend ist.

Drei Viertel der Verlage verfolgen daher auch aktive Strategien, um ihre Print-Abonnenten zum Umstieg auf das E-Paper zu bewegen. Für 93 Prozent ist die Bedeutung des E-Papers gegenüber den Vorjahren vor diesem Hintergrund noch gewachsen (siehe BDZV-/Schickler-Studie zu Trends der Zeitungsbranche 2023).

Das „Extended E-Paper“ dürfte sie dabei unterstützen. Diese erweiterte Form der klassischen 1:1-Abbildung der gedruckten Zeitungsausgabe wurde erst jüngst in die Statuten der IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern) aufgenommen. Damit können im E-Paper erstmals redaktionelle Aktualisierungen vorgenommen und Video- oder Audioelemente eingebunden werden, ohne dass die digitale Zeitung aus der Auflagenzählung herausfällt. Bislang zählte nämlich nur das unveränderte 1:1-Abbild des Printtitels zur verkauften Auflage.

Für Leserinnen und Leser bedeuten die neuen inhaltlichen Möglichkeiten ein verbessertes und erweitertes Leseerlebnis. Interaktive Funktionen, die Ergänzung durch multimediale Elemente, personalisierte Inhalte, eine laufende Aktualisierung der Inhalte sind nur einige Stichworte, die die Chancen des „Extended E-Paper“ skizzieren. Der Attraktivität und breiten Akzeptanz des Produkts im Markt kann das nur nützen.

(Quelle: bdzv.de, 25.04.2023)

II. Mitarbeiter

Neuauflage der GDA-Publikation zu aushangpflichtigen Gesetzen

Im Verlag der Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) ist die Neuauflage der Printausgabe der aushangpflichtigen Gesetze erschienen und kann über die Website www.arbeitgeberbibliothek.de bezogen werden (Aushangpflichtige Gesetze 2023 Rainer Huke / Christian Lepping 15. Auflag, Stand Februar 2023).

Für Unternehmen, die die Gesetzessammlung als pdf-Datei in ihrem Intranet veröffentlichen möchten, ist die Gesetzessammlung auch als Online-Version mit Aktualisierungsservice erhältlich.

Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) ist eine auf Dauer angelegte, im Arbeitsschutzgesetz und im SGB VII verankerte Plattform von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern. Ursprünglich aus europäischen und internationalen Verpflichtungen hervorgegangen, ist die GDA inzwischen im deutschen Arbeitsschutzsystem fest etabliert. 

(Quelle: VNZV, RS 19/23 vom 21.04.2023)

III. Aus den Verbänden

Stabwechsel beim bvdm zum Jahresende: Deimel geht – Hommelhoff kommt

Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm), verlässt altersbedingt Ende 2023 den Verband. Kirsten Hommelhoff wird am 15. November in den Verband eintreten und zum 1. Januar 2024 den Staffelstab übernehmen.

Deimel, seit 2010 Hauptgeschäftsführer des bvdm und geschäftsführendes Mitglied des Präsidiums, wird den Verband auf eigenen Wunsch vor Ablauf seines Vertrages nach 13 Jahren verlassen.

Die Volljuristin Kirsten Hommelhoff „ist eine erfahrene Verbandsmanagerin sowie exzellente Interessenvertreterin und Netzwerkerin“, kommentiert Wolfgang Poppen den Neuzugang. Sie kommt vom Bundesverband Deutscher Stiftungen, den sie in den letzten Jahren strategisch neu und zukunftsgerichtet aufgestellt hat. Zuvor war Frau Hommelhoff für eine Stiftung, einen großen Verkehrskonzern sowie für einen Bundestagsabgeordneten tätig.

(Quelle: BVDM, PM 13.04.2023)

 

IV. Veranstaltungen

#beBETA 2023: Künstliche Intelligenz, Paid Content und Vermarktung im Fokus

Am 12. und 13. Juni 2023 lädt unser Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) wieder zum Digitalkongress #beBETA nach Berlin ein. Bei dem Event, das sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Treffen von Digitalexperten aus der Zeitungsbranche entwickelt hat, dreht sich zwei Tage lang alles um die vielfältigen Möglichkeiten, die das Digitale den Publishern bietet. Im Fokus der Impulse und Vorträge stehen die Themen Künstliche Intelligenz, Paid Content, Audiostrategien und digitale Vermarktung.

„Metaverse und NFTs – Revolution oder Hype?“ – diese Frage stellt am ersten Kongresstag etwa Jürgen Alker, Advisor Web3 Stategy (Hamburg). Politisch wird es im Anschluss beim Gespräch mit Steffen Hebestreit, Sprecher der Bundesregierung und Chef des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung.

Wie die Verlage ihr Geschäft pushen können und wie sie Abonnentinnen und Abonnenten behalten, erläutert Stefan Buhr, Chief Sales Officer der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ in seinem Vortrag „Churn, Charme und Champagner: Strategien zur Kündigervermeidung und - rückgewinnung“. Was bei Paid Content geht und was nicht, diskutieren im Anschluss Katja Fleischmann, Product Manager Drive dpa infocom (Berlin) und Dr. Christoph Mayer, Partner Schickler Unternehmensberatung (Hamburg).

Der zweite Kongresstag steht ganz im Fokus des Themas, das aktuell alle Medienhäuser umtreibt: Künstliche Intelligenz. So stellt Prof. Dr. Thomas Höppner, Partner bei Hausfeld (Berlin), bei seinem Vortrag zu Herausforderungen und Lösungsansätzen bei ChatGPT die Frage: „Geschäftsmodelle in Gefahr!?!“. Alessandro Alviani, Product Lead NLP, Ippen Digital (Berlin), sagt „AI ist not magic“ und zeigt, wie Ippen KI im Journalismus einsetzt. Weitere Möglichkeiten zum Einsatz von KI präsentiert Ulrike Langer, Medienjournalistin aus Seattle (USA), anhand von Beispielen aus US-Medien.

Um sich fit für die Herausforderungen der Zukunft aufzustellen, benötigen die Medienhäuser exzellente Arbeitskräfte. Klaus-Dieter Koch, Geschäftsführer BrandTrust, spricht deswegen bei der #beBETA 2023 dazu, „Warum den Medienhäusern die Talente fehlen und wie sie das ändern können“. Eine Antwort auf diese Frage geben möchte auch Anne-Mareike Henning, Recruiting / Employer Branding Managerin bei rumble in ihrem Vortrag „Mit einem Kompass gegen den Fachkräftemangel – Wie die richtige Ausrichtung den Erfolg sichert“.

Einen Ausblick auf zukünftige Geschäftsmodelle im Journalismus gibt zum Abschluss des BDZV-Digitalkongresses Laura Terberl, Leitung Audio & Video bei der „Süddeutschen Zeitung“ (München). Sie zeigt, wie die SZ erfolgreich Podcasts produziert und finanziert. Welche Chancen es im Digitalen für den Journalismus gibt, präsentiert zudem Oliver Eckert, Geschäftsführer des Burda Verlags und bei Burda Forward (München).

Weitere Informationen und Anmeldung unter https://www.bdzv.de/veranstaltungen/bebeta

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