VBZV-Newsletter 04/2020

 

 

I. Aus den Verlagen

Eberl Medien erwirbt Buchhersteller Kösel
Druckerei soll bis Sommer von Immenstadt nach Krugzell verlagert werden

Die Eberl Medien Firmengruppe aus Immenstadt hat den international agierenden Buchhersteller Kösel aus Krugzell (Oberallgäu) erworben. Die 1593 gegründete renommierte Druckerei steht für über 400 Jahre handwerkliches Können und außerordentliches Design, ihre Produkte wurden vielfach und prominent ausgezeichnet. 

„Sowohl Kösel wie Eberl sind hochmoderne Traditionshäuser mit einer sehr langen Geschichte und sehr ähnlichen Vorstellung von hochwertigen Druckprodukten“, sagt Ulrich Eberl, geschäftsführender Gesellschafter von Eberl Medien. „Unsere beiden Unternehmen arbeiten bereits seit vielen Jahren eng und partnerschaftlich zusammen.“ Eberl Print nutze bisher schon immer wieder das hohe buchbinderische Know-how von Kösel für eigene ambitionierte Projekte, die das Unternehmen für Kunden aus Industrie, Dienstleistung und Kreativwirtschaft realisiert. Die Erfahrungen von Eberl Print in der Konstruktion von dreidimensionalen Druckprodukten und Verpackungen sowie beim Stanzen, Prägen, Lackieren und Veredeln böten für die bisherigen Kösel-Kunden, die hauptsächlich aus der Verlagswirtschaft kommen, zusätzliche Möglichkeiten.

Die bisherigen Kösel-Eigentümer, die Geschwister Erik Kurtz und Ulrike Schafheutle, beizeichnen Eberl als ihren „Wunschpartner“. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Eberl Medien Holding, Herausgeber der Tageszeitung „Allgäuer Anzeigeblatt“, betreibt mit der 100-Prozent-Tochter Eberl Print GmbH seit 1974 eine eigene Druckerei in der Innenstadt von Immenstadt. Für Sommer 2020 sei nun geplant, im Rahmen es Zukaufs diesen Standort aufzugeben und die beiden Druckbetriebe am etwa 30 Kilometer entfernten Kösel-Standort Altusried-Krugzell zusammenzulegen und aus aus den neuen „Geschwistern“ Eberl Print und Kösel ein einziges Unternehmen zu formen.

Die neue Unternehmensführung wolle zunächst alle Fragen der angestrebten Zusammenlegung zügig klären und die Betriebsräte beider Unternehmen eng in die Planungen einbeziehen. 

Die frei werdenden Betriebsflächen der Druckerei in Immenstadt sollen einer neuen Nutzung zugeführt werden, die die Innenstadtentwicklung positiv fördert. Die Unternehmensholding selbst, der Verlag Eberl Medien als Herausgeber der Tageszeitung „Allgäuer Anzeigeblatt“ und das Tochterunternehmen Eberl online GmbH bleiben am Standort Immenstadt.

(Quelle: Allgäuer Anzeigeblatt, 28.01.2020; print.de, 28.01.2020)

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DuMont übergibt Hamburger Morgenpost Medien an Arist von Harpe

DuMont verkauft die Hamburger Morgenpost Medien an Arist von Harpe. Das gab die Verlagsgruppe heute bekannt. Nach dem Verkauf des Berliner Verlags und der Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung schließt DuMont mit diesem Schritt den Prüfprozess seines Geschäftsfelds Regionalmedien ab und wird sich im Zuge der Neuausrichtung des Geschäftsfelds Regionalmedien künfitg auf den Kernmarkt Rheinland/Köln bzw. die Marken Kölner Stadt-Anzeiger und Express konzentrieren.

Die Hamburger Morgenpost ist Deutschlands älteste Boulevardzeitung. Dumont hatte den Titel 2009 übernommen und den Aufbau neuer Geschäftsfelder und Angebote sowie den systematischen Ausbau der News-Plattform mopo.de vorangetrieben, die sich mit einer Reichweite von insgesamt rund 25 Millionen Visits zum Marktführer der regionalen Nachrichtenseiten in Norddeutschland entwickelt hat.

