VBZV-Newsletter 07/2019

 

 

I. Medienpolitik

Urheberrechtsreform: EU-Justizausschuss stimmt zu

Auch der Justizausschuss des Europaparlaments hat am vergangenen Dienstag, 26.02.2019 für den Kompromiss bei der Reform des europäischen Urheberrechts mit 16 zu 9 Stimmen gestimmt. 

Der zur Abstimmung stehende Gesetzestext sieht unter anderem die Einführung eines europaweiten Publisher’s Right vor, das den Verlagen erstmals die Chance bietet, mit den großen Tech-Plattformen über die Nutzung ihrer Inhalte zu einem fairen Preis zu verhandeln, eine wichtige Voraussetzung für die Zukunft des freien und unabhängigen Journalismus im digitalen Zeitalter.

Heftige Kritik zieht nach wie vor der Verwendung von sog. Upload-Filtern betreffende Artikel 13 im Reformkompromiss. Bisher war es Aufgabe der Nutzerinnen und Nutzer, die Rechte der von ihnen geteilten Beiträge einzuhalten. Künftig soll die Verantwortung grundsätzlich bei den Betreibern der Plattformen liegen, auf der sie hochgeladen werden. Sie müssen Posts auf mögliche Urheberrechtsverletzungen prüfen, bevor sie veröffentlicht werden. 

Vor zwei Wochen, am 13.02.2019  hatten sich die Unterhändler von Rat, Kommission und Parlament im Trilog darauf geeinigt, dass Seitenbetreiber von der Haftungspflicht ausgenommen werden, wenn die Plattform erst seit weniger als drei Jahren in Betrieb ist, der Jahresumsatz unter zehn Millionen Euro liegt und die Zahl der Nutzer unter fünf Millionen User pro Monat liegt. Damit sollen insbesondere Start-Ups und kleinere Seitenbetreiber geschont werden. Die Haftungspflicht soll allerdings gelten, sobald eines der Kriterien nicht erfüllt ist. 

Noch im März wird das europäische Parlament über die Urheberrechtsreform abstimmen. 

(Quelle: handelsblatt.de, 26.02.2019; zeit.de, 26.02.2019)

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Medien.Bayern: Staatsregierung startet Marketingoffensive für den Standort 
Neue Studie  „Medienstandort Bayern 2019“ veröffentlicht

Bayerns Medienminister Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, stellte am vergangenen Freitag, 22.02.2019, gemeinsam mit dem Präsidenten der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, Siegfried Schneider, die neue Medienstandort-Initiative der Staatsregierung vor.

Mit der Medien.Bayern GmbH wird eine zentrale Plattform für den Medienstandort eingerichtet. Bestehende Aktivitäten sollen gebündelt und dabei neue Schwerpunkte bei der digitalen Transformation und dem Standortmarketing gesetzt werden. Vernetzung, Standortförderung sowie Gründung und Innovation sollen vorangebracht werden.

Die Medien.Bayern GmbH wird bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) angesiedelt. Unter ihrem Dach sind künftig die Medientage München, das Media Lab Bayern und das MedienNetzwerk Bayern vereint. Die Partner des MedienNetzwerk Bayern werden im Beirat der Medien.Bayern GmbH mitwirken. Die Leitung des Beirats der Medien.Bayern GmbH, liegt bei der Bayerischen Staatskanzlei. Unternehmen der Medienbranche sind eingeladen, die Aktivitäten der Medien.Bayern GmbH als Gesellschafter mitzugestalten.

Die neue GmbH ist damit zentraler Ansprechpartner für die Entwicklung des Medienstandorts Bayern. Finanziert werden Standortinitiativen und Projekte der Medien.Bayern GmbH mit voraussichtlich rund 5 Millionen Euro pro Jahr vor allem aus Mitteln der Bayerischen Staatskanzlei. Damit steht das fünffache der bisherigen Projektmittel zur Verfügung, so Minister Herrmann. 

Zum Auftakt der Marketingoffensive wurde die vom MedienNetzwerk Bayern in Auftrag gegebene Studie „Medienstandort Bayern 2019“ vorgestellt, die die wirtschaftliche Bedeutung des Medienstandorts Bayern erfasst und aufzeigt auf, wo die Entwicklungspotenziale liegen.

Die Studie steht unter http://www.mediennetzwerk-bayern.de/medienstandort-bayern/zum Download bereit.

