VBZV-Newsletter 03/2019

 

I. Digital

Facebook fördert die TU München
Neues Forschungsinstitut für Ethik in der Künstlichen Intelligenz

Das US-amerikanische Unternehmen Facebook unterstützt mit 6,5 Millionen Euro die Initiative der Technischen Universität München (TUM), die ethischen Implikationen der Künstlichen Intelligenz zu erforschen. Die Zuwendung fließt in das neue TUM Institute for Ethics in Artificial Intelligence und wurde Vizepräsident Prof. Thomas Hofmann und Projektkoordinator Prof. Christoph Lütge (Lehrstuhl für Wirtschaftsethik) auf der Konferenz "Digital-Life Design" in München von Facebook-COO Sheryl Sandberg offiziell bestätigt.

„Künstliche Intelligenz“ (KI) eröffnet technischen Systemen durch digitale Vernetzung neue Funktions- und Anwendungshorizonte. Um die kulturelle und gesellschaftliche Rückverankerung dieser teils sprunghaft fortschreitenden Entwicklungen sicherzustellen, hat die TUM ein umfangreiches Ausbauprogramm für die Geistes- und Sozialwissenschaften gestartet. In der neuen Leitstrategie werden Forschung und Lehre fortan im Kontext eines „Human-Centered Engineering“ ausgestaltet, womit auch Disziplinen wie die Philosophie, Ethik, Soziologie und Politikwissenschaft gefordert sind.

Das Bekenntnis zur Kultur der wertebezogenen Technologien führte zum Munich Center for Technology in Society (MCTS) im Rahmen der Exzellenzinitiative 2012. Die finanzielle Zuwendung von Facebook trägt nun zur Beschleunigung der Strategieumsetzung bei. „Gesellschaftsrelevante Innovationskreisläufe sind ohne die ethische, rechtliche und politische Gesamtbetrachtung nicht möglich“, sagt Vizepräsident Prof. Thomas Hofmann. Wegen der langfristigen Bedeutung der Thematik habe die TUM das Forschungsinstitut unter Leitung von Prof. Lütge unter dem Dach des MCTS gegründet. Prof. Christoph Lütge vom Peter Löscher-Stiftungslehrstuhl für Wirtschaftsethik formuliert die übergeordneten Ziele: „Wir wollen Leitlinien liefern für die Identifikation und Beantwortung ethischer Fragen der Künstlichen Intelligenz für Gesellschaft, Industrie und Gesetzgeber.“ Lütge wurde kürzlich in die Ethikkommission der Bundesregierung zum Autonomen Fahren und in die europäische Expertenkommission „AI4 People“ berufen.

Facebook unterstützt das neue Institut ohne weitere Vorgaben. 

(Quelle: tum.de, 20.01.2019; newsroom.fb.com, 20.01.2019)

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II. Vermarktung

Neuer Allensbach-Leistungswert „Bewusste Reichweite“
Springer-Vorstand Jan Bayer fordert mehr Mut zu Branchenkooperationen

Das Institut für Demoskopie Allensbach arbeitet derzeit an einer Studie, mit der eine neue Messgröße in die Medienforschung eingeführt wird: ein Leistungswert, der für alle Gattungen den gleichen Maßstab ansetzt und berücksichtigt, welche Medienmarken bewusst im Gedächtnis bleiben und welchen Wert diese Marken transportieren. Allensbach nennt diesen Leistungswert "bewusste Reichweite" und grenzt ihn ab zu traditionell gemessenen Reichweiten. Das kündigte Springer-Vorstand Jan Bayer beim Deutschen Medienkongress am 22.01.2019 in Frankfurt an.

Der neue Leistungswert dazu solle die Werbebranche nachdenklich stimmen, denn bei den Werbeausgaben bestehe eine nicht zu rechtfertigende Unwucht. Nach der OMG Preview 2019 flossen 2018 Werbeerlöse in Höhe von 3,92 Milliarden Euro an Google; an Facebook gingen 850 Millionen Euro. Für 2019 wird prognostiziert, dass Google die vier Milliarden-Marke überschreitet und Facebook mehr als eine Milliarde Euro einnimmt. Nur einer könne sich Chancen ausrechnen, diesem Duopol nahe zu kommen, sagte Bayer nach einem Bericht des Branchendiensts Horizont, doch das seien "nicht wir, sondern Amazon". Tatsächlich seien die auf dem Kongress versammelten Medienunternehmen aber "nicht zu klein für die Werbewirtschaft, vor allem nicht zusammen".

