VBZV-Newsletter 15/2018

 

I. Medienpolitik

Bayerischer Landtag beschließt neues Datenschutzgesetz – Medienprivileg bleibt erhalten

Der Bayerische Landtag hat am 26.04.2018 in dritter Lesung die Neufassung des Bayerischen Datenschutzgesetzes beschlossen (Drucksache 17/21920).  

Nach Art. 40 wird das Gesetz am 25.05.2018 in Kraft treten. Die Neufassung wurde notwendig, um das bayerische Datenschutzrecht an die europäische Datenschutz-Grundverordnung anzupassen, die am selben Tag in Kraft treten wird. Im Fokus unserer Branche steht die Datenverarbeitung zu journalistischen Zwecken. Dazu bestimmt Art. 38 des künftigen Bayerischen Datenschutzgesetzes:

Art. 38 Verarbeitung zu journalistischen, künstlerischen oder literarischen Zwecken (zu Art. 85 DSGVO) 

(1) 1 Werden personenbezogene Daten zu journalistischen, künstlerischen oder literarischen Zwecken verarbeitet, stehen den betroffenen Personen nur die in Abs. 2 genannten Rechte zu. 2 Im Übrigen gelten für Verarbeitungen im Sinne des Satzes 1 Kapitel I, Art. 5 Abs. 1 Buchst. f, Art. 24 und 32, Kapitel VIII, X und XI DSGVO. 3 Art. 82 DSGVO gilt mit der Maßgabe, dass nur für unzureichende Maßnahmen nach Art. 5 Abs. 1 Buchst. f, Art. 24 und 32 DSGVO gehaftet wird. 

(2) Führt die journalistische, künstlerische oder literarische Verarbeitung personenbezogener Daten zur Verbreitung von Gegendarstellungen, zu Verpflichtungserklärungen, gerichtlichen Entscheidungen oder Widerrufen, sind diese zu den gespeicherten Daten zu nehmen, dort für dieselbe Zeitdauer aufzubewahren wie die Daten selbst und bei einer Übermittlung der Daten gemeinsam mit diesen zu übermitteln. 

Art. 10a des Bayerischen Pressegesetzes wird zu Art. 11 und lautet wie folgt:

Art. 11 Datenschutz 

(1) 1 Soweit Unternehmen der Presse personenbezogene Daten zu journalistischen Zwecken verarbeiten, ist es den hiermit befassten Personen untersagt, diese Daten zu anderen Zwecken zu verarbeiten (Datengeheimnis). 2 Diese Personen sind bei Aufnahme ihrer Tätigkeit auf das Datengeheimnis zu verpflichten. 3 Das Datengeheimnis besteht nach Beendigung ihrer Tätigkeit fort. 

(2) Die Prüfung von Beschwerden nach Art. 77 der Verordnung (EU) 2016/679 (Datenschutz-Grundverordnung) obliegt den Einrichtungen der freiwilligen Selbstkontrolle. 

Insbesondere das so genannte „Medienprivileg“ nach Art. 38 BayDSG bleibt damit im Kernbereich der Pressetätigkeit erhalten. Von ihm werden sämtliche personenbezogene Daten, die zur Veröffentlichung bestimmter Artikel, Sendungen etc. vorgesehen sind, von der Beschaffung über die Speicherung bis zur Veröffentlichung, erfasst. Die redaktionelle Datenverarbeitung unterliegt nach Art. 11 Pressegesetz auch weiterhin nicht der Aufsicht der Datenschutzbehörden; vielmehr sind für Datenschutzbeschwerden künftig Einrichtungen der freiwilligen Selbstkontrolle, also im Zweifel der Deutsche Presserat, zuständig. Für die Freiheit der redaktionellen Datenverarbeitung von behördlicher Aufsicht hatte sich, im Verbund mit anderen Medienverbänden in Bayern, auch der VBZV eingesetzt. 

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Bayerischer Rundfunk plant neues BR-Studio für die Regionen

Unterallgäu und Landsberg am Lech

 

Der Bayerische Rundfunk verstärkt seine Berichterstattung für Fernsehen, Hörfunk und Online aus der Region zwischen Memmingen und Ammersee: Am Standort Mindelheim plant der BR ein zentral gelegenes neues Studio, in dem ab dem Sommer zwei Korrespondenten arbeiten werden.