(Quelle: PK, 22.02.2019; Bayerische Staatsregierung, PM 22.02.2019)

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vbw fordert Innovationsoffensive im Bereich der Künstlichen Intelligenz 
Auch für Zeitungsverlage ist KI von wachsender Bedeutung

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) fordert eine Innovationsoffensive im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI).  Künstliche Intelligenz sei eines der ganz großen technologischen Zukunftsfelder und habe das Potential, Wirtschaft und Gesellschaft stärker zu verändern als alle übrigen technologischen Entwicklungen unserer Zeit, so vbw-Präsident Alfred Gaffal, auf dem Kongress „Künstliche Intelligenz und Sicherheit: Wie autonom werden Maschinen handeln?“ im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz am 15.02.2019. KI spiele für die künftige Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes eine entscheidende Rolle.

Nach Ansicht der vbw verfügen Europa, Deutschland und Bayern über eine gute Ausgangsposition. „Innerhalb Europas hat Deutschland eine starke Stellung. Wir brauchen jetzt eine echte Innovationsoffensive, um die riesigen Potentiale der Künstlichen Intelligenz am Standort zu heben. Dazu gehören höhere Investitionen sowie der Ausbau und die Vernetzung von Kompetenzzentren. Bayern ist hier mit seinen Planungen auf einem guten Weg. Weitere Erfolgsfaktoren sind die Anwenderorientierung und der Wissenstransfer in die Wirtschaft. Ganz entscheidend für den Erfolg ist aber ein innovationsfreundlicher Rechtsrahmen: Wir müssen den Blick auf die Chancen richten und uns bei der Regulierung von Daten und Algorithmen zurückhalten“, so Gaffal.

Auch für die deutschen Zeitungsverlage ist Künstliche Intelligenz von wachsender Bedeutung. Nach der zu Jahresanfang vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) vorgestellten Studie „Trends der Zeitungsbranche2019“ halten 74 Prozent der Unternehmen den Einsatz entsprechender Verfahren für „relevant bis sehr relevant“, bei den großen Verlagshäusern sind es sogar 96 Prozent. Insbesondere in marktnahen Bereichen wie etwa dem Einsatz von Roboterjournalismus in der Sport-, Wetter- und Börsenberichterstattung oder dem vorbeugenden Kündiger-Management sollen entsprechende Anwendungen stark ausgebaut werden. 

Ähnlich den großen, international tätigen Unternehmen wie Amazon, Google oder Alibaba könnten auch deutsche Verlage vom Einsatz Künstlicher Intelligenz immer stärker profitieren, sagte dazu Katrin Tischer, Geschäftsführerin Märkte beim BDZV. Alle Unternehmensbereiche kämen dafür infrage. Aktuell genutzt würden insbesondere Anwendungen im Werbemarkt (16 Prozent) und der Redaktion (19 Prozent). 

Doch zeigten die Planungen für die nächsten drei Jahre, dass nicht nur hier Zuwächse auf 69 Prozent beziehungsweise 64 Prozent zu erwarten seien, sondern dass auch der Lesermarkt (64 Prozent), Logistik (43 Prozent) und Controlling (33 Prozent) mit Hilfe von KI optimiert werden sollen. Die habe auch Auswirkungen auf die Mitarbeiterstruktur: KI erfordert abteilungsübergreifend arbeitende Spezialisten.

(Quelle: vbw, PM 15.02.2019; bdzv.de, PM 30.01.2019)

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II. Digital

Bundesfinanzministerium plant 15-prozentige Quellensteuer auf Onlinewerbung bei Google & Co.

Das Bundesfinanzministerium prüft Medienberichten zu Folge die Möglichkeiten, US-Digitalkonzerne mittelbar zu besteuern. Im Gespräch ist eine 15-prozentige Quellensteuer. Vergütungen, die deutsche Werbetreibende an ausländische Internetplattformen wie Google oder Facebook zur Platzierung von Onlinewerbung zahlen, sollen demnach wie Lizenzzahlungen behandelt werden. Diese würden nach §50a Einkommensteuergesetz einer 15-prozentigen Quellensteuer unterliegen, die sich deutsche Werbungtreibende dann von Google oder Facebook als den eigentlichen Steuerpflichtigen erstatten lassen müssen. Auf diese Weise könnte der deutsche Fiskus auch die im Ausland sitzenden Plattformbetreiber zur Kasse bitten.