Bayer rief die Medienhäuser zum Umdenken auf und riet dazu, wieder das Produkt in den Mittelpunkt zu stellen. Im Silicon Valley rede niemand von Umsatz, KPI oder Größe. Kritik übte Bayer v.a. an der fehlenden Kooperationsbereitschaft innerhalb der eigenen Branche: Alle wüssten, dass Zusammenarbeit notwendig sei, am Ende aber das eigene Zutrauen und das gegenseitige Vertrauen kleiner sei als das in Google und Facebook. 

Bayer appellierte in Frankfurt an die Medienbranche, mutiger zu handeln, zu agieren statt zu reagieren und vor allem an einem Strang zu ziehen. Das beginne damit, nicht Google und Facebook mehr zu vertrauen als einander, und Werbebudgets nicht ihnen eher zukommen zu lassen als den etablierten Medien.

(Quelle: horizont.net, 22.01.2019)

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III. Aus den Verlagen

E-Paper: Mediengruppe Oberfranken bietet digitale Abendausgabe an

Die Mediengruppe Oberfranken (u. a. „Fränkischer Tag“, Bamberg) stellt seinen Lesern ab sofort die Inhalte der gedruckten Zeitung bereits am Vorabend zur Verfügung. Dies teilte das Unternehmen mit. Mit einer Software der Firma Multicom lasse sich das E-Paper direkt aus dem Redaktionssystem heraus erstellen. Mit dem E-Paper-Abonnement haben die Leser Zugriff auf alle Lokalausgaben der Mediengruppe Oberfranken. Neben der Bereitstellung der gedruckten Zeitung über digitale Kanäle biete die Software die Möglichkeit, rein digital vertriebene Produkte zu realisieren und deren Inhalte durch weitere Elemente anzureichern, wie Bildergalerien, Videos und HTML5.

(Quelle: BDZV, 17.01.2019)

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Bild Politik – Test startet am 8. Februar 2019

Der Axel Springer Verlag bringt ein neues Politikmagazin von Bild zu den „wichtigsten Fragen der Woche“ in den Handel. Zum Test wird das neue Produkt zunächst in Hamburg und im angrenzenden Umland sowie in Lüneburg und Lübeck erscheinen. Das wöchentliche, gedruckte Politikmagazin von BILD ist jeden Freitag an ausgewählten Verkaufsstellen für einen Copy-Preis von 2,50 Euro erhältlich. Die Zeitschrift im kompakten Magazinformat umfasst rund 50 Seiten. Bild Politik gibt es auch digital als E-Paper auf www.bild-politik.de und im iKiosk von Axel Springer.

Der Test von Bild Politik wird von Objekt- und Redaktionsleiterin Selma Stern, 32, und Nikolaus Blome, 55, ebenfalls Redaktionsleiter Bild Politik sowie Politikchef und stellvertretender Chefredakteur Bild, verantwortet. Beide haben das Konzept des Magazins gemeinsam entwickelt.

Getestet wird damit ein neuartiges Magazinkonzept: Bild Politik stellt und beantwortet komprimiert und übersichtlich die „wichtigsten Fragen der Woche“ und ordnet die Themen aus der Perspektive der Leser fundiert ein. Im Unterschied zu anderen Magazinen werden diese nicht nach klassischen Ressorts wie Innen- oder Außenpolitik sortiert, sondern in die Rubriken „Ärger“, „Neugier“ und „Freude“.

(Quelle: bild.de, 18.01.2019; horizont.net, 18.01.2019)

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IV. Aus den Verbänden

Stabwechsel bei den bayerischen Arbeitgeberverbänden: Wolfram Hatz folgt Alfred Gaffal 

Wolfram Hatz soll die Nachfolge von Alfred Gaffal als Präsident der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sowie der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm antreten. Das gaben die beiden Verbände am vergangenen Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt. Sie folgen damit einem Vorschlag Gaffals. Die Wahl von Hatz zum Doppel-Präsidenten gilt als Formsache.

Der bayme vbm Vorstand wählt am 21. Februar den neuen Präsidenten, die Bestätigung der Präsidentenwahl durch die Mitgliederversammlung steht am 12. April an. Die vbw Mitgliederversammlung entscheidet am 08. Mai. 

Die Strukturen von vbw und Bayme VBM sind verzahnt. So ist beider Zentrale im Haus der Bayerischen Wirtschaft in der Münchner Max-Joseph-Straße untergebracht. Auch der Geschäftsführer beider Verbände ist mit Bertram Brossardt derselbe.

Wolfram Hatz (57) hat die 1880 gegründete Motorenfabrik Hatz GmbH & Co. KG mit Sitz in Ruhstorf an der Rott viele Jahre als Geschäftsführer erfolgreich geleitet. Er ist heute Hauptgesellschafter des Unternehmens und Vorsitzender des Beirats. 