Der neue Eigentümer Arist von Harpe, 41, will nun das Traditionsmedium Hamburger Morgenpost neu aufstellen und ihm eine langfristige Perspektive geben. Der Wirtschaftsingenieur und Digitalmanager hatte von 2012 bis 2018 für die Firma Facelift gearbeitet, einer Firma für Social-Media-Marketing, die DuMont im Dezember 2016 für mehr als 55 Millionen Euro übernommen hatte. Zuletzt hat der Neu-Verleger bei Hubert Burda Media als Geschäftsführer der Marketingtochter von Xing gearbeitet.

Der Verkauf an Arist von Harpe umfasst im Einzelnen die Hamburger Morgenpost, mopo.de, den Medienvermarkter Hamburg First Medien & Marketing GmbH, die Corporate Publishing Agentur DuMont Media inklusive der Mixed-Reality-Erlebniswelt Discovery Dock im Hamburger Hafen sowie die Beteiligung an Radio Hamburg. 

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

(Quelle: dumont.de, 06.02.20202; zeit.de, 06.02.2020; handelsblatt.de, 06.02.2020)

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II. Digital

Paid Content ist für alle Verlage ein zentrales Thema – BDZV und Unternehmensberatung Schickler präsentieren Studie „Trends der Zeitungsbranche 2020“

Die Ausspielung von redaktionellen Inhalten über digitale Kanäle trägt immer deutlicher zu den Vertriebs- und Werbeerlösen der Zeitungsunternehmen in Deutschland bei. Während die Verlage bei E-Paper und Paid Content ein starkes Wachstum erwarten, dürften die Erlöse beim Verkauf der gedruckten Zeitungen erstmals leicht rückläufig ausfallen. Gleiches gilt, wenn auch weniger stark ausgeprägt, für die Werbeerlöse aus Digital und Print. Dies ist eines der wesentlichen Ergebnisse der repräsentativen Studie „Trends der Zeitungsbranche 2020“, die der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am 05. Februar 2020 in Berlin gemeinsam mit der Unternehmensberatung Schickler vorgestellt hat.

Die Studie identifiziert drei Trends:

1.     Digital First: Knapp die Hälfte der Unternehmen richtet Prozesse und Strategien bereits heute ganz auf Digital aus; in drei Jahren werden sich 80 bis 90 Prozent der Verlagshäuser wesentlich auf digitale Kanäle fokussieren. Während heute ein Zehntel der Unternehmen die Rückgänge in Print durch digitale Erlöse kompensiert, erwartet dies in fünf Jahren die Hälfte der Befragten.

2.     Digitale Abonnementmodelle als Kern der Vertriebsstrategie: Paid Content beginnt zu greifen, dabei ist Freemium weiterhin das populärste Modell. Für fast alle Verlage hat Paid Content eine hohe Relevanz.

3.     Neue Formate – neue Produkte: Podcasts und redaktionelle Newsletter funktionieren für die Unternehmen besonders gut. Sie integrieren sich mühelos in die Transformation hin zu digitalen Erlösen und Prozessen.

„Der BDZV begleitet diesen strukturellen Change der Branche sehr eng“, sagt dazu BDZV-Geschäftsführerin Katrin Tischer. Dank der Digitalisierung und des zunehmenden Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in allen Unternehmensbereichen könnten die Verlage einen immer besseren Service für ihre Leser und Nutzer wie für ihre Kunden aus Wirtschaft und Werbung leisten.

Dr. Christoph Mayer, Associate Partner bei der Unternehmensberatung Schickler, führt aus, dass die Ergebnisse der Trendstudie „unsere Erfahrungen in aktuellen Projekten und Gesprächen mit Top-Entscheidern der Verlage widerspiegeln“. Der Wandel hin zu Digital First und Paid Content sei die wohl stärkste Veränderung von Organisationsmodellen, Prozessen und Geschäftsmodellen der Verlage seit Jahrzehnten – und eine große Herausforderung. „Gleichzeitig ist diese Veränderung eine tolle Chance und Ermutigung: Das Geschäftsmodell Journalismus kann im Digitalen funktionieren.“

An der Studie „Trends der Zeitungsbranche 2020“ haben 79 Verleger und Geschäftsführer, 39 Chefredakteure und 14 Digital-Publisher teilgenommen. Sie repräsentieren nach Auflage gut die Hälfte (58 Prozent) der Tageszeitungen in Deutschland.