Nach Mitteilung des Bundesfinanzministeriums bestehe aber „noch keine abgestimmte Auffassung der Finanzverwaltung des Bundes und der Länder“. Beim größten deutschen Finanzamt in München gehen die Betriebsprüfer allerdings wohl schon dazu über, Ausgaben für Suchmaschinenwerbung nachträglich mit 15 Prozent Quellensteuer zu belasten. 

Nach dem Digitalsteuermodell der EU-Kommission sollen die Gewinne ersatzweise durch eine dreiprozentige Ausgleichsteuer auf den Umsatz besteuert werden.

(Quelle: MM, 20.02.2019; ZDF Frontal, PM 18.02.2019, wiwo.de, 15.02.2019)

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Amateurfußball: DFB kooperiert mit Soccerwatch

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird fünf Jahre lang mit dem Streaming Start-Up Soccerwatch kooperieren. 

Kern von Soccerwatch ist die Digitalisierung des Amateurfußballs. Auf der Webseite Soccerwatch.tv werden Spiele aus den unteren Ligen live übertragen und sind später in der Mediathek abrufbar, auch als Highlight-Clip.

Vereine können das für die Aufzeichnung notwendige automatisierte Kamerasystem kaufen und bei sich an den Flutlichtmasten installieren lassen. Dank digitaler Werbeflächen, die an regionale Sponsoren vermarktet werden, ist es den Vereinen auch möglich, sofort Einnahmen zu generieren. Soccerwatch beteiligt die Clubs mit 50 Prozent der Werbeerlöse. 

Bisher ist die Firma vor allem in NRW stark präsent. Das soll sich nun ändern: Der DFB verlinkt künftig auf seiner Webseite fussball.de auf die Live-Spiele bei Soccerwatch – dort werden Spieldaten der deutschen Amateurligen zusammengetragen. 

(Quelle: Handelsblatt, 06.02.2019)

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III. Vermarktung

Neues IVW Logo – Signal für Qualität

Mit der Kampagne „Wert der IVW-Prüfung“ hat die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) eine Aktion gestartet, mit der sie auf die Qualität ihrer Auflagenkontrolle hinweist und ihren Mitgliedern Materialien für die Marktkommunikation zur Verfügung stellt. Ein neues Logo und der Claim „Wissen was zählt – Klare Basis für den Werbemarkt“ sollen das unterstreichen.  

IVW-Mitgliedern stehen Logos und Füllanzeigen für die Marktkommunikation zur Verfügung, um Werbekunden auf das Qualitätsniveau ihrer Presseerzeugnisse hinzuweisen. Die Logos und Füllanzeigen können Mitgliedsverlage der IVW in der Eigenwerbung einsetzen, ob im Printtitel, in Mediadaten, Preislisten oder Social-Media-Auftritten.

Mehr zur Marketingaktion und den Download der Logo-Dateien und Füllanzeigen: www.ivw.de/ivw/logokoffer-mitglieder

(Quelle: die-zeitungen.de, 25.02.2019)

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Planungsprogramm ZIS um Anzeigenblätter erweitert

Die Zeitungsmarktforschung Gesellschaft (ZMG) hat das Planungsprogramm ZIS, das Zeitungs Informations System, weiterentwickelt. Zukünftig können mit dem etablierten Planungstool neben gedruckten und digitalen Zeitungen auch Anzeigenblätter geplant werden.

Die ZMG reagiert damit auf die aktuellen Entwicklungen des Marktes: Sowohl in Zeitungshäusern als auch in Agenturen bestehe der Bedarf nach einer gemeinsamen Vermarktung und Mediaplanung von Zeitungen und Anzeigenblättern. U.a. konnten nun auch die bislang in keinem Tool enthaltenen Zeitungs-Anzeigenblatt-Kombinationen integriert werden.

Die Anzeigenblattplanung kann als lizenzpflichtige Ergänzung zu der weiterhin in ZIS kostenlosen Zeitungsplanung erworben werden.

(Quelle: die-zeitungen.de, 25.02.2019)

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IV. Aus den Verlagen

Umstrukturierungen bei Ippen Digital: Thomas Kaspar wechselt zur FR 
Markus Knall leitet Zentralredaktion in München und Frankfurt

Thomas Kaspar übernimmt zum 1. März 2019 zusammen mit Bascha Mika die Chefredaktion der Frankfurter Rundschau um von dort aus die redaktionellen Qualitätsprodukte der Gruppe zu entwickeln. Zugleich behält Kaspar seine Rolle als strategischer Produktchef der Ippen Digital GmbH bei und entwickelt vom Main aus die Loyalisierungsstrategie der Plattform und die Contentstrategie.