Bei den Verbänden hat sich Hatz seit vielen Jahren ehrenamtlich engagiert. Seit Dezember 2004 ist er Mitglied des bayme vbm Präsidiums. Seit 2011 steht er zudem als Vorstandsvorsitzender an der Spitze von bayme vbm in Niederbayern. Außerdem ist er Vorstandsvorsitzender der vbw Bezirksgruppe Niederbayern.

(Quelle: vbw, PM 23.01.2019; SZ, 24.01.2019)

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V. Mitarbeiter

VBZV/VSZV-Seminar: Digital Sales in lokalen & regionalen Werbemärkten

Dieses Seminar bringt Sie im regionalen/lokalen Verkauf von digitalen Formaten auf den aktuellen Stand. Sie nehmen anwendbares Wissen für die Verkaufspraxis mit. Für mehr Beratungskompetenz, neue Sales-Ideen, mehr Sicherheit über die Angebote der Konkurrenz und zu den Digitaltrends der kommenden Jahre.

Das Seminar findet am 9. Mai 2019 von 10:00 bis ca. 17:00 in der VBZV-
Geschäftsstelle, Friedrichstr. 22, 80801 München, statt.

Der Referent Thorsten Gerke ist seit über 20 Jahren in der Medienvermarktung engagiert, u.a. als Leiter der Digital-Vermarktung. Als Fachautor und Dozent/Trainer für Medienhäuser sowie als Lehrbeauftragter der Fakultät für Digitale Medien der HFU Hochschule Furtwangen University zählen die professionelle Vermarktung sowie die Digitalisierung der Medien im Werbemarkt zu seinen Fachgebieten.

Weitere Einzelheiten zu der Veranstaltung entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Programm. Anmeldungen sind unter anmeldung_at_vbzv.deoder  http://www.vbzv.de/seminarprogramm/möglich. Es gelten die Teilnahmebedingungen des VBZV (zu finden unter https://www.vbzv.de/seminarprogramm/), die Sie mit der Anmeldung akzeptieren.

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VI. Sonstiges

Neuer Vorstand beim Medien-Club München

Der Medien-Club München e.V. hat in seiner Mitgliederversammlung am Dienstagabend in München einen neuen Vorstand gewählt. Zum Vorsitzenden des Vorstandes, dessen Amtszeit zwei Jahre beträgt, wurde der langjährige Geschäftsführer des FilmFernsehFonds Bayern, Prof. Dr. Klaus Schaefer, einstimmig gewählt. Er folgt damit auf den ehemaligen Medienminister Eberhard Sinner, MdL a.D., der nach fast 10 Jahren als Vorsitzender des Medien-Club München nicht mehr zur Wahl antrat. An Schaefers Seite wurden Barbara Schardt und Petra Fink-Wuest (Burda und Fink) als Stellvertreterinnen gewählt. Petra Fink-Wuest übernimmt auch weiterhin die Öffentlichkeitsarbeit für den Verein. Wieder gewählt wurden der Geschäftsführer Helwin Lesch (Bayerischer Rundfunk) und der Schatzmeister Christopher Tusch. Tania Reichert-Facilides (Freebird Pictures) wurde zur Schriftführerin gewählt. Als Beiräte des Vorstandes wurden gewählt: Udo Hahn (Evangelische Akademie Tutzing), Peter Hufe (Bayerischer Rundfunk), Inga Pudenz (scenario), Stefanie Stalf (Funline Media) und Jürgen Vahlberg (vahlberg communications).

Der Medien-Club München e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit rund 70 Mitgliedern, die die Medienbranche in ihrer ganzen Vielfalt repräsentieren: Produzenten, Werbefachleute, Programmverantwortliche, Chefredakteure, Geschäftsführer, Politiker und Gremienverwalter. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist dabei ebenso vertreten wie die privaten Medien-Veranstalter und -Anbieter. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, vor allem die Medienbildung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Der Medien-Club München e.V. wurde 1985 gegründet und hat seinen Sitz in München. Der Verein ist politisch unabhängig und sieht sich als Plattform und Forum für den fachlichen Informationsaustausch im Medienbereich. Zu den Veranstaltungen zählen regelmäßige Club-Abende mit namhaften Referenten sowie die jährliche Verleihung des Kinder-Medien-Preises Der Weiße Elefant für herausragende audio- und audiovisuelle Medienproduktionen für Kinder und Jugendliche und Publikumspreisen, die für Filmproduktionen bayerischer Schülerinnen und Schüler vergeben werden.

(Quelle: Medien-Club München, PM 24.01.2019)

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