Die Ausbaupläne sind Teil der Strategie des Bayerischen Rundfunks, die Berichterstattung aus allen Regionen für Bayern zu stärken.

Der neue Standort Mindelheim wurde vom BR aus geographischen Gründen ausgewählt: von hier aus ist das Berichtsgebiet – die Landkreise Unterallgäu und Landsberg am Lech – schnell zu erreichen. Geeignete Räumlichkeiten für das Studio sind bereits gefunden, die Eröffnung soll im Sommer stattfinden.

Die beiden Korrespondenten Doris Bimmer und Peter Allgaier werden Beiträge und Informationen aus der Region für die Hörfunk- und Fernsehprogramme des BR sowie für das Online-Angebot BR24 zusammenstellen.

Quelle: BR, PM 12.05.2018; radiowoche.de, 12.05.20181

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Carolin Kerschbaumer leitet Abteilung „Digitales und Medien“ unter Staatsminister Georg Eisenreic 

Zum 15. April 2018 hat Dr. Carolin Kerschbaumer die Leitung der Abteilung „Digitales und Medien“ im neugeschaffenen, Georg Eisenreich unterstehenden Staatsministerium für Digitales, Medien und Europa übernommen.

Nach nur zwei Monaten gab Kerschbaumer damit die Leitung des Filmfernsehfonds Bayern (FFF Bayern) wieder ab, um in die bayerische Staatskanzlei zurückzukehren. Dort war sie bis Ende 2017 bereits als stellvertretende Pressesprecherin des damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) tätig.  

Kerschbaumer wird den neu in der Staatskanzlei angesiedelten Bereich Digitales in verantwortlicher Funktion mit aufbauen.

Quelle: fff-bayern.de, 11.04.2018; sueddeutsche.de, 11.04.2018

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Media Lab Bayern kooperiert mit New York City Media Lab und CUNY

Gemeinsam für mehr Innovation und Gründung in der Medienbranche: Siegfried Schneider, der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), hat im Rahmen einer USA-Reise eine Kooperation des Media Lab Bayern mit Justin Hendrix, dem Leiter des New York City Media Lab, und Jeff Jarvis, dem Chef des Tow-Knight Center for Entrepreneurial Journalism an der City University of New York (CUNY), vereinbart.

Ein Start-up-Austausch soll im Mittelpunkt der Vereinbarung stehen. Für Alumni aus dem Media Lab Bayern wird so künftig die Möglichkeit geschaffen, die Kontakte und das Know-How des NYC Media Lab und der CUNY zu nutzen und vor amerikanischen Medienhäusern und US- Investoren zu pitchen. Außerdem können Alumni und Fellows des Media Lab Bayern an Kursen und Angeboten der CUNY, etwa an dem Social Journalism Program, teilnehmen. Auch umgekehrt entsteht die Möglichkeit für US-Start-ups, über das Media Lab Bayern Kontakte nach Deutschland und Europa zu knüpfen und sich auf der Start-up-Plattform der Medientage München, Rockets & Unicorns, zu präsentieren.

Das Media Lab Bayern fördert digitale Innovation in der Medienbranche. Als Inkubator hilft das Media Lab Talenten und Teams, ihre eigenen Journalismus- und Medienprojekte von der ersten Idee bis zur Gründung eines Start-ups aufzubauen. Das Media Lab Bayern ist seit Januar 2018 Teil der Medientage München GmbH und wird gefördert von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und dem Freistaat Bayern.

Das Kernprogramm des Media Labs ist das „Media Start-up Fellowship”: Teams mit validierter Idee können hier in sechs Monaten ihren Prototypen entwickeln, ein Geschäftsmodell aufsetzen und ihr Start-up gründen. Das Media Lab bietet dafür Business-Coaching und Workshops sowie den Zugang zu Medien-Mentoren und Partnern. Die Teams erhalten zusätzlich Büroräume und 15.000 Euro Prototyping- Budget. Innovation fördert das Media Lab Bayern aber auch mit Hackathons, Barcamps, Meetups und Konferenzen, auf denen sich digitale Vordenker aus Journalismus, Development und Design austauschen und vernetzen können. In Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Stiftung bietet das Media Lab Bayern 2018 erstmals ein Programm für Wissenschaftsjournalisten an, Rocking Science Journalism, bei dem mit Start-up-Methoden neue Angebote kreiert werden. Außerdem entwickelt das Media Lab Angebote für Medienhäuser, die von den im Lab entwickelten Innovationsmethoden profitieren möchten.