„Thomas Kaspar vereint einmalig Printerfahrung und Digital-Expertise“, begründet Verleger Daniel Schöningh die Berufung von Kaspar nach Frankfurt. „Die enge Zusammenarbeit mit Markus Knall wird er von dort weiterführen.“

Die Zentralredaktion von Ippen Digital in München auch die neu geschaffene Zentralredaktion Mitte mit Sitz in Frankfurt leitet künftig Markus Knall. Dort werden die Digitalredaktionen aller Titel der Ippen-Gruppe gebündelt und neben den Digitalportalen der Frankfurter Rundschau auch von Frankfurter Neue Presse und Offenbach Post, HNA und weiterer Titel betreut.

Markus Knall wurde 1978 in Martinskirch geboren. Er studierte in München und Washington Politikwissenschaft. Nach Stationen beim Donaukurier in Ingolstadt und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung volontierte er beim Münchner Merkur. 2011 übernahm er die Chefredaktion von merkur.de und tz.de und der Ippen Digital Zentralredaktion

Thomas Kaspar wurde 1968 in München geboren. Als Stipendiat der Kapfinger-Stiftung lernte er sein journalistisches Handwerkszeug beim Bayerischen Rundfunk und der Passauer Neuen Presse. Der Sozialwissenschaftler kam über Stationen als Musikdramaturg an der Oper Passau und Online-Chef des Donaukurier 2000 zu Burda. Über Funktionen wie Textchef, Leiter der Sonderpublikationen und Chefredakteur Print wechselte er dann zur neuen Digital-Abteilung und baute mit am Erfolg von Chip Online. Nach zwölf Jahren wechselte er zu einer Digitalagentur, wo er als Partner eine Abteilung für Kommunikationsstrategie aufbaute. Seit vier Jahren arbeitet er für Ippen Digital, zunächst als Chief Produkt Officer, seit drei Jahren zusammen mit Markus Knall auch als Chefredakteur der Ippen Digital Zentralredaktion sowie von tz.de und merkur.de. In dieser Zeit entwickelte sich die Reichweite von Merkur.de sprunghaft zum achtgrößten Newsangebot im deutschsprachigen Raum.

(Quelle: ippen-digital.de, 28.02.2019)

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inFranken.de erreicht Spitzenwerte bei Umsatz und Reichweite

Die nationalen Werbeerlöse des fränkischen Nachrichtenportals inFranken.de haben im Januar 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 250 Prozent zugelegt. Die Reichweite der Plattform kletterte innerhalb eines Jahres von 5,6 auf 11,6 Mio. Visits. 

inFranken.de reiht sich damit erneut in die Top 25 Nachrichtenangebote Deutschlands und erstmals in die Top 20 Nachrichtenangebote für Mobile ein (IVW 1/2019). „Durch die konsequente Optimierung unserer stationären und mobilen Website sowie der SEO- und Social-Media-Aktivitäten konnten wir unsere Reichweite innerhalb von 27 Monaten verdreifachen“, sagt Gero Schmitt-Sausen, Geschäftsführer von inFranken.de. „Davon hat auch der Umsatz profitiert. Im Dezember 2018 erreichten wir bei den nationalen Werbeerlösen unseren bisherigen Höchstwert seit Bestehen des Portals“, so Schmitt-Sausen weiter. 

Faktoren wie die Video- und Outstream-Vermarktung, die Nutzung von spezifischen vermarktungsrelevanten Umfeldern in enger Zusammenarbeit mit der Online-Redaktion und eine sehr gezielte Auswahl von Demand-Partnern forcierten den Umsatzerfolg. Darüber hinaus justierte das Team von inFranken.de in den vergangenen zwei Jahren akribisch das Ad-Setup und die Werbeplätze und baute eigenes Vermarktungs-Know-how intern auf.

Der Rahmen für diese Entwicklungen wurde organisatorisch im Winter 2016 mit der neu gegründeten inFranken.de GmbH & Co. KG und deren Geschäftsführer Gero Schmitt-Sausen geschaffen. In der Folge ging inFranken.de 2017 mit einem umfassenden Relaunch an den Start. Auch personell stockte inFranken.de auf: Das Team, das sich in seiner Arbeitsweise stark an agilen Arbeitsansätzen orientiert, verdoppelte sich innerhalb von zwei Jahren. 

(Quelle: MGO, PM 25.02.2019) 

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