Download der Präsentations-Charts zur Trendumfrage:

https://www.bdzv.de/fileadmin/bdzv_hauptseite/aktuell/pressemitteilungen/2020/Assets/BDZV_Schickler_Trendumfrage_2020_Präsentation.pdf

(Quelle: bdzv.de, 05.02.2020)

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III. Logistik

 

„Verlagslogistik 2020“: Benchmarking von BDZV und Unternehmensberater Markus Bohl

Gemeinsam mit Unternehmensberater Markus Bohl bietet der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) das Benchmarking „Verlagslogistik 2020“ an.

Der Benchmark wird bereits seit drei Jahren durchgeführt. Insgesamt sind etwa 35 Teilnehmer aus allen Regionen und Größenordnungen vertreten, wodurch sehr gute Vergleichsmöglichkeiten bestehen.

Der Kennzahlenvergleich  umfasst die Bereiche:

  • Zustellung Tageszeitung, Zustellung Briefe Exklusiv und Zustellung Hybrid mit den jeweiligen Einflussfaktoren.
  • Kosten im Overhead für die komplette Organisation der Zustellung
  • Qualität in der Zustellung der Zeitung und Briefe

Von den Teilnehmern werden dazu sämtliche Lohnarten bereitgestellt. Gemeinsam mit den Experten aus den Verlagen (Lohnbuchhaltung, Logistikleitung etc.) geht die Unternehmensberatung jede Lohnart durch und ordnet sie den Produkten zu. Gegebenenfalls werden einzelne Lohnarten aufgeteilt (z.B. Lohnfortzahlung).

Die Teilnahme ist kostenpflichtig. Der Preis für neue Teilnehmer beträgt 1.550 Euro zzgl. MwSt.; für bestehende Teilnehmer 1.130 Euro zzgl. MwSt. (bereits 2017-2019 teilgenommen).

Weitere Informationen und Anmeldung: Markus Bohl, Beratung für Briefdienste und Verlagslogistik, mbohl(at)markus-bohl.com, www.markus-bohl.com, Telefon: 0170/ 34 00 786.

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IV. Mitarbeiter

Advise Akademie: Seminarprogramm „Mediaberater Crossmarketing"

Bereits ins fünfte Jahr geht die Advise Akademie, eine Initiatve des Verbands Südwestdeutscher Zeitungsverleger e. V. (VSZV), mit Ihrem Gesamtprogramm „Mediaberater Crossmarketing“. In optimierter Struktur wird auch 2020 das komplette Schulungsangebot für Medieberater Jahres angboten – https://www.advise-akademie.de/ueber-uns/.

Darüber hinaus lädt die Akademie zu einem Workshop ein, bei dem Führungskräften wertvolle Tipps und konkrete Best-Practice-Beispiele vorgestellt werden, um zu vermitteln, wie sie das Wissen der Nachwuchsmedienberater im Unternehmen in Abstimmung mit dem Kursprogramm weiter vertiefen und gezielt einsetzen können. Der Workshop findet am Dienstag, den 31. März 2020 in Stuttgart statt.

Nähere Informationen und Anmeldungen jeweils bis spätestens 01. März 2020 via E-Mail an den VSZV, Frau Abele (abele_at_vszv.de). 

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V. Aus den Verbänden

 

BDZV: Personalwechsel in Berlin – Benedikt Lauer Referent Medienpolitik

Benedikt Lauer ist seit Mitte Januar Referent im Bereich Medienpolitik beim BDZV. Er ist Nachfolger von Maria Hollenders. Nach seinem Jurastudium an der Universität Mannheim mit medienrechtlichem Schwerpunkt hat Lauer zuletzt im Rahmen des Referendariats am Oberlandesgericht Frankfurt am Main Stationen am Deutschen Theater Berlin, einer Medienrechtskanzlei sowie bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ absolviert.

(Quelle: bdzv.de, 17.01.2020)

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