Nähere Informationen unter www.media-lab.de

Quelle: BLM, PM 14.05.2018

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II. Vermarktung

 

ZMG: „Zeitungsqualitäten“  für das regionale Marketing

Die ZMG  Zeitungsmarktforschung Gesellschaft bietet mit den jährlich veröffentlichten „Zeitungsqualitäten“ starke Argumente für die Gattung Zeitung. Die Studie bündelt jeweils aktuelle Fakten zur Zeitung, zum Nutzungsverhalten der Leser und zur Werbeleistung. Diese Leistungsdaten aus MA, B4P, der ZMG-Bevölkerungsumfrage sowie weiteren Quellen sind auf nationaler Basis berechnet. Jetzt ist es möglich, die gleichen Leistungsdaten auf Basis regionaler Leser (Titel ab 20.000 Auflage) auszuweisen.

Die Kennwerte der Zeitungsqualitäten können mit Unterstützung der ZMG-Programmierung abgefragt werden. So können konkrete Werte zur Nutzung wie Lesemenge, Lesedauer und -frequenz und Ressortnutzung ausgewiesen werden. Daten zum Image zeigen die Stärke Ihres Titels als wichtigen regionalen Player.

Die nationalen Benchmark-Werte lassen sich durch die individuellen Werte einer Regionalzeitung ersetzen oder ergänzen. Die Reichweiten- und Werbeverweigerer-Daten können auf Titel und Regionen heruntergebrochen werden. Alle Daten zu Motiven, Einstellungen und Nutzungsverhalten sind auf Leser-Basis dargestellt. Diese exklusiven Leistungsdaten dienen als wertvolle Unterstützung beim Branding der eigenen Marke. Jeder Verlag kann sowohl umfangreiches Reporting im Design von Zeitungsqualitäten, wie auch die publikationseigenen Infografiken einfach und offen in den eigenen Hausfarben umsetzen. Print oder digital, als Broschüren oder Kundenpräsentation, alle Ergebnisse können auch direkt im hauseigenen CI angepasst werden.

Das Konzept ist einfach: Die bewährte Argumentation der Zeitungsqualitäten kann auf der Basis des eigenen Titels genutzt werden. Die Zutaten sind einsatzbereit: Leserpanels, die in Media OPAL organisiert werden, sind kurzfristig zu Befragungen aktivierbar und bieten hohe Rücklaufquoten. Alternativ können auch Titel und Verlage einbezogen werden, die (noch) nicht über ein Media-OPAL-Leserpanel verfügen. Die ZMG Lösung bietet eine professionelle und flexible Anpassung um die Befragung Ihrer Leserschaft umzusetzen.

Quelle: ZMGinfo, 07.05.2018

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III. Aus den Verlagen

Süddeutsche Zeitung stellt neue Version ihrer Zeitungsapp vor  

Die Süddeutsche Zeitung hat ihre Zeitungsapp komplett überarbeitet. Die App präsentiert sich fortan in einem neuen, nutzeroptimierten Design und beinhaltet Funktionalitäten, die das Laden und Verwalten der digitalen Ausgaben noch komfortabler als bisher machen.

Der Fokus der neuen App liegt für die Süddeutsche Zeitung in der optimalen Darstellung der digitalen Inhalte, einer intuitiven Nutzerführung sowie technischen Details, die das digitale Lesen per App ohne Wartezeiten möglich machen.

Nutzer der App haben jetzt u.a. die Möglichkeit, nach Auswahl der aktuellen Ausgabe sofort und ohne Ladezeit zu lesen – dank der neu eingeführten Streaming-Technologie. Das Laden der Ausgabe für die Offline-Verfügbarkeit findet im Hintergrund statt.

Weitere Informationen unter www.sz.de/zeitungsapp

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IV. Veranstaltungshinweis

Evangelische Akademie Tutzing: „Medien im Wandel – Medien in der Krise?“

Die Sommertagung des Politischen Clubs der Evangelischen Akademie unter dem Titel „Medien im Wandel – Medien in der Krise?“ befasst sich am15. bis 17. Juni 2018  mit dem Thema „Medienkompetenz im Angesicht von Fake News“. Alexandra Holland wird dabei als Herausgeberin der Augsburger Allgemeinen über die Zukunft der Zeitung sprechen.

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